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Bestens aufgelegt war Manuel Hoffmann als Vorbereiter und Torschütze. 

© Manfred Thomas

SV Babelsberg 03 gegen Berliner AK: SVB liefert per Express im Poststadion ab

Mit 5:0 triumphiert der SV Babelsberg 03 beim Berliner AK. Den überzeugenden Auftritt wertet Nulldrei-Kapitän Philip Saalbach als Fingerzeig an die Fußball-Regionalliga Nordost. Die nächste große Herausforderung steht bevor.

Auf dem Weg zur Pressekonferenz bekam Ersan Parlatan noch einmal unmissverständlich zu Gehör, wie dieses Fußballspiel am Mittwochabend im Poststadion ausgegangen war. Aus der Gästekabine drang lautstark der Jubelgesang der Spieler des SV Babelsberg 03. Es war der Schlussakkord einer Babelsberger Jubelorgie, die bereits 25 Sekunden nach Anpfiff der Regionalligapartie zwischen dem Berliner AK und dem SVB seinen Anfang nahm. Denn da düpierte die agile Nulldrei-Offensive zum ersten Mal die behäbige BAK-Abwehr mit einer schnellen Kombination, die Pieter Wolf zum 1:0 abschloss. Viermal sollte sich dieses Muster noch wiederholen, sodass der SVB mit 5:0 (4:0) gewann und Parlatan bei seinem ersten Heimauftritt als neuer BAK-Trainer eine aus seiner Sicht unharmonische Begleitmelodie komponierte.

Jung statt erfahren: Überraschungen im Kader

Fünfmal zuvor hatte der SVB nach seinem Drittliga-Abstieg an der Lehrter Straße nicht gewonnen, sodass so manch Nulldrei-Anhänger am Mittwochabend eher zögerlich in den Berliner Wedding gefahren ist. Alles andere als zurückhaltend hingegen zeigte sich die Elf von Trainer Almedin Civa. Nach dem Blitzstart dauerte es keine weiteren drei Minuten, da vollendete Tom Nattermann die gute Vorarbeit von Manuel Hoffmann und Pieter Wolf zum 2:0. Nach 16 Minuten lupfte der 19-jährige Tobias Dombrowa den Ball zu seinem ersten Regionalligator zum 3:0 in die Maschen. 19 Minuten später wirbelten die beiden SVB-Youngster Dombrowa und Wolf durch die BAK-Abwehr, legten für Hoffmann vor – 4:0. Wem das zu schnell ging, konnte in der 51. Minuten noch einmal ganz genau hinschauen: Babelsberger Balleroberung im Mittelfeld, schnelle Kombination über David Danko und Hoffmann – Abschluss Nattermann.

Was BAK-Trainer Parlatan bei seinen Spielern vermisste, brachte der SVB von Beginn an auf den Platz: Bereitschaft. „Das war heute eine Mentalitätsfrage“, sagte Civa. Denn nach der unglücklichen Heimniederlage gegen den Chemnitzer FC sei es eine schwierige mentale Herausforderung gewesen, beim spielstarken BAK die am vergangenen Samstag verlorenen Punkte zu holen. Nach dem Abschlusstraining hatte Civa seine Spieler noch einmal heftig gerüttelt, „da waren wir noch etwas träge“, verriet Kapitän Philip Saalbach. Die Ansprache und auch das Zeichen, dass Civa mit Sven Reimann und Yannick Schulze zwei gestandene Akteure zu Hause ließ, zeigte Wirkung. „Wir waren super eingestellt und hellwach“, meinte David Danko nach dem überzeugenden Auftritt an seiner alten Wirkungsstätte im Poststadion.

Nun zu Hause gegen Budissa Bautzen

Es war gehobene Regionalligaqualität, die der SVB auf dem Rasen zeigte: gute Raumaufteilung, starke Balleroberung, schnelles Umkehrspiel, effektive Abschlüsse, eine überzeugende Innenverteidigung. Saalbach wollte den SVB-Auftritt vom Mittwoch als Fingerzeig an die Liga verstanden wissen. „Jetzt nimmt man uns vielleicht ernst“, sagte er. Der hochgereckte Daumen, mit dem sich Martino Gatti kurz vor Schluss beim Verlassen des Poststadions von seinem Freund Civa verabschiedete, scheint das zu bestätigen: Als Co-Trainer des BFC beobachtete Gatti den BAK als kommenden Gegner und kam dabei nicht umhin, den Auftritt des SVB zu loben.

Civa nahm es lächelnd zur Kenntnis, sprach von einem „Sahnetag“, über den sie den Rest des Abends glücklich sein können und den sie am nächsten Morgen analysieren. Also kurz freuen am Beginn einer langen Saison, in der am morgigen Samstag gegen Budissa Bautzen (Beginn: 13.30 Uhr/Karl-Liebknecht-Stadion) „das nächste schwere Spiel“ ansteht. Bautzen ist nach zwei Siegen (gegen Viktoria Berlin und Union Fürstenwalde) sowie einem Unentschieden (Bischofswerdaer FV) stark in die Saison gestartet.

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