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Unterlegen. Ugurtan Cepni (r.) konnte mit seinem SV Babelsberg 03 den Berliner AK um Torschütze Kevin Stephan nicht stoppen.

© Björn Draws

SV Babelsberg 03 gegen Berliner AK: Die Glaubenskrise vor dem Tor

In der Regionalliga Nordost verlor der SV Babelsberg 03 gegen den Berliner AK und ließ dabei wenig seiner Qualitäten erkennen. SVB-Trainer Cem Efe fand nach Spielende klare Worte. Er forderte von seiner Mannschaft "mehr Krawall und Männerfußball".

Der SV Babelsberg 03 steckt in einem Formtief. Nach zuletzt müden Auftritten in der Fußball-Regionalliga und dem Achtelfinal-Aus im Landespokal vor einer Woche kassierte die Mannschaft von Trainer Cem Efe eine verdiente 0:2 (0:1)-Liganiederlage beim Berliner AK und rutschte auf den zehnten Tabellenplatz der Nordoststaffel. 85 Minuten präsentierte sich der SVB weitgehend ungefährlich und harmlos und blieb so wie schon in den beiden vergangenen Spielzeiten ohne Punktausbeute im Moabiter Poststadion.

Nur ganz zu Spielbeginn deutete die SVB-Elf an, dass sie auf die Pokalniederlage gegen Luckenwalde mit einem Erfolg in der Liga reagieren wollte. Und einen kurzen Moment sinnierte Efe nach Spielschluss, welchen Verlauf die Partie genommen hätte, wenn Matthias Steinborn die – am Ende einzige – SVB-Chance genutzt hätte, als er in der vierten Minute freistehend vor dem Tor nur knapp verzog. Indes war es eine Minute später Lovro Sindik, der mit einem Fehlpass in der eigenen Hälfte den Gastgeber einlud, am Match teilzunehmen. Und der ließ sich nicht zweimal bitten: Kevin Stephan wurde in seinem Drang zum Tor nicht wirklich gestört, sein trockener Abschluss bescherte dem BAK die unverhoffte Führung. „Wir hatten Glück mit der Spielentwicklung, dass wir so früh in Führung gehen durften“, meinte BAK-Trainer Jörg Goslar.

Der Glaube an einen Erfolg war wenig ausgeprägt

In der Tat: Mit der Führung im Rücken gewannen die Aktionen der Berliner schnell an Sicherheit und Zielstrebigkeit: Nach Balleroberung ging es schnell nach vorn, vor allem der Ex-Babelsberger Maximilian Zimmer agierte als flinker und umsichtiger Ballverteiler, auf der linken Außenbahn sorgte der trickreiche Orhan Yildirim immer wieder für Gefahr. Und im Sturmzentrum wusste der 1,97 Meter große Myroslav Slavov die SVB-Abwehr immer wieder zu beschäftigen.

Babelsberg konnte dem BAK derweil in den ersten 45 Minuten nicht gefährlich werden. Ein Spielaufbau mit Raumgewinn gelang kaum, die offensive Aufstellung mit Apo Beyazit sowie den drei Stürmern Andis Shala, Matthias Steinborn und Timur Özgöz blieb ohne Wirkung. Die Ballpassagen waren zuweilen zwar gefällig anzuschauen, aber zwingend waren sie nicht. Auch nach der Pause nicht: Eine Viertelstunde ließ Nulldrei die nötige Leistungssteigerung erkennen. Doch mit dem 0:2 durch Slavov (64.) wurde noch deutlicher: Der Glaube an einen Erfolg war wenig ausgeprägt. Daher war Efe schließlich von der „Art und Weise des Spiels“ seines Teams enttäuscht. Mehr Kampf, mehr Athletik erwartet er von seinen Spielern in der aktuellen Situation. „Mehr Krawall und Männerfußball“, so seine klaren Worte.

Efes Galgenhumor: „Ich zieh’ mir bald selbst ein Trikot an“

Als Andis Shala nach gut einer Stunde an der Seitenlinie mit Anlauf seinen Gegenspieler Florijon Belegu rüde von den Beinen holte und dafür zur recht Gelb sah, war das ein Zeichen – für den Frust und die eigene Unzufriedenheit des SVB-Torjägers. Efe habe versucht, seinem in der Vorsaison so erfolgreichen Sturm-Duo Shala und Steinborn Mut und Gelassenheit zuzusprechen. „Das gelingt im Moment nicht“, konstatierte er und übte sich in Galgenhumor: „Ich zieh’ mir bald selbst ein Trikot an“, unkte der einstige Stürmer. Jedoch müssen andere Lösungen her – am kommenden Sonntag gastiert der Tabellendritte Viktoria Berlin in Babelsberg.

SVB: Gladrow – Fiegen, von Piechowski, Akdari, Cepni – Sindik, Beyazit (60. Hoffmann), Cubukcu – Özgöz (46. Eglseder), Steinborn (80. Salla), Shala

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