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Im Fokus. SVB-Spieler Farid Abderrahman (v.) agierte sehr auffällig.

© Jan Kuppert

SV Babelsberg 03: Fußball mit Spaßfaktor

Der SV Babelsberg 03 und Aufsteiger VSG Altglienicke lieferten sich unter dem Flutlicht des Karl-Liebknecht-Stadion ein packendes Regionalligaspiel. Einzig das Endergebnis ließ aus SVB-Sicht ein wenig zu wünschen übrig, denn es lautete 1:1.

Tempo, tolle Zweikämpfe, schöne Spielzüge, ein ständiges Hoch und Runter, reichlich Chancen: Fußball-Regionalliga auf feinem Niveau und zum Gefallen der 1746 Zuschauer boten der SV Babelsberg 03 und Aufsteiger VSG Altglienicke am vergangenen Freitagabend im Karl-Liebknecht-Stadion. „Was für ein Spiel“, resümierte SVB-Trainer Almedin Civa noch zwei Stunden nachdem Referee Steffen Hösel die Mannschaften mit einem 1:1 (1:1) ins Wochenende geschickt hatte. „Nur mit der Ausbeute bin ich nicht zufrieden“, schränkte der Coach seine Freude ein.

SVB-Blitzstart durch Farid Abderrahmane

Gar „überragend“ nannte Farid Abderrahmane die zweite Halbzeit des SVB, „das Beste, was wir in dieser Saison bislang gezeigt haben“. Der 20-Jährige war es auch, der den Babelsberger Blitzstart nach nicht mal zwei Minuten mit dem Führungstreffer abschloss. Altglienicke war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal über die Mittellinie gekommen, als Andis Shala – am Freitag Fleißarbeiter im Karli – einen Fehler von Louis-Nathan Stüwe vor dem Altglienicker Strafraum nutzte und clever auf Abderrahmane ablegte. Gut eine Stunde später hatte der 20-Jährige seinen zweiten Treffer auf dem Fuß – nach klasse Vorarbeit von Manuel Hoffmann, der sich über links durchsetze, auf Abderrahmane ablegte, der statt sofort zu schießen, noch einen Schritt Richtung Tor machte und am glänzend reagierenden VSG-Keeper Marcus Rickert scheiterte. „Ich kann gar nicht beschreiben, was ich da gemacht habe“, haderte Abderrahmane später und war überzeugt: „Jeder Spieler der Welt macht den rein.“

Bis dahin hatte sich ein rasantes Spiel entwickelt. Altglienicke zeigte sich nach dem frühen Rückstand nicht lange beeindruckt. Angeführt von Routinier Torsten Mattuschka waren die Gäste ab Mitte der ersten Halbzeit ebenbürtig. Bis zum Ausgleich in der 27. Minute hatte der Aufsteiger jedoch keine ernsthafte Torchance, doch nach einer Ecke stimmte die Zuordnung in der Babelsberger Abwehr nicht und Stüwe glich per Kopf aus. Es war eine der wenigen Szenen, die Almedin Civa ärgerte – und zwar mächtig: „Es stört mich, dass wir bei Standards gepennt haben und zuvor klar abgesprochene Zuordnungen nicht einhalten.“ Ganz wach hingegen war SVB-Torhüter Marvin Gladrow in der 37. Minute, als er mit toller Parade einen Mattuschka-Freistoß entschärfte.

Zwischen Lob, Mahnung und Geduldspredigten

Neben dem schwungvollen Schlagabtausch war es auch ein Spiel der Taktik: Civa wechselte zum Wiederanpfiff Lukas Knechtel gegen Sven Reimann, beorderte Philip Saalbach aus der Viererkette vor die Abwehr und Leonard Koch mehr ins offensive Mittelfeld, um höheren Angriffsdruck zu entwickeln. Mit sichtbarer Wirkung. Stark in der Balleroberung und schnell im Umkehrspiel animierten die SVB-Spieler ihr Heimpublikum mehrfach zu Szenenapplaus. Mit einem Knaller ans Lattenkreuz ließ Tino Schmidt (83.) den Puls der Zuschauer für einen Moment noch höher schnellen, als er ohnehin schon war. „Der SVB hat enorm Druck gemacht“, erkannte VSG-Trainer Miroslav Jagatic an. „Meinen Spielern hat das Tempo am Ende wehgetan, sodass sie sich den Punkt hart erkämpft haben.“

Civa, der seit Beginn der Saison mit nunmehr acht Spieltagen sich zwischen Lob, Mahnung und Geduldspredigten bewegt, wollte sich zumindest darauf einlassen, „offensiv das beste Spiel“ seiner Mannschaft gesehen zu haben. „Die können laufen, Zweikämpfe ohne viele Fouls führen, technisch gute Bälle spielen“, attestierte er seinen Spielern. Andis Shala formulierte es letztlich ganz schlicht: „Das ganze Spiel hat Spaß gemacht. Nur ein zweites Tor für uns hat gefehlt.“ 

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