zum Hauptinhalt
Der Berliner Jung. Nach zwei Jahren im SVB-Trikot spielt Matthias Steinborn seit dieser Saison wieder für den BFC Dynamo – seinen Heimat-und Jugendverein.

© Matthias Schütt

SV Babelsberg 03: „Es dürfte heiß zur Sache gehen“

Der SV Babelsberg 03 empfängt den BFC Dynamo, für den mehrere Ex-Nulldreier kicken - darunter Matthias Steinborn. Der Stürmer erwartet mit Spannung das Hochsicherheits-Derby.

Am 20. Mai dieses Jahres absolvierte Offensivspieler Matthias Steinborn das letzte Spiel im Trikot von Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03. Beim 4:0-Heimsieg gegen den VfB Auerbach verabschiedete er sich mit dem zwischenzeitlichen Treffer zum 1:0 von den Nulldrei-Fans. Anschließend gab der gebürtige Berliner seinen Abgang aus dem Kiez bekannt. Nach zwei Jahren in Babelsberg wechselte er zurück zu seinem Heimat- und Jugendverein BFC Dynamo.

"Wollte nicht wieder nur um Rang fünf oder so mitspielen"

Am morgigen Samstag kommen der 28-Jährige und die „Weinrot-Weißen“ nun in die brandenburgische Landeshauptstadt zum Prestigederby gegen die Filmstädter (Beginn: 13.30 Uhr). „Es dürfte heiß zur Sache gehen“, sagt er vor dem Duell gegen seinen Ex-Verein, das aufgrund der Einstufung als Hochsicherheitsspiel Verkehrsbeeinträchtigungen rund um das Karl-Liebknecht-Stadion zur Folge hat.

Vor allem zwei Gründe führt Matthias Steinborn für seine Rückkehr in den Osten von Berlin an. „Ich hatte zwei schöne Jahre beim SV Babelsberg 03, wollte diese Saison aber nicht wieder nur um Rang fünf oder so mitspielen. Deshalb habe ich mich zu einem Vereinswechsel entschieden. Beim BFC war es klar, dass wir vom ersten Tag an um den Aufstieg mitspielen wollten. Das wurde klar kommuniziert“, erklärt der Stürmer, während er nach dem Training im Dynamo-Vereinsheim sitzt. „Und ein wenig hat auch das Herz bei der Entscheidung mitgespielt. Ich kenne die Leute hier und es war, als wäre ich nie weg gewesen.“

In fünfgleisiger Regionalliga noch ohne Heimsieg gegen BFC

Denn der schnelle und kopfballstarke Offensivmann lernte beim BFC das Fußball-ABC, machte dort seine ersten Schritte im Männerbereich, war insgesamt 17 Jahre im Club, ehe er sich 2013 für einen Wechsel entschied. „Damals hatte der Verein noch in der Oberliga gespielt und ich wollte einfach höher hinaus“, gesteht der Akteur mit der Rückennummer 23. Seine Reise führte ihn zum damaligen Regionalligisten 1. FC Magdeburg. In zwei Spielzeiten gelang dem 1,86 Meter großen Fußballer aber nicht der erhoffte Durchbruch, da ihn Verletzungen immer wieder einen Strich durch die Rechnung machten. „Kreuzbandriss, Mittelfußbruch und Innenmeniskusriss. Ich hab alles mitgenommen“, so Steinborn.

Damit war frühzeitig klar, dass die Zeichen nach Ablauf des Kontraktes auf Abschied standen. Schnell wurde sich der Mittelstürmer, der auch über die Außenpositionen Qualität beweisen kann, mit den Babelsbergern einig, wechselte an die Havel und knüpfte nach vollständiger Genesung an die alten Stärken an. In 76 Pflichtspielen erzielte er 21 Tore für die Filmstädter. Aber auch der Rechtsfuß konnte in seiner Zeit bei Nulldrei nicht verhindern, dass die Kiezkicker immer noch nach Einführung der fünfgleisigen Regionalliga vergeblich auf einen „Heimdreier“ gegen die Berliner warten. In den bisherigen drei Duellen in der Viertklassigkeit gab es keinen Sieg für den SVB – zwei Remis und eine Niederlage stehen zu Buche.

Trotz Wechsel zum BFC wohnt Steinborn weiterhin in Babelsberg

Für Matthias Steinborn ist es nach seinem Weggang nun das erste Match gegen seine alten Teamkollegen. „Ich habe natürlich immer noch Kontakt zu einigen Spielern wie Mike Eglseder, Erdal Akdari oder Philip Saalbach. Und da ich sowieso noch in Babelsberg wohne, sieht man auch das eine oder andere Gesicht. Ich habe die letzten zwei Jahre jeden Tag immer mehr als hundert Prozent für den SVB gegeben und hoffe, dass mich die SVB-Fans positiv empfangen“, sagt der Neu-Berliner, der in dieser Spielzeit auch schon einige Partien im „Karli“ von der Zuschauertribüne aus verfolgte. „Da hat man natürlich gleich etwas analysiert und versucht, Schwächen auszumachen.“

Die muss der BFC auch zwingend aufdecken und ausnutzen. Dynamo braucht Siege, um als Tabellenzweiter bei schon zwölf Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Energie Cottbus die Chancen auf den Staffeltitel und die Aufstiegsrelegation nicht noch weiter sinken zu lassen. „Natürlich sind zwölf Punkte eine harte Nuss. Man weiß aber nie, was passiert, auch wenn Energie bisher eine stabile Hinrunde zeigt. Mit einem Hühnerauge gucken wir immer an den Spieltagen, was Energie gemacht“, so der Goalgetter, der bisher acht Saisontreffer markierte.

Rückkehr ins "Karli" auch für Bilal Cubukcu und Ugurtan Cepni

Im Team der Berliner ist nur Rufat Dadashov besser und führt mit 14 Treffern sogar die Torjägerliste der Nordost-Staffel an. Überhaupt ist die Offensive das Prunkstück der „Dynamos“, die schon 37 Tore erzielten. Nur der Spitzenreiter aus der Lausitz ist mit 39 Buden besser. „Wir sind aber hinten zu anfällig und kassieren zu viele Gegentreffer (19, Anm.d.R.), auch wenn es zuletzt etwas besser lief“, merkt Matthias Steinborn an.

Nicht nur für ihn wird der morgige Auftritt an alter Wirkungsstätte einen besonderen Reiz haben. Sondern auch für Mittelfeldmann Bilal Cubukcu und Abwehrspieler Ugurtan Cepni. Sie waren bis vergangene Saison wie Steinborn absolute Leistungsträger des SV Babelsberg 03, ehe ihr Wechsel zum BFC Dynamo erfolgte. Drei Spieler mit einem gemeinsamen Weg und gemeinsamer Hoffnung – sie möchten in die dritte Liga, wo offiziell Deutschlands Profifußball beginnt. Die aktuelle, auch durch den Abgang des Trios stark verjüngte SVB-Truppe hat derweil den Anspruch, dem ambitionierten Kontrahenten ein schweres Hindernis beim Empormarsch zu sein.

Matthias Schütt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false