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SV Babelsberg 03: Erneut drastische Strafe

Der SV Babelsberg 03 und der Nordostdeutsche Fußballverband liegen seit Monaten im Clinch wegen eines Sportgerichtsurteils. Nun gibt es ein weiteres wegen Fan-Fehlverhalten. Vor der Partie gegen Chemie Leipzig richten die SVB-Verantwortlichen einen Appell an die Anhänger.

Während Fans des SV Babelsberg 03 für das heutige Regionalligaspiel gegen Chemie Leipzig (Beginn: 19 Uhr/Karl-Liebknecht-Stadion) ihren Unmut gegen den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) mit einer Pyroaktion ausdrücken wollen, hat der Verband eine weitere Strafe verhängt. 4500 Euro soll der SVB wegen Fehlverhaltens seiner Fans während der Spiele gegen Union Füstenwalde und VSG Altglienicke in der Hinrunde dieser Saison zahlen.

Bewährungsfrist für Geisterspiel verlängert

Während des Spiels gegen Fürstenwalde hatten Babelsberger Anhänger Gäste-Zuschauer attackiert und verletzt. Zudem wurden in der Nulldrei-Nordkurve mehrere bengalische Feuer und eine Rauchbombe entzündet, was zu einer Spielunterbrechung führte. Beim Spiel gegen Altglienicke warf ein Babelsberger Anhänger aus dem Fanblock einen Bierbecher auf den Schiedsrichter-Assistenten. Das Spiel musste daraufhin für eine Minute unterbrochen werden.

Zudem verlängerte der Verband die Bewährungsfrist, die er in dem diskussionswürdigen Urteil nach dem Derby gegen Energie Cottbus ausgesprochen hatte: Darin wurde dem SVB ein Geisterspiel angedroht, wenn es zu erneuten Verstößen kommen sollte. Die Bewährungsfrist wurde nun bis zum 31. Juli 2018 verlängert.

SVB fordert legalen Protest gegen NOFV

Nicht nur vor diesem Hintergrund appelliert der Verein an die Fans, beim heutigen Spiel zu anderen kreativen und legalen Protestmitteln zu greifen als zu Pyrotechnik. Bereits am vergangenen Mittwoch hatte der SVB-Vorstand sich an die Fans gewandt und betont, dass bei allem Verständnis für Unmut auf den NOFV, „Pyrotechnik ein illegitimes Mittel des Protests darstellt und letztendlich der NOFV der finanzielle und mediale Nutznießer jeder Pyroaktion“ sei.

Derweil hat sich am gestrigen Donnerstag Nulldrei-Präsident Archibald Horlitz mit einem Offenen Brief an die NOFV-Spitze gewandt, nachdem diese gedroht hat, die Regionalliga-Mannschaft aus dem Spielbetrieb zu nehmen, falls der Verein die verhängte 7000 Euro-Strafe infolge des Cottbus-Derby bis zum heutigen Freitag nicht zahlt. Wiederholt bot Horlitz an, in einem „persönlichen Gespräch zu diskutieren, wie diese verfahrene Situation bereinigt werden kann“. Gleichzeitig reagierte er mit Unverständnis auf die erneute Androhung eines Geisterspiels. Das stehe im klaren Widerspruch zu den Empfehlungen des Deutschen Fußball-Bundes, auf Kollektivstrafen zu verzichten. Horlitz: „Der SVB wird als Spielball in einer offensichtlichen Auseinandersetzung des NOFV mit dem DFB instrumentalisiert.“ 

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