SV Babelsberg 03: Die "Zweite" hält die Klasse

Für das alles entscheidende Abstiegsspiel war es den Fans des Pritzwalker FHV zu wenig. 0:1 lag ihre Elf gegen die zweite Mannschaft des SV Babelsberg 03 zurück, was zu diesem Zeitpunkt den Abstieg aus der Fußball-Landesliga Nord bedeutet hätte. Den Babelsbergern reichte an diesem letzten Spieltag am Samstag auf dem heimischen Kunstrasenplatz des Karl-Liebknecht-Stadions ein Unentschieden zum Klassenerhalt, die Gäste mussten gewinnen. Daher sinnierte ein gutes Dutzend Fans, was der Pritzwalker Trainer Marcel Lublow seinen Spielern in der Kabine wohl sagen sollte. In ihrer Taktik waren sich die Experten einig. „Nach vorn, alle nach vorn“, verordnete Fan Jürgen die zweiten 45 Minuten unentwegt vom Seitenrand, den drohenden Abstieg bereits deutlich mit reichlich Alkohol begossen. 

Erst in den Schlussminuten folgten die Pritzwalker Spieler der Aufforderung, doch da war es zu spät: Die Babelsberger bejubelten nach 90 Minuten den Verbleib in der Landesliga, den Tilman Käpnick in der 89. Minute mit dem 3:2-Siegtreffer endgültig besiegelt hatte. Und die Nulldreier hätten Partie und Abstiegsfrage schon viel eher entscheiden können, denn sie ließen zahlreiche Möglichkeiten aus. Die engagierte Anfangsphase der Pritzwalker beendeten die Hausherren jäh mit dem Führungstreffer: Antonin Hennig hatte mit feinem Pass Pascal Schölzke in Szene gesetzt, der die Vorarbeit zum 1:0 verwertete. Fortan hatte der SVB das Spiel im Griff, der FHV stemmte sich – nicht nur aus Sicht seiner Anhänger – zu wenig gegen den drohenden Abstieg.

Erfolgreicher Abschied von Antonin Hennig 

Und den taktischen Überlegungen der Fangemeinde in der Halbzeitpause machte wiederum Schölzke einen Strich durch die Rechnung. Er erhöhte drei Minuten nach Wiederanpfiff auf 2:0. Wiederum verpassten es die Babelsberger nachzulegen, sodass noch einmal Pritzwalker Hoffnung aufkam. Zunächst verkürzte Norman Wills in der 55. Minute nach einer Ecke auf 1:2, denn schlenzte Tony Schulz sehenswert von der Strafraumgrenze zum Ausgleich ein. Die verbleibenden 20 Minuten wurden dementsprechend hitzig. Pritzwalk rannte an, der SVB verteidigte geschickt und verpasste es, bei seinen Gegenstößen frühzeitig für geklärte Verhältnisse zu sorgen. „Die mussten und wir wollten. Beides hat nicht so richtig funktioniert“, fasste Antonin Hennig letztlich die Partie zusammen. 

Für den 21-jährigen Regionalligaspieler war es sein letzte Partie im Dress des SVB, nachdem sein Vertrag nicht mehr verlängert wurde. Er stehe mit zwei neuen Vereinen in der Region in Verhandlungen, die Entscheidung werde in den nächsten Tagen fallen. „Es war mir wichtig, heute noch einmal das SVB-Wappen zu tragen“, sagte der Mittelfeldspieler, der zum Abschluss seiner Babelsberger Zeit mit dem Klassenerhalt der „Zweiten“ noch ein Erfolgserlebnis feiern konnte.