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Nervenstark. Per Strafstoßtor in letzter Minute sorgte SVB-Stürmer Andis Shala für den 2:2-Endstand.

© Sebastian Gabsch

SV Babelsberg 03: Aufregendes Ende

Wenig unterhaltend war über weite Strecken das Regionalliga-Derby zwischen dem FSV 63 Luckenwalde und SV Babelsberg 03. Aber in der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse, wobei SVB-Torjäger Andis Shala letztlich cool blieb und das Remis sicherte.

Die letzten Minuten wurde es zumindest stimmungsvoll auf den Rängen, dem Platz und in den Coachingzonen, nachdem das Regionalliga-Fußballderby zwischen dem FSV 63 Luckenwalde und dem SV Babelsberg 03 nahezu 90 Minuten Fußball zum Abgewöhnen bot.

Beinahe Luckenwaldes erster Punktspielsieg gegen SVB

1:0 führte der SVB glücklich nach einem Freistoßtor von Manuel Hoffmann, bei dem FSV-Keeper Konstantin Filatow keine gute Figur machte. Auf den Rängen des Seelenbinder-Stadions hatten sich die Luckenwalder Anhänger irgendwie auf die fünfte Niederlage in Folge ihrer Mannschaft eingestellt, Schiedsrichter Jens Klemm als uneingeschränktes Feindbild ausgemacht, was später noch eine Steigerung erfahren sollte. Die Spieler des Gastgebers wirkten müde und abgekämpft, sodass es auf der Tribüne keine Idee gab, wer für den FSV ein Tor schießen sollte. Bei den Babelsbergern nahmen Formulierungen eines dreckigen Sieges zunehmend Konturen an. Und plötzlich war alles anders.

Es war ein langer Ball, der in der 82. Minuten in den Babelsberger Strafraum segelte und womöglich keinen Abnehmer erreicht hätte, als Nulldrei-Torschütze Hoffmann unnötig seinen Gegenspieler festhielt, sodass der zu Boden ging. Referee Klemm pfiff Strafstoß, den Marcel Hadel sicher verwandelte. Und als in der 89. Minute der Ex-Babelsberger Daniel Becker das Leder an der Strafraumgrenze vor die Füße serviert bekam, ließ sich der für seine edle Schusstechnik bekannte 30-Jährige nicht lange bitten und nagelte den Ball ins Dreiangel. Plötzlich führte Luckenwalde und war dicht dran am ersten Punktspielsieg gegen den SVB in der Regionalliga.

Verwandelter Foulelfmeter in der Nachspielzeit

FSV-Trainer Ingo Nachtigall und das heimische Publikum forderten lautstark den Schlusspfiff, die offizielle Spielzeit war bereits vorbei, als Babelsbergs Leonard Koch sich noch einmal in den gegnerischen Strafraum tankte – und zu Fall gebracht wurde. Wiederum zeigte Klemm auf den Punkt, Ingo Nachtigall spukte zornig auf den Rasen, die FSV-Fans wüteten. Andis Shala indes blieb cool – der SVB-Torjäger vollstreckte zum 2:2-Endstand.

Die Strafstoß-Entscheidung in der zweiten Minute der Nachspielzeit war Wasser auf Nachtigalls Mühlen, der sich schon vor der Partie beklagt hatte, dass seine Mannschaft zuletzt massiv benachteiligt wurde. Eine klare Fehlentscheidung attestierte er dem Unparteiischen und war sich sicher, dass so mancher Trainerkollege den Referee nicht so ungeschoren hätte davonkommen lassen. Sein Ärger ließ ihn seine Worte nicht mehr lange abwägen. „Wenn du unten in der Scheiße hängst und durch so eine Fehlentscheidung verlierst, ist es bitter“, so Nachtigall. „Ja“, gab er zu, „es war ein schlechtes Spiel und keiner hätte den Sieg verdient. Aber so ist es bitter.“

Civa haderte: "Das war kein Regionalliga-Niveau"

SVB-Coach Almedin Civa sprach am Ende von einem „gerechten, aber für uns glücklichen Remis“. Seine Unzufriedenheit über den schwachen spielerischen Auftritt seiner Mannschaft konnte er nicht verbergen: „Das war kein Regionalliga-Niveau.“ Wenig Kombinationsfußball, indes häufig lange Bälle „sind nicht die Art und Weise, die wir spielen wollen“, sagte Civa. Neben dem gesundheitlich angeschlagenen Tino Schmidt und Sven Reimann seien „zwei, drei Spieler nicht auf der Höhe gewesen“. Die frühen Auswechslungen von Kubilay Büyükdemir und Lukas Knechtel waren dann auch Civas Fingerzeig seiner Unzufriedenheit.

Um der Partie etwas Gutes abzugewinnen, urteilte Civa: „Beide Seiten haben gut verteidigt.“ Torchancen gab es daher kaum, die beste im ersten Durchgang hatte Leonel Kadiata für den FSV in der 13. Minute, als er einen schönen Querpass in aussichtsreicher Position nicht scharf genug aufs Tor lenken konnte. Im zweiten Durchgang brachte Civa mit Nader El-Jindaoui und Abdulkadir Beyazit etwas mehr spielerische Impulse aufs Feld, sodass die SVB-Aktionen etwas ansehnlicher wurden. Gefallen und zufrieden gestellt hat es jedoch nicht. Zumindest ist es noch aufregend geworden.

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