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SV Babelsberg 03: Appetitzügler in Sachsen

Der Saison-Auftaktsieg des Regionalligisten SV Babelsberg 03 dürfte den SVB-Fans Hunger auf mehr gemacht haben. Nun bietet sich ihnen die Chance auf ein verlängertes Fußball-Wochenende in Leipzig, denn gleich zweimal binnen vier Tagen spielt ihr Team dort.

Ante Covic war auf den Geschmack gekommen. Als der Trainer der U23 von Hertha BSC vor zwei Wochen im Karl-Liebknecht-Stadion war, um den SV Babelsberg 03 im Testspiel gegen den 1. FC Union (0:3) zu beobachten, hatte er sich sichtlich Appetit geholt: In der 32. Minute ließ sich Covic bereits die zweite Bratwurst schmecken. Die Rückkehr in den Kiez am vergangenen Sonntag dürfte dem 41-Jährigen nicht ganz so gut gemundet haben: Mit 1:2 verlor seine Mannschaft beim Start in die neue Regionalliga-Saison gegen den SVB.

Viel Gutes, aber auch noch Schwachstellen

Dessen Trainer Almedin Civa hofft, dass der Auftaktsieg seinen Spielern Hunger nach mehr macht. Zweimal sächsische Kost gibt es als Nächstes: Am morgigen Donnerstag lädt zunächst der 1. FC Lok Leipzig ins Bruno-Plache-Stadion (Beginn: 19.30 Uhr), am Sonntag dann Aufsteiger Chemie Leipzig in den Alfred-Kunze-Sportpark (13.30 Uhr). Wie groß die Erleichterung nach den ersten hart erkämpften drei Punkten war, verdeutlichte am Sonntagnachmittag der Jubel nach dem Schlusspfiff. Civa riss die Arme hoch, seine Spieler tanzten freudig vor der Nordkurve. Hinter das Fragezeichen, das immer zu Beginn einer Saison steht, wie der Leistungsstand und die Konkurrenzfähigkeit einzuschätzen sind, habe der SVB ein Ausrufezeichen gesetzt – oder vielmehr „einen Fingerzeig nach oben“, wie Torjäger Andis Shala es nannte. „Wir sind eine gute Mannschaft“, sagte er, was so manch einer gern als Bekenntnis des 28-Jährigen zum SVB verstanden haben möchte, nachdem es mehrere Anfragen anderer Vereine für Shalas Verpflichtung gegeben hatte.

Bei der Fahrt des sommerlichen Wechselkarussells hat es einen regen Austausch auf den Positionen der Nulldreier gegeben. Fünf Neuzugänge standen am vergangenen Sonntag in Civas Start-Elf: Sven Reimann, Tino Schmidt, Masami Okada, Kubilay Büyükdemir und Lukas Wilton, zudem gab in der 84. Minute der 18-jährige Tobias Dombrowa sein Regionalliga-Debüt. Nach dem Sieg gegen einen der spielstärksten Regionalliga-Konkurrenten – von dieser Qualität erwartet Civa nur noch ein, zwei weitere Gegner im Karli – mögen sich die Sorgenfalten ob der Qualität des SVB bei dem einen oder anderen Nulldrei-Anhänger geglättet haben. Lukas Knechtel, der gegen Hertha die linke Außenbahn beackerte, befand im Anschluss: „Nach sechs Wochen Vorbereitung war viel Gutes dabei.“ Sah auch Civa so: „Wir haben versucht, hinten rauszuspielen und waren mit Kontern gefährlich.“ Auch Ecken und Freistöße gefielen. Heißt aber auch, dass es Schwachstellen gab. Vor allem Mitte der zweiten Halbzeit gelang es kaum, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, sodass es für die Defensive wenig Entlastung gab. Zudem fehlten den guten Kontermöglichkeiten die Genauigkeit oder der entschlossene Abschluss. „Die müssen wir besser ausspielen“, bemerkte Tino Schmidt selbstkritisch.

Hoffen auf Einsatzfähigkeit von Koch, Büyükdemir

Nach dem Auftakterfolg zu Hause wird die morgige Partie im stimmungsvollen Bruno-Plache-Stadion für den SVB als eines der jüngsten Regionalligateams ein erster Stresstest auswärts. Leonard Koch wird nach auskurierter Rückenprellung voraussichtlich zurück in den Kader kommen und dürfte als zweiter Sechser neben Sven Reimann im Mittelfeld für mehr Stabilität sorgen. Zudem hofft Civa, Büyükdemir wieder einsetzen zu können: Der Torschütze zum 1:0 am vergangenen Sonntag hatte in der ersten Halbzeit bei einem Zweikampf einen Finger ins Auge bekommen und musste ausgewechselt werden.

Welch wichtige Rolle Nader El-Jindaoui spielen kann, deutete der 21-Jährige nach seiner Einwechslung in der 70. Minute an: Mit dem dribbelstarken Offensivakteur kamen noch einmal neue spielerische Impulse auf den Platz – aus einer seiner Aktionen resultierte die Ecke, in deren Folge das 2:1 fiel. Und schließlich kann Civa entscheiden, ob er Abdulkadir Beyazit und Lionel Salla zurück in den Kader holt, nachdem er beide Spieler aus disziplinarischen Gründen zum Saisonauftakt nicht berücksichtigte. Somit hat der 45-Jährige ausreichend Optionen, um den Appetit der Leipziger zu zügeln. 

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