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Sportstätten in Potsdam: Beim Bau von Schulsportflächen größer denken

Im PNN-Interview spricht Clemens Viehrig - der Vorsitzender des Sportausschusses des Stadtparlaments - über die Sportstättenprobleme in Potsdam. Er fordert mehr Synergien.

Herr Viehrig, hält Potsdams sportliche Infrastruktur mit dem Wachstum der Stadt mit?

Definitiv nicht. Wir haben ein Defizit, das erkannt worden ist und an dem Stadt und Vereine gemeinsam arbeiten. Die Uni Potsdam hat mit dem Sportentwicklungsplan ja ganz klar die Aufgaben und Defizite aufgezeigt. Nach meiner Information ist die Verwaltung dabei, diesen Plan zu überarbeiten und anzupassen.

Was ist das größte Problem in der Potsdamer Sportstätten-Landschaft?

Wir haben ein großes Defizit an wettkampftauglichen Großfeldflächen. Die Stadt muss dabei unterscheiden zwischen freiwilligen und pflichtigen Aufgaben. Daher gibt es im Rahmen der Schulplanung mehr Möglichkeiten für den Bau von Schulsporthallen und -flächen. Nur sind diese meist zu klein für den Wettkampfsport. Daher sollte versucht werden, die Vorgaben des Landes für Schulsportanlagen zu lockern und damit den Kommunen die Möglichkeit geboten werden, größer zu bauen und somit mehr Synergien zu schaffen. Größere Flächen zu bauen, kostet aber natürlich auch mehr Geld.

Hätte Potsdam die Finanzen?

Die Kommune ist hart an der Grenze, wenn sie allein die Schulentwicklungsplanung umsetzt. Daher sollten wir uns zukünftig Gedanken über ein Budget für den Sportentwicklungsplan machen, um sukzessive Jahr für Jahr einzelne Maßnahmen umzusetzen.

Wo sehen Sie den größten Bedarf – bei der Sanierung bestehender Anlagen oder beim Bau neuer Plätze und Hallen?

Das hält sich die Waage. Wir müssen die wachsende Stadt mitentwickeln. Aber wir dürfen den Bestand nicht vergessen. Aus diesem Grund auch der Antrag von CDU und SPD, zur Stärkung des Potsdamer Sports Landesmittel zu beantragen für eine neue, wettkampffähige Sportfläche im Potsdamer Norden und für die Modernisierung des letzten Schotterplatzes im Sportforum Waldstadt. Beide Maßnahmen gehören zu den ersten 15 Prioritäten des Sportentwicklungsplanes und wurden auch vom Fußball-Landesverband empfohlen. Nicht zuletzt deshalb rechnen wir uns Chancen auf eine Förderung aus.

Einen Förderzuschlag vorausgesetzt – wann könnten beide Maßnahmen umgesetzt sein?

2017 könnte man mit Realisierung rechnen.

Bis vergangenen November konnten sich Kommunen im Rahmen eines Förderprogramms des Bundes um Zuschüsse für Investitionen in kommunale Sportanlagen bewerben. Wofür hat Potsdam Mittel beantragt?

Unter anderem für die Motorsporthalle in Babelsberg, wofür es auch einen Zuschuss vom Bund in Höhe von 2,2 Millionen Euro geben soll. Gut wäre, mit der daraus resultierenden Entlastung des Haushaltes in der Folge andere Sportprojekte zu realisieren.  

ZUR PERSON: Clemens Viehrig (37), ist Potsdamer Stadtverordneter der CDU/ANW, leitet den Ausschuss für Bildung und Sport der Landeshauptstadt und ist Mitglied beim FV Turbine Potsdam 55.

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