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Sportpolitik in Brandenburg und Potsdam: Kunterbunte Förderung

Jedes sechste Brandenburger Kind bis sechs Jahre ist bereits in einem Sportverein aktiv. Für Bewegung begeistern sollen in diesem jungen Alter Sportfeste. Wie der bei Kitas sehr beliebte Regenbogencup des SC Potsdam.

Von Tobias Gutsche

Über die vielen Jahre hinweg ist es eine echte Herausforderung geworden. Zum Regenbogencup des SC Potsdam organisieren die Verantwortlichen stets T-Shirts für die teilnehmenden Kinder. Jede Kindertagesstätte, die antritt, erhält eine eigene Farbe. Die Szenerie – bunt wie der Regenbogen. Doch seit den Anfängen dieses Sportfestes im Jahr 2008 hat sich die Beteiligung der Kitas etwa verdoppelt, sodass bei der elften Auflage am Dienstagvormittag nunmehr bereits 32 Einrichtungen aus Potsdam und dem Umland dabei sein werden. „Finden Sie mal so viele verschiedene Farbtöne – das ist wirklich das größte Problem“, erzählt Christian Gerber, Leiter der SCP-Abteilung Breitensport. „Aber wir kriegen das hin“, versichert er.

Die optische Einteilung macht nicht nur ein schönes Bild, sondern hat vor allem praktische Zwecke. Sie hilft bei der Zuordnung in einem wahren Getümmel. Denn rund 650 Kinder zwischen drei und sechs Jahren bevölkern dann das Stadion Luftschiffhafen. Damit gehört die Veranstaltung zu den größten Sportfesten Brandenburgs in diesem Altersbereich. Während die Brandenburgische Sportjugend ihre „Kitaolympiade mit Fritzi“ initiiert, hat Potsdam zwei Sporttreffen für die U6-Klasse zu bieten: die Bummi-Olympiade der Stadtsportjugend (dieses Jahr am 5. September), bei der etwa 450 Kids die Angebote von Vereinen ausprobieren können, und eben den Regenbogencup. Letzterer sei „schon ein richtiger Wettkampf“, sagt der SCP-Abteilungsleiter. Im Ballweitwurf, 30-Meter-Lauf und Weitsprung messen sich die kleinen Athleten – hinzu kommt der Regenbogenlauf als Hindernisparcours, den die Kitas im Team durchqueren, um die schnellste Gruppe zu ermitteln.

Wichtig für körperliche und geistige Entwicklung

Die Bedeutung eines solchen Sportfestes ist laut Christian Gerber sehr hoch einzuschätzen. „Man kann ja gar nicht früh genug anfangen, Kinder für Sport zu begeistern. Auf diesem Weg erreichen wir gleich viele“, betont er. Die Bewegung sei wichtig für die körperliche, aber auch geistige Entwicklung. „Dafür wollen wir bei den Eltern die Augen öffnen und hoffen, dass der eine oder andere seinen Nachwuchs frühzeitig in einen Verein schickt.“ Von den etwa 348.000 Mitgliedern, die der Landessportbund Brandenburg (LSB) zum 1. Januar 2018 zählte, waren rund 18.000 bis sechs Jahre alt. In der Mark ist also jedes siebte Kind dieser Altersstufe bei einem Klub aktiv.

Wichtig hält Christian Gerber den Regenbogencup aber auch für die Kitas. „Sie werden dadurch angeregt, sich selbst sportlich zu engagieren.“ Weil pro Jahrgang immer nur maximal fünf Starter aus einer Einrichtung antreten dürfen, werden zum Teil vorab Trainingseinheiten und interne Ausscheidungswettkämpfe durchgeführt. „Unser Fest kommt auf jeden Fall gut an. Die Rückmeldungen sind sehr positiv“, freut sich Gerber über die rege Beteiligung. Bisher immer am Start waren die Kita am Storchennest, als LSB-Institution grundsätzlich sehr sportaffin, und die Kita im Kirchsteigfeld.

Beim Regenbogencup packen Bänker mit an 

Organisatorisch ist der Regenbogencup eine echte Meisterleistung. Zum Beispiel werden für die An- und Abreise Sonder-Trams bereitgestellt. Und im Stadion Luftschiffhafen sichert besondere Hilfe einen guten Ablauf. Seit 2012 unterstützt die Deutsche Bank das Event im Rahmen seines „Social-Day-Programms“. Mitarbeiter Jan Rosendahl erklärt: „Wir möchten nicht einfach nur Spendengelder überweisen, sondern selber mitanpacken. Daher koppeln wir Manpower mit einem finanziellen Beitrag, damit ein soziales Projekt gelingen kann.“

Zwischen 40 und 50 Angestellte der Deutschen Bank aus den Standorten Potsdam und Berlin wirken beim Regenbogencup vor Ort mit – etwa als Betreuer für die Gruppen. „Das wertvolle dieser Veranstaltung ist, dass sie gleich mehrere Komponenten verknüpft“, meint Jan Rosendahl. Neben dem Sportaspekt gibt es an diversen Stationen auch Informationen zu gesunder Ernährung. Zudem werden zwischenmenschliche Kompetenzen durch das Zusammensein in der Gemeinschaft gestärkt. In einer kunterbunten Gemeinschaft. 

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