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Großes Sportlerherz. Klaus-Dieter Bartsch engagiert sich vielseitig für die Blütenstadt.

© Matthias Schütt

Sport in Werder (Havel): Der Impulsgeber

Klaus Dieter-Bartsch feiert 60. Geburtstag. Seit Jahrzehnten bereichert er das Sportleben in Werder (Havel) und sorgt mit seinem Zeitmanagement für Erstaunen bei der Bürgermeisterin. Bartsch kann aber nicht nur Sport - er ist auch Weihnachtsmann.

Werder (Havel) - „Psst. Hier arbeitet ein Genie.“ Dieser Spruch steht an der gläsernen Tür zum Büro von Klaus-Dieter Bartsch. Der Raum im ersten Obergeschoss im Rathaus der Inselstadt Werder (Havel) wirkt wie ein Museum. Etliche Fotos, Wimpel, Trikots und Zeitungsausschnitte hängen an den Wänden – Erinnerungsstücke an ein ereignisreiches Sportlerleben. „Mein Herz hat schon immer für den Sport geschlagen und wird es auch weiterhin tun“, sagt der gebürtige Strausberger. Sein Büro ist seine Basis, von hier aus koordiniert er seine vielfältigen Betätigungen. Seit 1992 arbeitet Bartsch in der Stadtverwaltung und ist dort für den Fachbereich drei – den Sport – zuständig. Aber „Bartschi“, wie er von vielen in der Blütenstadt genannt wird, ist noch vieles mehr: Vorsitzender des Stadtsportbundes, Präsident des Fußball-Brandenburgligisten Werderaner FC Viktoria, dazu kommen weitere ehrenamtliche Tätigkeiten.

Vom Platzwart zum Rathaus-Mitarbeiter

Am Freitag wird Klaus-Dieter Bartsch 60 Jahre alt. Seinen Ehrentag will er mit etwa 250 Gästen in Werders Schützenhaus feiern, darunter sind viele Sportler. Denn seit er vor 26 Jahren mit einigen Weggefährten den Stadtsportbund gegründet hatte, erhöhte sich die Anzahl der Vereine von sieben auf über 40. „Das macht mich schon ein Stück weit stolz. Wir haben mittlerweile ein vielfältiges Angebot, vom Anglerverein über einen Cricketclub bis hin zu den Windsurfern“, sagt der gelernte Maurer. 

Nach der Wendezeit fing er als Platzwart in Werder an und startete seine Karriere im nicht-aktiven Sport. Zuvor spielte er Fußball, allerdings nicht allzu erfolgreich. „Ich war ein mittelmäßiger Spieler, so ehrlich muss man sein. Ich bin dann Schiedsrichter geworden und war auch mal Trainer. Letztlich entdeckte ich aber mein Organisationstalent.“ 1994 übernahm Bartsch zusätzlich zu seiner Arbeit in der Verwaltung und im Stadtsportbund den Vorsitz des Werderaner FC Viktoria. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte. „So etwas kann man nicht alleine machen, dazu braucht man ein intaktes Team. Auf meine Mitstreiter kann ich mich zu 100 Prozent verlassen, auch wenn es mal zu Reibereien kommt. Kommunikation ist alles“, erklärt Bartsch, für den der idyllische Fußballplatz auf der Insel inzwischen ein zweites Zuhause ist.

Manuela Saß: "Er ist in Werder unverzichtbar"

Klaus-Dieter Bartsch ging stets mit einem klaren Plan durchs Leben. Und das war nicht immer einfach. Seine Mutter war alleinerziehend, er war eines von den vier Kindern. „Ich musste früh selbstständig werden, die Mutter unterstützen und Entscheidungen treffen. Das hat nicht geschadet“, so Bartsch. Dieser Tage bereitet er sich zudem auf einen besonderen „Job“ vor. In der Adventszeit spielt er in Werder in zahlreichen Einrichtungen den Weihnachtsmann. „Auch wenn ich leider keine eigenen Kinder habe, sind sie doch das Schönste. Deshalb freue ich mich, dass wir bei uns im Fußballverein mehr als 250 Kinder haben und damit alle Altersklassen besetzen können.“ 

Und der 60-Jährige hat auch in Zukunft noch einiges vor und will nicht so schnell aus seinen Ämtern ausscheiden. „Klaus-Dieter Bartsch konnte in all seinen Funktionen und mit seinen Erfahrungen sowie Kontakten unzählige Impulse für das Sportleben in Werder (Havel) setzen“, lobt auch Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) sein Engagement. „Er brennt für seine Stadt und ist in Werder auch über den Sport hinaus als engagierter und zuverlässiger Mitorganisator vieler Veranstaltungen unverzichtbar“, sagt Saß. „Manchmal frage ich mich, ob sein Tag 48 Stunden hat.“ Nein. Auch für Klaus-Dieter Bartsch hat der Tag nur 24 Stunden. Aber dank eines ausgeklügelten Systems, Beharrlichkeit und eines Plans schafft er es, alles unter einen Hut zu bringen. Aber ist er ein Genie? „Das eher nicht. Ich würde mich eher als eine Art Perfektionist sehen.“

Matthias Schütt

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