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Dem Sportlichen Leiter von Germania Halberstadt Andreas Petersen wird ein Funktionsverbot und eine Geldstrafe auferlegt.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Spiel gegen SV Babelsberg 03: Fußballverband verurteilt Petersen wegen Spielmanipulation

Der Nordostdeutsche Fußballverband hat Andreas Petersen, den sportlichen Leiter von Germania Halberstadt, wegen unsportlichen Verhaltens in zwei Fällen verurteilt. Gegenstand war das Spiel zwischen dem SV Babelsberg und Halberstadt im November 2018.

Potsdam - Schon früh hatte der SV Babelsberg 03 nach einem Spiel gegen Germania Halberstadt im November einen Verdacht, später gab es sogar eine Spur nach China: Jetzt gibt es im Manipulationsskandal in der Fußball-Regionalliga Nordost offenbar erste Konsequenzen. Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hat Andreas Petersen wegen unsportlichen Verhaltens in zwei Fällen verurteilt. Dem Sportlichen Leiter von Halberstadt wird deshalb ein zwölfmonatiges Funktionsverbot und eine Geldstrafe im fünfstelligen Bereich auferlegt. Das berichten die Deutsche Presse-Agentur und der Mitteldeutsche Rundfunk am Donnerstag übereinstimmend. Am Freitag sollen mit der Urteilsbegründung durch den Verband Details folgen.

Petersen sprach von "Jux"

Gegenstand der Untersuchung war das Spiel zwischen dem SV Babelsberg und Halberstadt (3:1) am 19. November 2018. Die Partie steht unter Manipulationseverdacht. Halberstadts Sportdirektor und früherer Trainer Petersen hatte die Kontaktaufnahme zu zwei seiner ehemaligen Spieler, die jetzt in Babelsberg spielen, eingeräumt. Die Vorwürfe eines versuchten Spielbetrugs bezeichnete er allerdings als „Riesen-Blödsinn und an den Haaren herbeigezogen“. Er sprach von einem „Jux“, um die Sportler „etwas zu locken und zu verunsichern“. Einen Bestechungsversuch wies er vehement zurück.

Dennoch folgte nun die Verurteilung. Die Entscheidung fiel am Donnerstagabend bei der NOFV-Verhandlung am Donnerstagabend in der Sportschule „Egidius Braun“ in Leipzig. Petersen, Vater des Freiburger Bundesliga-Stürmers Nils Petersen, kann gegen das Urteil noch Berufung einlegen.

Die Spieler indes haben nach Informationen der Potsdamer Neuen Nachrichten die vermeintliche Offerte gegenüber dem LKA bestätigt. Insgesamt sollen 12.000 Euro angeboten worden sein, damit die Spieler „die Füße hochnehmen“, wie SVB-Coach Almedin Civa es ausgedrückt hatte. Neben dem NOFV ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Magdeburg wegen des Verdachts der Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben.

Seit dem Bekanntwerden der Vorwürfe wird auch spekuliert, ob die Manipulation nicht in einem größeren Zusammenhang stehen könnte. So hatte die PNN vor einigen Wochen über den möglichen Einfluss eines Halberstädter Sponsors berichtet: Der ins Visier geratene chinesische Sportvermarkter, der eine deutsche Niederlassung in Wernigerode – dem Heimatort der Familie Petersen – hat, ist seit 30. November 2018 offizieller Partner bei Germania Halberstadt. (Tsp/PNN/dpa)

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