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Sport: Sieben Gegentore zur Premiere

Die Schweizer Nationaltorhüterin Gaelle Thalmann stand gestern erstmals in Turbine Potsdams Kasten

Gestern Abend machte sie ihr erstes Spiel im Tor Turbine Potsdams – und dabei musste die Schweizerin Gaelle Thalmann oft hinter sich greifen. Mit 4:7 (0:5) verlor der Frauenfußball-Bundesligist gestern sein erstes diesjähriges Testspiel bei den A-Junioren der SG Bornim, die normalerweise in der Landesklasse Nord/West ihrer Altersklasse kicken. Nach Bornims 7:0-Führung sorgten Carolin Schwiewe per Handelfmeter, Isabel Kerschowski, Jessica Wich und Anja Mittag noch für ein moderateres Endergebnis. „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden“, bilanzierte Turbine-Coach Bernd Schröder.

Thalmann ist mittlerweile in Potsdam angekommen und hat bei Turbine einen Vertrag bis Sommer 2009 unterschrieben. „Ich wollte unbedingt in die deutsche Bundesliga und will es jetzt hier wissen“, sagte die Torfrau Nummer zwei der Schweizer Nationalmannschaft, die sich – nachdem sie von Nadine Angerers Wechsel von Turbine nach Stockholm gelesen hatte – selbst in Potsdam anbot. Anfang Januar machte sie Turbines Kurz-Trainingslager in Zinnowitz mit, ehe sie zwischenzeitlich in ihre Heimat heimkehrte. „Es hat mir hier gleich gefallen, und nachdem ich mich zu Hause mit meinen Eltern beraten hatte, habe ich Potsdams Angebot angenommen“, erzählte sie. Ihr Studium der Geschichte und Germanistik wird sie nach fünf Semestern in Fribourg nun an der Potsdamer Universität fortsetzen.

Beim täglichen Üben im Luftschiffhafen hat die 22-Jährige, die durch ihre italienische Mutter Rossella, ihren französisch sprechenden Vater Jaques und die Schule praktisch dreisprachig aufwuchs, große Unterschiede im Training beim Schweizer Verein SC LUwin.ch – für den sie die letzten anderthalb Jahre spielte – und bei Turbine im wahrsten Sinne des Wortes körperlich gespürt. „Wir hatten daheim zwar die gleichen Übungen, hier wird aber viel öfter und intensiver trainiert“, erklärte die Studentin, die momentan an Knochenhautentzündung leidet. Zwischen die Pfosten musste sie gestern trotzdem, da Desiree Schumann wegen Oberschenkel-Beschwerden kurzfristig ausfiel.

Gaelle Thalmanns erklärtes Ziel ist es, unter Potsdams Ballfängerinnen die Nummer eins zu werden. „Noch ist hier alles neu für mich, aber nach einer gewissen Eingewöhnungszeit sollte es klappen“, hofft sie. Schon vor einiger Zeit hatte sie sich bei Marisa Brunner, der Schweizer Nationaltorfrau des SC Freiburg, nach der deutschen Bundesliga erkundigt. „Marisa riet mir, überall hin zu gehen – nur nicht nach Potsdam oder Frankfurt wegen Nadine Angerer und Silke Rottenberg.“ Nun ist Thalmann doch bei Turbine gelandet.

Das nächste Testspiel bestreiten die Potsdamerinnen am Sonntag um 14 Uhr beim Frauen-Regionalligisten Hohen Neuendorf. Michael Meyer

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