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Yannick Münchberger.

© Sylvia Göres

SERIE: Der Denker und Lenker Potsdamer Talente

Yannik Münchberger muss als Rückraumspieler in der A-Jugend des VfL Potsdam viel Fingerspitzengefühl beweisen

Yannik Münchberger ist der Lenker und Denker des Spiels. In diesem immer das Gleichgewicht und den richtigen Takt zu finden ist seine Aufgabe. Für den Nachwuchshandballer des 1. VfL Potsdam ist das eine verantwortungsvolle Position, in die er auch noch hineinwachsen muss, wie er selbst sagt. Dass er jedoch das Zeug dazu hat, konnte der 17-Jährige in der vergangenen Saison nicht nur in seiner ersten Saison in der A-Jugend-Bundesliga, sondern auch schon bei zwölf Einsätzen in der 1. Männermannschaft in der dritten Handballliga unter Beweis stellen. „Doch da herrscht noch ein ganz schöner Unterschied“, meint Yannik Münchberger.

Zu Mannschaftssportarten hingezogen hat es ihn schon früh. Und obwohl er seit frühester Kindheit mit dem Ball am Fuß groß wurde, war schnell klar, dass er mit dem Ball in der Hand noch viel mehr anzufangen wusste. Und obwohl bis zu seiner Aufnahme an der Potsdamer Sportschule vor fünf Jahren Handball und Fußball in gleichem Maße betrieb, sogar mit dem Gedanken spielte, sich als Fußballer an der Cottbusser Sportschule zu bewerben, fiel die Entscheidung auf den schnellen Hallensport. „Mir war eigentlich klar, dass mir nur Fußball irgendwann zu langweilig geworden wäre.“ Bei einer Spieldauer von 90 Minuten gebe es sehr viel mehr Leerlauf, als in den 60 Minuten eines Handballspiels. Da habe man nur selten ein Augenblick zum Verschnaufen, meint er. Die Vielschichtigkeit, Körperbetontheit und Spritzigkeit machen für Yannik Münchberger die Faszination des Handballs aus. „Dazu kommen noch die ganzen Emotionen, die im Spiel aufkommen, und die Leidenschaft, die sich auf die Zuschauer überträgt“, sagt der Elftklässler.

Wie hart sein Sport bei all den schönen Spielzügen und ansehnlichen Toren aber auch sein kann, lernte der Internatsschüler schon am eigenen Leib kennen. Eine Schulterverletzung seines rechten Wurfarms zwang ihn nach einer Operation im vergangenen Sommer zur Pause. Dazu kommen Haarrisse in der linken Hand. Wegen einer Gehirnschütterung mit Blutgerinnseln verbrachte er erst während dieser Saison einige Tage im Krankenhaus. Aber all dies gehört für den 17-Jährigen dazu.

Als Spieler in der Rückraummitte ist Yannik Münchberger eine zentrale Figur im Angriffsspiel der Potsdamer A-Jugend. „Ich muss das Spiel lesen können und die richtigen Entscheidungen treffen, welchen Spielzug wir spielen.“ Eingeübt werden verschiedene Spielzüge im Training, sodass jeder auf dem Feld seine Rolle ganz genau kennt und weiß, wie er in welcher Situation agieren muss. „Das heißt nicht, dass alle Spielzüge immer hundertprozentig so funktionieren, wie wir es geplant haben.“ Mit Flexibilität muss er sich immer auf den jeweiligen Spielverlauf einstellen. Dabei sei von ihm besonders Spontaneität gefordert. Und natürlich auch sehr viel Fingerspitzengefühl für die Situation.

Die Qualifikation für die A-Junioren Bundesliga absolvierte seine Mannschaft in diesem Jahr souverän, für die nächste Saison hat Yannik Münchberger sich und seinem Team schon höhere Ziele gesteckt. „Wir müssen nicht wieder im tabellarischen Mittelfeld rumhängen“, sagt er. Die Erfahrungen, die er im vergangenen Jahr sowohl in der Jugend als auch bei den Männern sammeln konnte, will er nutzen, um in der kommenden Saison noch mehr zu einem Führungsspieler zu reifen. „Das erwarte ich von mir selbst“, sagt er. Die Verantwortung, die im Spiel auf seinen Schultern lastet, nimmt Yannik Münchberger gern an. Denn dazu sei er ja schließlich auch derjenige, der im Spiel die Fäden zieht. Eben ein Denker und Lenker. Chantal Willers

Heute: Yannick Münchberger

Chantal Willers

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