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Sport: Schmidtkes Serie im Berliner Becken Viertes Jahr in Folge mit Schwimm-Weltrekord

Die Berliner Schwimmhalle an der Landsberger Allee genießt seit der Eröffnung im Jahr 1999 weltweit einen ausgesprochen guten Ruf. Das Becken gilt als Brunnen für richtig schnelle Zeiten.

Die Berliner Schwimmhalle an der Landsberger Allee genießt seit der Eröffnung im Jahr 1999 weltweit einen ausgesprochen guten Ruf. Das Becken gilt als Brunnen für richtig schnelle Zeiten. Für Zeiten, die vorher noch kein Mensch auf dem Erdball erreicht hat. Seinen Teil zum Mythos des Wunder-Wassers von Berlin trägt Torben Schmidtke seit 2012 bei. In der vergangenen Woche stellte der paralympische Schwimmer des SC Potsdam nämlich im vierten Jahr in Folge einen neuen Weltrekord bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft auf.

Nach drei Bestmarken über 200 Meter Brust knackte der Paralympics-Zweite diesmal den Rekord im Brust-Sprint seiner Startklasse. 37,30 Sekunden benötigte er für die 50 Meter. „Die Zeit ist wunderbar“, sagte der 26-Jährige, der sich bärenstark präsentierte – obwohl er geschwächt an den Start ging. „Ich war im Vorfeld krank und deshalb nicht vollkommen fit.“ Vor allem auf seiner zweiten Weltrekordstrecke – den 200 Metern Brust – bekam er das zu spüren. Auf der letzten Bahn verließen Schmidtke die Kräfte. „Da habe ich nur noch im Wasser rumgerührt und am Ende meine Bestmarke knapp verpasst.“

Den nächsten Angriff auf den eigenen Rekord wird er dann wohl im kommenden Jahr bei den Titelkämpfen in Berlin starten, denn bei der Weltmeisterschaft, die vom 13. bis 19. Juli in Glasgow stattfindet, stehen die 200 Meter nicht im Programm.

Neben Torben Schmidtke wird auch seine Vereinskollegin Maike Naomi Schnittger bei der WM ins Wasser springen. Bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft war sie wegen einer Viruserkrankung zum Zugucken verdammt. „Weil Maike aber schon im Saisonverlauf gute Zeiten erbracht und eine Leistungsentwicklung nachgewiesen hatte, wurde auch sie nominiert“, erklärte SCP-Trainerin Dörte Paschke, die in Schottland zum deutschen Trainerstab gehören wird.

Die 18 Jahre alten Nachwuchssportler Julian Erxleben und Klaus Steinhauer haben die erhoffte WM-Qualifikation hingegen nicht geschafft. „Es fehlte aber nicht viel“, sagte Paschke und ordnete die Leistungen entsprechend ein: „Sie sind in diesem Jahr oft wegen Krankheit oder Verletzung ausgefallen und konnten daher nicht kontinuierlich trainieren.“ Ein Problem, das sich zuletzt wie ein roter Faden durch die Trainingsgruppe zog.

Und dennoch war die Bilanz bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft beeindruckend. In Addition aller Wertungsklassen holte der SCP 34 Medaillen (viermal Gold/ 13-mal Silber/ 17-mal Bronze). Außerdem waren in den Potsdamer Reihen neben Torben Schmidtke noch zwei weitere Rekordjäger: Lucas Karle (50 Meter Schmetterling, 100 und 200 Meter Brust) sowie André Lehmann (100 Meter Freistil und Schmetterling) stellten nationale Bestmarken ihrer Startklassen auf. Auch sie schöpften aus dem mythischen Berliner Brunnen. tog

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