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Niedergeschlagen. Erneut musste der SCP ein bitteres 2:3 hinnehmen. 

© Julius Frick

SC Potsdam gegen VC Wiesabden: Kein Killerinstinkt

Die Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam verloren daheim 2:3 gegen den VC Wiesbaden. Bereits zum fünften Mal in dieser Saison unterlag der SC Potsdam damit in einem Fünf-Satz-Spiel – und stets wurde eine Führung verschenkt.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Die Rückrunde startete für den SC Potsdam wie die Hinserie. Am Sonntag verlor der Frauenvolleyball-Bundesligist gegen den VC Wiesbaden 2:3 (25:18, 23:25, 25:20, 23:25, 13:15) und musste somit wie beim ersten Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Saison trotz Führung eine Niederlage einstecken. Wieder einmal fehlte der Potsdamer Mannschaft also der Killerinstinkt. Denn nunmehr zum bereits fünften Mal im aktuellen Spieljahr (viermal Liga, einmal Pokal) hatte der SCP ein Marathonmatch über fünf Sätze zu bestreiten, jeweils nachdem er 2:1 vorne war. Am Ende unterlag er immer. „Wir haben schlecht gespielt“, sagte Sportdirektor Toni Rieger am Sonntag im Anschluss an die Heimpartie gegen Wiesbaden.

Schon vier Tage zuvor hatten die Potsdamerinnen in der MBS-Arena mit 2:3 den Kürzeren gezogen. Doch dieser Niederlage konnten viele im und rund um den Verein noch eine Menge Positives abgewinnen, schließlich war der Gegner da der weiterhin ungeschlagene Spitzenreiter Allianz MTV Stuttgart. Dasselbe Resultat wurde im Duell mit den Wiesbadenerinnen, die bis dato auf Tabellenrang neun zurückhingen, als klare Schlappe gewertet. „Uns nützen ein oder zwei Zähler nichts, wir brauchen drei Siegpunkte“, ordnete Kapitänin Anne Hölzig die abermalige schwache Ausbeute enttäuscht ein. Als Sechster ist Potsdam vom angepeilten vierten Platz drei Punkte entfernt – alles noch im Rahmen. „Panikmache“ sei daher fehl am Platz, hatte Teammanager Eugen Benzel schon unter der Woche betont. Dennoch werden die Clubverantwortlichen besonders die stetigen Einbrüche des Teams hinterfragen müssen. „Es sind einfach noch zu viel Abstimmungs- und Annahmefehler, durch die der Gegner zu leichten Punkten gekommen ist“, analysierte Rieger. Auch Hölzig haderte mit der „hohen Fehlerquote“.

Das Potsdamer Team spielt völlig inkonstant

Vor 939 Zuschauern begann ihre Mannschaft am Sonntag zunächst gut. Der erste Satz wurde eine sichere Angelegenheit. Und auch der zweite Durchgang lief ordentlich an. Doch die Inkonstanz schlug sich dann nieder. Nach 12:9 gerieten die Gastgeberinnen in Rückstand, gleiches nachdem sie sich wieder 18:15 in Front gebracht hatten – und selbst die 22:20-Führung reichte letztlich nicht aus, um den Satz für sich zu entscheiden. Immerhin holte der SCP – trotz eines weiteren Zwischentiefs, das sich in einem 0:7-Lauf ausdrückte – Durchgang drei. 

„Wir müssen lernen, Spiele ins Ziel zu bringen“, hatte Mittelblockerin Nia Grant am Mittwoch nach dem Spiel gegen Stuttgart auf den Aufgabenzettel ihrer Mannschaft geschrieben. Am Sonntag musste die Forderung noch dick unterstrichen werden, denn als es um Sieg oder Niederlage ging, schwächelte der SCP bedenklich. Erst im vierten Satz, dann im Tie-Break. Weitaus abgeklärter präsentierte sich Wiesbaden. Der Gast gewann das Duell der beiden Mannschaften, die in der aktuellen Bundesligasaison am häufigsten über die maximale Spiellänge gehen mussten. Vor allem dank Kontrahent Potsdam liegt die Tie-Break-Erfolgsquote des hessischen Vereins bei 3:1.

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