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SC Potsdam: Fehlende Abstimmung und zu langsam im Kopf

Nach dem Auftaktsieg in Suhl verlieren die Volleyballerinnen des SC Potsdam ihr erstes Heimspiel der neuen Bundesligasaison mit 0:3 gegen Aachen. Am Sonntag tritt der SCP in Münster an.

Von Tobias Gutsche

In wilden Verrenkungen krümmte Wiebke Silge am Mittwochabend ihren 1,90 Meter hohen Körper auf dem Hallenboden der MBS-Arena. Sie dehnte so die beanspruchte Muskulatur nach einer Partie, die mit einem frustrierenden Resultat endete. Silges Team, der SC Potsdam, verlor nämlich seinen Heimauftakt in der Volleyball-Bundesliga nach nur 82 Spielminuten klar mit 0:3 (16:25, 22:25, 24:26) gegen die Ladies in Black Aachen.

„Es ist ärgerlich, dass wir nicht mal einen Satz gewonnen haben. Man hat gemerkt, dass die Abstimmung bei uns noch nicht passt“, sagte die deutsche Nationalspielerin Wiebke Silge, während sie die Dehnübungen absolvierte. Erst vor zwei Wochen war die 19-Jährige im Anschluss an die Europameisterschaft zu ihrer neuen Mannschaft gestoßen und muss dort mit den zahlreichen weiteren Neuzugängen noch viel an der Feinjustierung arbeiten, wie die Partie vor 1083 Zuschauern verdeutlichte. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr hakte es merklich.

Mentale Behäbigkeit bei den Potsdamerinnen

Nach dem ersten Heimspiel im Dress des SCP steht für Silge am Sonntag die persönliche Heimkehr an. Nach Münster, in die Stadt, wo die Mittelblockerin beim USC den Weg vom Nachwuchstalent zur Bundesliga-Akteurin schaffte, ehe sie nun den Wechsel an die Havel vollzog. „Ich freue mich auf die Partie. Wichtig ist, dass wir uns dann wieder besser verkaufen.“

Das erwartet auch Potsdams Trainer Alberto Salomoni. Der Italiener hatte bereits vor dem Saisonstart – am ersten Spieltag gab es einen 3:2-Sieg in Suhl – eindringlich zu verstehen gegeben, dass es nach dem großen personellen Umbruch Rückschläge geben werde. Was ihn am Mittwoch allerdings mehr zu stören schien als die durchaus noch zu erwartenden Probleme im spielerischen Bereich, war die mentale Behäbigkeit seines Teams. „Wir waren zu langsam im Kopf und daher auch bei den Bewegungen auf dem Feld“, meinte Salomoni. Vor allem mit dem ersten Satz, in dem die Potsdamerinnen kaum Gegenwehr zeigten, haderte er. „Danach war das schon besser, da wurde gekämpft.“ Doch wenn den Gastgeberinnen, bei denen Libera Lisa Rühl zur wertvollsten Spielerin der Partie ernannt wurde, dann eine gute Aktion gelang, konterten die „Black Ladies“ stets souverän. Mit noch besseren Aktionen. 

SCP: Rühl, Katic (3), Schaus, Sydlik (1), Silge (5), Montano (9), Hippe (10), Roani (4), Mapeli Burchardt (9)

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