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Zu wenig Biss. Manuela Roami versucht den KSC-Block zu überwinden.

© G. Pohl

SC Potsdam: Derby und an Boden verloren

Die Frauen des SC Potsdam verlieren mit 2:3 beim Köpenicker SC und enttäuschen ihren Trainer damit maßlos. Vor der Partie hatte der Potsdamer Verein derweil eine Ex-Spielerin aus dem sportlichen Ruhestand zurückgeholt.

Frauenvolleyball-Bundesligist SC Potsdam hat im Kampf um die direkte Qualifikation für die Play-off-Runde erneut einen Rückschlag erlitten. Nach der 0:3-Heimpleite in der Vorwoche gegen Münster verlor des Team von Alberto Salomoni auch das Derby beim Köpenicker SC mit 2:3 (23:25, 26:28, 25:20, 25:21, 10:15). Mit dem Gewinn des einen Zählers und jetzt 26 Punkten verbleibt der SCP weiter auf dem siebten Tabellenplatz – mit zwei Punkten Rückstand auf Rang sechs, der den direkten Einzug in die Play-offs bedeuten würde.

In Köpenick überraschte Potsdam mit der Aufstellung, denn die bereits zurückgetretene Kathy Radzuweit lief mit auf. „Nach der Verletzung von Ivonne-Daniela Montano mussten wir reagieren und haben Kathy angesprochen, ob sie uns bis zum Saisonende aushelfen könnte. Sie hat sofort zugesagt und in dieser Woche gleich mit dem Training begonnen“, erläuterte Teammanager Eugen Benzel diese interessante Personalie.

Coach Salomoni poltert gegen sein Team

Nach dem knapp zweistündigen Duell trat der SC Potsdam mit nur einem Punkt die Rückreise an. „Dabei lautete die klare Zielsetzung ein 3:0 oder 3:1“, äußerte eine sichtlich gezeichnete Lisa Rühl nach dem die Nerven strapazierenden Fünfsatzkrimi. „Ich habe heute besonders von unseren Leistungsträgern den Biss vermisst, einen Satz erfolgreich zu beenden, was mich enttäuscht hat“, resümierte Coach Salomoni. „Das ist zu wenig, um direkt in die Play-offs zu gehen. Wir bauen eine Führung auf und können diese nicht durchbringen. Dieses geht schon die gesamte Saison hindurch. Heute kann ich die Mannschaft nicht verteidigen. Köpenick hat ordentlich gespielt, wir haben zu wenig gemacht. Ich bin enttäuscht, wie wir heute die Punkte abgegeben haben“, lautete das bittere Fazit des Cheftrainers.

Der SC Potsdam gab die ersten Sätze knapp 23:25 sowie 26:28 ab und hatte es durchaus in der Hand, diese für sich zu entscheiden. Gerade im zweiten Spielabschnitt, in dem Potsdam schon deutlich 16:9 führte, wurde das kaum zu erklärende Dilemma im gegenwärtigen Potsdamer Spiel deutlich: Statt aggressiv zu agieren, tragen eigene Unzulänglichkeiten dazu bei, den Gegner erfolgreich aufzubauen und ins Spiel zu bringen.

Stark herangekämpft und im Tie-Break wieder schwach

Nach dem 0:2 nutzte Alberto Salomoni die zehnminütige Pause, die Mannschaft lautstark zu motivieren. „Ich habe gesagt, dass wir die Play-offs nicht direkt holen, wenn wir gegen den KSC 0:2 zurückliegen“, so der Coach. „Das war richtig und gut für uns, es zeigte nachhaltig auch sichtbare Wirkung“, bemerkte Lisa Rühl. Die Potsdamerinnen beherrschten den Gegner nun klar. Die Satzresultate von 25:20 sowie 25:21 belegen das. Hier demonstrierte die Mannschaft vor 735 Zuschauern, was man von ihr erwartet und wozu sie eigentlich in der Lage ist. Herausragend erneut Saskia Hippe mit ihren 32 Zählern.

Der Tiebreak im entscheidenden fünften Satz war bis zum 10:11 offen, aber zu schnell kam dann das 10:15 und es wurde nichts mit einem weiteren Punkt. „Wir sind da wieder in die Spielweise der ersten beide Sätze verfallen“, bemängelte Lisa Rühl. Sechs Spiele bleiben dem SC Potsdam nun, um die Play-off-Runde als Saison-Zwischenziel direkt zu schaffen. Einfacher wird die Aufgabe indes nicht: Am kommenden Mittwoch empfängt der SC Potsdam in der MBS-Arena (19 Uhr) den mehrfachen Deutschen Meister vom Schweriner SC, „da haben wir nicht zu verlieren“, so Salomoni. Am Freitag geht die Reise zum Auswärtsvergleich gegen Allianz MTV Stuttgart – die Schwäbinnen jagten am vergangenen Samstag mit einem klaren 3:0 den amtierenden Meister vom Dresdner SC aus der Halle. 

Gerhard Pohl

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