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Saskia Hippe vom SC Potsdam: Der Inbegriff einer Leistungsträgerin

Saskia Hippe ist die beste Punktesammlerin des Frauenvolleyball-Bundesligisten SC Potsdam, mit dem sie am Samstag ein Spiel bestreitet, das die 25-Jährige in ihre Vergangenheit führt. Gedanken über ihre Zukunft macht sich die Diagonalangreiferin derweil auch, denn zum Saisonende läuft ihr Einjahresvertrag in Potsdam aus.

Von Tobias Gutsche

Auf die Unterstützung von zwei seiner langjährigen Fans wird der Frauenvolleyball-Bundesligist Köpenicker SC am Samstagabend nicht bauen können. Die beiden werden zwar wie so oft bei den KSC-Heimpartien in der „Sporthalle Hämmerlingstraße“ mit dabei sein, diesmal drücken sie aber dem Gäste-Team die Daumen – und dabei ganz besonders ihrer Tochter Saskia Hippe. „Meine Eltern wohnen dort gleich um die Ecke und gehen deshalb regelmäßig zu den Spielen. Mein Papa steht dann auch gerne an der Trommel. Wenn ich jedoch mit einer anderen Mannschaft da antrete, sind sie natürlich für uns. Familie geht eben vor“, plaudert Saskia Hippe vor dem morgen um 19 Uhr beginnenden Duell zwischen ihrem aktuellen Klub, dem SC Potsdam, und dem Verein, bei dem sie einst das Volleyball-Abc erlernte.

Ihr Bezug zum Köpenicker SC sei daher auch sehr groß, eine Rückkehr in die alte Heimat „immer etwas ganz Besonderes“. Doch Zeit für Sentimentalitäten wird Saskia Hippe am Samstag erst nach Spielende haben. Zuvor muss sie mit aller Entschlossenheit am Netz zu Werke gehen, um gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen den SCP wieder in die Erfolgsspur zurückzuhieven. Aus dieser waren die Brandenburgerinnen nämlich am vergangenen Sonntag herausgeflogen, als sie nach vier Siegen in Serie mit 0:3 vor heimischer Kulisse gegen den USC Münster verloren.

"Böser Ausrutscher" gegen Münster

„Das war ein böser Ausrutscher von uns“, meint Saskia Hippe. „Von vorne bis hinten hat da nichts zusammengepasst. Aber das sind so Tage, die kommen halt vor.“ Damit sich dieses herbe Negativerlebnis nun nicht allzu sehr an der Psyche festnagt, wurde in der aktuellen Trainingswoche viel zur Stärkung des Selbstvertrauens gemacht. „Wir haben intensiv technische Dinge trainiert, sodass wir viele Ballkontakte haben. Das bringt einem wieder mehr Sicherheit.“

Und das sei auch vonnöten, meint die 25-Jährige, denn auch wenn Köpenick nur an drittletzter Position der Tabelle rangiert, „ist das eine gute, sehr breit aufgestellte Mannschaft mit einem überragenden Mittelblock“. Damit auch weiterhin die Ausgangslage im Rennen um einen der sechs direkten Play-off-Qualifikationsränge ordentlich bleibt, gilt es für den siebtplatzierten SCP, diese starke Abwehr zu überwinden.

Saskia Hippe ist die zweitbeste Scorerin der Bundesliga

Bei diesem Vorhaben wird unter anderem die 1,86 Meter große Diagonalangreiferin Saskia Hippe gefordert sein, die ihre Offensivqualitäten in den bisherigen 15 von 24 Potsdamer Hauptrundenpartien mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Mit 269 Punkten ist sie hinter Hamburgs Jana-Franziska Poll (301) die zweitbeste Scorerin in der Bundesliga, sie erzielte bei ihren 14 Saisoneinsätzen zwölfmal die meisten SCP-Zähler und wurde in fünf Begegnungen als wertvollste Spielerin ihrer Mannschaft ausgezeichnet. Genau für solche Akteurinnen wurde der Begriff „Leistungsträgerin“ erfunden.

Allerdings stellt sich die Frage, ob Saskia Hippe auch in der kommenden Saison für das Team vom Luftschiffhafen schmettern wird. Im Sommer läuft ihr Einjahresvertrag aus. Gespräche über eine Verlängerung seien noch nicht geführt worden, erklärt die Frau mit der Trikotnummer 13, die auf der Suche nach mehr Spielpraxis vom deutschen Rekordmeister Schweriner SC an die Havel gekommen war. Sie sagt: „Persönlich bin ich super zufrieden mit dem Wechsel. Ich kann mir auch grundsätzlich vorstellen, zu bleiben. Aber noch ist alles offen.“

"Pluspunkt" Alberto Salomoni verlässt den Verein

Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidungsfindung wird sein, wer den SC Potsdam ab der nächsten Saison trainieren wird. Der Verein ist momentan auf der Suche nach einem Nachfolger von Alberto Salomoni, der nach fünf Jahren im Amt zum Ende des aktuellen Spieljahres abtreten wird. „Es ist schade, dass er geht. Aber so läuft das nun mal im Sport“, meint Saskia Hippe, die bereits beim Köpenicker SC mit Salomoni zusammengearbeitet hatte. Sie schätzt den Italiener sehr. Sogar so sehr, dass sie vor allem wegen ihm zum SCP gewechselt war. „Er ist für mich wirklich ein großer Pluspunkt hier.“ Und der fällt bald weg. Sie sei nun „gespannt, wer der Neue wird“. Ob das aber auch dann ihr neuer Coach ist, bleibt abzuwarten. 

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