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Die Royals um Timothy Knüttel (r.) wollten in der oberen Tabellenhälfte mitmischen. Doch aktuell sind sie Vorletzter.

© Gerhard Pohl

Rückrundenstart der Potsdam Royals: Keine Ausrutscher mehr im Kampf ums Playoff-Ticket erlaubt

Die Erstliga-Footballer der Potsdam Royals starten in die Rückrunde. Die Sommerpause wurde zur Analyse genutzt. Weiter geht es nun mit personellen Veränderungen und Erfolgsdruck gleich beim ersten Spiel gegen die Cologne Crocodiles.

Potsdam - Die Potsdam Royals mussten tief durchatmen. Knapp einen Monat hatte der Football-Erstligist in der Sommerpause Zeit, die eher enttäuschende Hinrunde zu verdauen und aufzuarbeiten. „In Auswertung der ersten Spiele haben wir intensive Gespräche mit den Akteuren sowie Trainern geführt, Konsequenzen gezogen, aber auch dem Team die notwendige Erholung gewährt“, sagt Vereinspräsident Stephan Goericke. „Da, wo wir in der Tabelle jetzt stehen, gehören wir nicht hin“, meint er.

Beim Kampf um die Zugehörigkeit zur angestrebten Tabellenregion – die Top 4 der Nordstaffel – hat die nächste Partie am Samstag gleich immense Bedeutung für den Siebten des Klassements. Im heimischen Stadion Luftschiffhafen empfängt Potsdam die Cologne Crocodiles (Beginn: 16.30 Uhr).

Es sei nicht gelungen, ein geschlossenes Team zu formieren

Zwei Ränge und einen Pluspunkt liegen die Krokodile vor den Königlichen. Royals-Cheftrainer Michael Vogt fordert einen Sieg. „Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr leisten“, erklärt er. Schließlich lautet das selbst gesteckte Ziel: Erreichen der Playoffs. Nur die vier Besten einer Staffel kommen ins Liga-Viertelfinale. Während die im Norden dominierenden Teams Braunschweig, Hildesheim und Dresden aller Voraussicht nach das Spitzentrio bleiben werden, wetteifern dahinter gleich vier Mannschaften um das andere Playoff-Ticket. Lediglich der abgeschlagene Aufsteiger Düsseldorf wirkt chancenlos. Aktuell sind die Berlin Rebels Vierter und haben drei Pluspunkte mehr auf dem Konto als der Brandenburger Nachbar. „Trotz des scharfen Gegenwinds in der Liga halten wir an unserem Ziel fest“, bekräftigt Goericke. „Nach wie vor sind wir heiß. Wir wollen uns am Sonnabend mit einem Sieg den Kopf frei spielen.“

Was der Clubchef bereits nach dem Hinrundenabschluss angekündigt hatte, solle sich nunmehr auch auf dem Feld zeigen. „Es wird einige Veränderungen im Mannschaftskader geben. Ich bin überzeugt, dass diese schnell greifen werden“, sagt Coach Vogt. Vorab preisgeben möchte er die Neuerungen aber nicht. Sie sollen erst vor Spielbeginn den Zuschauern im Stadion bekannt gegeben werden. Wichtig sei auch, dass jetzt wieder einige Receiver als Anspielpunkte zur Verfügung stünden, die zuletzt verletzungsbedingt gefehlt hatten. „Das war in unserem Offensivspiel ein deutliches Handicap“, urteilt Vogt. Überhaupt erwies es sich als Problem, ein gutes Zusammenwirken innerhalb des für diese Saison umfangreich neu formierten Teams zu erreichen. Sowohl beim Angreifen als auch Verteidigen. Es sei nicht gelungen eine geschlossene Einheit zu bilden, hadert Goericke. Besondere Schwierigkeit war der mehrmalige Wechsel auf der Position des Quarterbacks, also des Spielgestalters.

Heimspiel gegen Köln im Vorjahr war ein wahrer Thriller

Sorgen bereitet den Royals-Verantwortlichen auch weiterhin die Trainingssituation. Mangelhaft seien die zur Verfügung stehenden Kapazitäten, einschließlich der Lagermöglichkeiten für die Ausrüstung sowie den Spielbetrieb. „Hier stehen wir vor Grenzen“, mahnt der Präsident. Der unprofessionelle Zustand werde immer wieder von den Spielern, allen voran den ausländischen, angekreidet.

Dennoch soll nun Leistung gezeigt werden. Deutlich mehr als vor Sommerpause. Drei Heim- und vier Auswärtspartien stehen für die Royals noch in der Hauptrunde auf dem Programm. Zum Wiederbeginn gegen die Kölner, die bisher ebenfalls unter den Erwartungen geblieben sind, stellt Michael Vogt seine Mannschaft auf einen hochmotivierten Kontrahenten ein. „Denn auch sie haben es wie wir selbst in der Hand, die Playoffs zu erreichen“, weiß er um die brisante Konstellation. Wille und Nervenstärke könnten am Ende entscheidend sein. Wie beim Aufeinandertreffen beider Teams in Potsdam vorige Saison. Damals entführten die Gäste durch einen packenden Schlussakkord einen 42:41-Sieg ins Rheinland.

Gerhard Pohl

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