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Rainer Koch Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes aus Bayern gab die Ergebnisse des Spitzentreffens in einer Pressekonferenz bekannt. 

© Hendrik Schmidt/dpa

Reformprozess im deutschen Fußball: Keine Zerschlagung der Regionalliga Nordost

Die Fußball-Regionalliga sollte auf Kosten des Nordosten von fünf auf vier Staffeln reduziert werden. Gegen diesen Plan wurde nun votiert. Damit wird der auch vom SV Babelsberg 03 geforderte Grundsatz "Meister müssen aufsteigen" nicht einzuhalten sein.  

Landsberg/Peißen - Die Fußball-Regionalliga Nordost soll nicht zerschlagen werden. Das ist das wichtigste Ergebnis eines Treffens von Vertretern der Fußball-Drittligisten sowie der Regionalliga-Vereine aus dem Norden, Nordosten und Bayern am Dienstag in Landsberg/Peißen in Sachsen-Anhalt. „Es waren sehr intensive Diskussionen mit teils kontroversen Meinungen“, sagte Rainer Koch, Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, auf einer Pressekonferenz.

Im Rahmen der geplanten Regionalliga-Reform stand ab der Saison 2020/2021 eine Reduzierung von fünf auf vier Staffeln zur Diskussion, um zukünftig allen Meistern der vierten Ligen den Aufstieg in die 3. Liga zu garantieren. Dafür hätten die drei Staffeln aus dem Norden, Nordosten und Bayern zu zwei Ligen zusammengelegt werden müssen. 47 Vertreter stimmten am Dienstag bei vier Enthaltungen für eine Beibehaltung der aktuell fünf Regionalligen. Für eine mögliche Zerschlagung der Nordost-Staffel stimmte keiner der Anwesenden.  

Nur zwei Aufsteiger aus Nordost, Nord und Bayern 

Während die Meister der Regionalligen Südwest und West ab der Saison 2020/2021 direkt aufsteigen sollen, müssen die Staffelsieger aus dem Norden, Nordosten und Bayern zwei Aufsteiger ermitteln. „Der Modus muss noch geklärt werden“, erklärte Koch. Eine mögliche Lösung könnte eine Aufstiegsrunde sein. Der Beschluss in Landsberg ist allerdings nicht bindend. Er ist nur ein Vorschlag an den DFB-Bundestag, der im September zusammenkommt.

Der SV Babelsberg 03 als Mitgliedsverein des Nordostdeutschen Fußballverbandes hatte sich vergangenen November zu den Überlegungen positioniert. „Unabhängig von der aktuellen Ligazugehörigkeit und seiner mittelfristigen Zielstellung sieht es der SVB weiterhin als zwingend notwendig an, dass der Regionalligameister einer Saison aufsteigen muss“, hieß es in einer Erklärung des Kiezvereins. Als fairste Lösung favorisiert der SVB eine Erhöhung der dritten Liga auf 22 Mannschaften bei gleichzeitiger Beibehaltung der aktuellen Regionalligastruktur. Die Vorteile für die Drittligisten wären die Erhöhung um zwei Heimspiele und Steigerung der Zuschauerzahlen und der Sponsoren-Einnahmen. Die Mehrbelastungen an Spielen könnten mit einem späteren Einstieg in den Landespokal abgefedert werden. Ein zweites Modell könnte nach Ansicht des SVB eine Rückkehr zu der bereits in der Vergangenheit praktizierten dreigleisigen Regionalliga sein, deren Zugehörigkeit beim DFB geregelt ist. Dies lehnt der DFB aber als zu teuer ab. dpa (mit pek)

Sebastian Wutzler

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