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Sorgenvoll. Der Deutsche Schwimm-Verband braucht mehr Einnahmen. 

© Petter Arvidson/dpa

Reformpläne im Schwimmsport: Anpassung nach 33 Jahren geplant

Der Deutsche Schwimm-Verband hat finanzielle Probleme. Daher soll nun eine Beitragserhöhung durchgebracht werden. Wie der Brandenburger Landesverbands zu diesen Vorhaben steht und wie die Zusatzkosten gestemmt werden sollen.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Nächste Woche ist eine Schwimmwoche. In Berlin findet die Deutsche Kurzbahn-Meisterschaft statt und parallel steigt im chinesischen Hangzhou die Weltmeisterschaft auf der 25 Meter kurzen Bahn mit dem Potsdamer Rückenspezialisten Christian Diener. Doch bereits am Samstag wird es für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) außerhalb des Beckens spannend. Auf dem außerordentlichen Verbandstag in Bonn soll unter anderem eine Beitragserhöhung beschlossen werden. Demnach möchte der rund 563.000 Mitglieder starke DSV den Pro-Kopf-Beitrag im Jahr um 60 Cent auf 1,40 Euro erhöhen. Der Landesschwimmverband Brandenburg (LSVBB) wird diesem Antrag zustimmen, wie Geschäftsführerin Maren Nagel den PNN bestätigte. „Auf der Präsidiumssitzung am Mittwoch haben wir uns einstimmig dafür entschieden“, sagte sie.

Hintergrund ist, dass der DSV finanzielle Sorgen hat. 2017 wies der Haushalt laut eigenen Angaben eine Unterdeckung von rund 250.000 Euro auf. Bereits vor einem Jahr wurde daher die Wettkampflizenzgebühr angehoben. Nun sollen die Beiträge folgen, die die Vereine gemäß ihrer Mitgliederzahlen an den nationalen Verband abgeben. DSV-Präsidentin Gabi Dörries betont in einem offenen Brief, dass diese Beiträge seit 33 Jahren unverändert sind. Eine Anpassung sei nun „unumgänglich“. Sie schreibt: „Was gibt es heute noch zum Preis von 1985?“

LSV Brandenburg möchte Mehrkosten aus eigener Kasse bezahlen

Die Notwendigkeit der Erhöhung erkennen sie auch in Brandenburg an. „Das amtierende DSV-Präsidium hat da im Vorfeld gut aufgeklärt. Um den Verband für die Zukunft sicher aufzustellen, ist dieser Schritt wichtig“, sagt LSVBB-Mitarbeiterin Maren Nagel. Sollte der Antrag auf dem Verbandstag angenommen werden, bliebe die Frage: Wer trägt die gestiegenen Kosten? Die Landesverbände? Die Vereine? Und legen Letztere sie dann auf die Aktiven um? Für Brandenburg ist bereits alles klar. „Wir würden das aus unserer Verbandskasse zahlen. Für 2019 ist es schon im Haushalt eingeplant“, erklärt Nagel. Die zusätzliche Summe sei gut zu stemmen. Laut aktueller Statistik des Landessportbundes Brandenburg zählt der LSVBB 4567 Mitglieder. Macht also rund 2740 Euro mehr im Jahr. In andere Dimensionen steuern die großen Landesverbände – vor allem der aus Nordrhein-Westfalen mit knapp 217.000 Mitgliedern.

Neben der Beitragserhöhung erfolgt beim DSV-Verbandstag am Samstag auch die Abstimmung über eine Satzungsänderung. Diese ziele laut Präsidentin Gabi Dörries auf eine effizientere Arbeit der Gremien ab. Zudem wird in Bonn das neue Marketingkonzept des Verbandes vorgestellt. Im August 2018 wurde bereits eine entsprechende GmbH gegründet. Deren Mitarbeiter sollen neue Geschäftsfelder erschließen und für eine medial stärkere Wahrnehmung des zuletzt kriselnden DSV sorgen. 

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