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Der Spielbetrieb soll nun weiter gehen - unter anderem für Turbines Lara Prasnikar (l.) und Sara Doorsoun-Khajeh von Spitzenreiter VfL Wolfsburg.

© imago/foto2press

Re-Start für Turbine: Potsdamer Fußballerinnen spielen ab 30. Mai wieder um Punkte

Nach der ersten und zweiten Liga der Männer darf auch die Frauenfußball-Bundesliga ihre Saison fortsetzen - ebenfalls mit Geisterspielen und unter strengen Hygienevorschriften. Im DFB-Pokal soll es ebenfalls noch Siegerinnen geben.

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Potsdam/Berlin - 13 Wochen nach dem letzten Punktspiel nimmt Turbine Potsdam am 30. Mai mit einer Auswärtspartie beim SC Freiburg wieder den Spielbetrieb in der Frauenfußball-Bundesliga auf. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekannt. Turbine bestritt in der wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochenen Saison die bislang letzte Partie am 28. Februar gegen die SGS Essen (1:0). Insgesamt stehen noch sechs Spieltage aus.

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Die weiteren Begegnungen von Potsdam sind für den 7. Juni gegen den FC Bayern München, am 14. Juni bei Bayer Leverkusen, am 17. Juni gegen den SC Sand, am 21. Juni beim MSV Duisburg und abschließend am 28. Juni gegen die TSG Hoffenheim angesetzt. In der Tabelle führt der noch ungeschlagene Titelverteidiger VfL Wolfsburg (46 Punkte) vor München (38) und Hoffenheim (37). Die obere Tabellenhälfte komplettieren die SGS Essen (28), Turbine (27) und 1. FFC Frankfurt (27). Auch der DFB-Pokal soll ab dem 2./3. Juni fortgesetzt werden. Im Viertelfinale trifft Potsdam im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion auf die SGS Essen. Das Halbfinale ist für den 10./11. Juni geplant, das Finale soll am 4. Juli in Köln stattfinden.

"Starkes Signal" und "historischer Moment"

Als europaweit erste Frauen-Profiliga will die Bundesliga ab dem 29. Mai ihre Spielzeit fortsetzen. Das wurde auf einer Managertagung der zwölf Erstligisten am Mittwoch (20.05.2020) beschlossen. „Die Rückkehr der Frauen-Bundesliga auf den Platz ist ein weiterer bedeutender Schritt hin zu einer Art Normalität im Fußball wie in der Gesellschaft“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller. Die Bundesliga nehme damit eine Vorreiterrolle im internationalen Frauenfußball ein.

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Elf von zwölf Clubs hatten sich in einer vorherigen Videoschalte für eine Fortsetzung des Spielbetriebs ausgesprochen. Der Tabellenvorletzte 1. FC Köln enthielt sich der Stimme. „Die Fortsetzung der Saison ist ein starkes Signal für den Frauenfußball und die Gleichbehandlung von Berufssportlerinnen und Berufssportlern“, wurde DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg in der Mitteilung zitiert. Siggi Dietrich, der Vorsitzende des DFB-Ausschusses für die Frauen-Bundesligen und Manager des 1. FFC Frankfurt, nannte den Re-Start sogar einen historischen Moment. Er verwies darauf, „als erste europäische Profiliga der Frauen unter größtmöglichen Sicherheitsfaktoren für Spielerinnen und das Team um die das Team herum wieder in den Spielbetrieb einsteigen zu können“.

Große Finanzhilfe von Top-Clubs der Männer

Man habe großen Respekt vor allen gesellschaftlichen Bereichen, die den Weg in die Normalität suchen“, betonte Dietrich aber auch und dankte den vier Männer-Champions-League-Teilnehmern Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig. Sie hatten für die Frauen-Bundesliga und die 3. Liga 7,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Jeder der begünstigten Clubs, darunter Turbine Potsdam, erhält demnach 300.000 Euro. Davon sollen zunächst die ansonsten durch die Vereine zu tragenden Kosten für die Coronatests gezahlt werden. Der Restbetrag soll ohne Abzüge an die Clubs zur Unterstützung für die Durchführung der weiteren Saisonspiele ausgezahlt werden.

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Strenge Vorgaben für Training und Spiele

Der Wiederbeginn der Frauen-Bundesliga soll von strengen Hygienevorgaben, engmaschigen Testungen sowie kontinuierlichem Monitoring begleitet werden. Das Konzept soll sich lediglich in organisatorischen Nuancen vom Konzept für die beiden Ligen der DFL (1. und 2. Bundesliga der Männer) unterscheiden. So sollen angesichts kleinerer Arenen nur rund 130 Personen pro Spiel im Stadion sein.

Problematisch ist der Saison-Wiederbeginn vor allem für den FF USV Jena. Aufgrund der politischen Verordnungen in Thüringen kann der Tabellenletzte frühestens am 5. Juni wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen. Turbine durfte per Ausnahmegenehmigung ab 27. April wieder in Kleingruppen trainieren. Seit dieser Woche finden die Einheiten wieder unter der Regie von Chefcoach Matthias Rudolph in voller Mannschaftsstärke statt. (mit dpa)

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