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Veränderter Kader. Team um Yannick Lebherz ist nicht so gut besetzt wie 2015.

©  dpa

Potsdamer SV: Als Champion nur ein Außenseiter

Vergangene Saison gewannen die Männer des Potsdamer SV erstmalig die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Schwimmen und wurden dafür als Brandenburgs Team des Jahres 2015 geehrt. Die Chancen des PSV, den Triumph am kommende Wochenende zu wiederholen, sind jedoch sehr gering.

Von Tobias Gutsche

Sie sind der Titelverteidiger – und doch nur ein Außenseiter: Die Männer des Potsdamer SV, die 2015 zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Schwimmen gewonnen hatten und dafür als Brandenburger Team des Jahres geehrt wurden, treten am Wochenende beim diesjährigen Championat mit deutlich schwächerem Kader als noch in der Vorsaison an, weshalb Kapitän Yannick Lebherz ganz klar sagt: „Wir sind ziemlich weit von einer Favoritenrolle entfernt.“

Während wichtige Akteure wie Klemens Degenhardt, Maximilian Bock und Tom Heclau nach ihrer Potsdamer Sportschulzeit inzwischen für einen anderen Klub ins Wasser gehen beziehungsweise gar nicht mehr aktiv sind, fällt Felix Wolf aufgrund seiner Pfeifferschen-Drüsenfieber-Erkrankung aus. „Das alles können wir nicht kompensieren, denn in den höheren Altersbereichen fehlt uns – anders als in den jüngeren Jahrgängen – ein wenig die Breite“, urteilt Lebherz vor dem zweitägigen Wettstreit in der 1. Männer-Bundesliga. In dieser sind zwölf Mannschaften vertreten und müssen das 13 Einzelstrecken umfassende Olympia-Schwimmprogramm dreimal absolvieren.

Thailand im Januar, Singapur im März

Bei den Kurzbahn-Rennen in Essen wird also ein bisschen olympisches Feeling herrschen. Die wahre Aura der Sommerspiele wollen Deutschlands beste Schwimmer dann im August in Rio spüren. Zuvor müssen sie aber noch die Qualifikation meistern, deren erste Stufe Anfang Mai ansteht. Die Vorbereitung darauf läuft bei den Potsdamer Top-Athleten bereits auf Hochtouren. Yannick Lebherz, Christian Diener, Carl Louis Schwarz und Sonnele Öztürk waren im Januar drei Wochen lang bei einem Trainingslager in Thailand, das der Deutsche Schwimm-Verband organisiert hat. „Wir haben dort viel an der Grundlagenausdauer gearbeitet, aber auch schon ein paar Intensitätsakzente gesetzt“, erzählt Lebherz, Europameister von 2014 in der 4x200-Meter-Freistilstaffel.

Er und weitere Sportler aus der Trainingsgruppe von Coach Jörg Hoffmann werden in den nächsten Wochen zunächst durch das heimische Becken am Luftschiffhafen pflügen, ehe für sie im März bereits das nächste Camp in Südostasien folgt. Dann führt die Reise nach Singapur. „Das wird jetzt eine Phase, in der jeder sehr auf sich fokussiert ist“, meint Lebherz. Die Meisterschaft am Wochenende sei wegen ihres Team-Charakters daher nochmal eine „willkommene Abwechslung“. 

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