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In der MBS-Arena ist am Wochenende eine Menge los.

© Sebastian Gabsch

Potsdamer Sport-Sonntag: Enger Takt aufgrund von Blasmusik

Es ist eine Seltenheit: Gleich drei Potsdamer Publikumsmagnete bestreiten am selben Tag Heimspiele. SC-Volleyballerinnen, Turbine-Fußballerinnen und VfL-Handballer sind im Einsatz. Was das mit einem Konzert zu tun hat. 

Von Tobias Gutsche

Potsdam ist reich an hochklassigen Sportveranstaltungen. Des Öfteren werden an einem Wochenende sogar mehrere davon geboten. Dass jedoch gleich drei Heimspiele von Publikumsmagneten an einem Tag stattfinden, ist eine Seltenheit. Am Sonntag kommt es dazu: Die Volleyballerinnen des SC bestreiten um 14 Uhr in der MBS-Arena ihr Pokal-Viertelfinale gegen den Schweriner SC, zeitgleich kämpfen die Turbine-Fußballerinnen im Karl-Liebknecht-Stadion gegen den MSV Duisburg um Bundesligapunkte und zum Abschluss steigt ab 18.30 Uhr wieder in der MBS-Arena die Handball-Drittligapartie des VfL gegen den SV Anhalt Bernburg.

Organisatorische Herausforderung in der Arena

Was soll das denn, wird sich der sportinteressierte Potsdamer womöglich denken. Ist es nicht möglich, die Partien besser zu verteilen? „In der Regel versuchen wir schon, darauf zu achten, dass wir uns bei den Terminen nicht überschneiden“, erklärt SCP-Teammanager Eugen Benzel. „Aber an diesem Wochenende gibt es in der MBS-Arena einfach keinen Spielraum.“ Denn am Samstag findet dort das jährliche Bläserklassentreffen, ein Konzert junger Musiker, statt. Bereits am Freitag wird dafür aufgebaut.

Deshalb müssen am Sonntag Volleyball und Handball über die Bühne gehen. Zu ungewohnt früher beziehungsweise später Zeit. Eine Situation, die es genau vor einem Jahr aufgrund des Bläserkonzertes auch schon gab. „Damals hatte alles gut geklappt“, erinnert sich Christian Barth, Geschäftsstellenleiter des VfL. „Aber es ist organisatorisch eine absolute Herausforderung.“ Tribünensegmente sowie LED-Banden müssen umgebaut werden. Und vor allem muss das Volleyballfeld, das als mobiler Boden ausgerollt ist, weichen und die Fläche für Handball hergerichtet werden. Sollte das Pokalspiel gegen Schwerin über die maximal fünf Sätze gehen und damit voraussichtlich rund zweieinhalb Stunden dauern, bliebe für die Transformation nur eine Stunde, um den notwendigen Vorlauf für das nächste Match zu gewährleisten. Vernünftige Alternativtermine seien aufgrund der engen Spielpläne nicht zu finden gewesen, erklären Benzel und Barth unisono.

Adler und Turbinen wollen ihre Erfolgssträhnen fortsetzen

Für ihre letzte Heimpartie des Jahres 2019 befürchten die VfL-Verantwortlichen daher Einbußen bei den Zuschauereinnahmen. Zur normalen Anwurfzeit um 16 Uhr seien viele Familien in der Halle. „Die werden jetzt so spät wohl kaum kommen“, vermutet Barth. Nichtsdestotrotz wollen die Adler ihren Höhenflug fortsetzen, den fünften Sieg in Serie holen.

Auch Turbine möchte – zur traditionellen Frauenfußball-Stunde – die eigene Erfolgssträhne ausbauen. Die vergangenen drei Pflichtspiele wurden gewonnen, Tabellenplatz sieben und das Pokal-Viertelfinale erreicht. Viele Fans der Kickerinnen sind auch immer wieder bei den SCP-Volleyballauftritten zu sehen. Und andersrum. Diesmal müssen sie entscheiden: Entweder, oder. „Es ist schade, dass wir uns am Sonntag Zuschauer gegenseitig wegnehmen“, sagt Benzel. „So soll es eigentlich nicht sein.“

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