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Landgang. Yannick Lebherz ist nicht mehr aktiver Leistungsschwimmer. 

© Hannibal Hanschke/dpa

Potsdamer Schwimmsport: Der Traum von Olympia 2020

Potsdams Schwimmer hoffen auf den großen Auftritt in Tokio - drei Top-Athleten holen sich demnächst bereits einen vorolympischen Geschmack. Ein Aushängeschild vom Luftschiffhafen hat jedoch seine Karriere beendet.

Von Tobias Gutsche

Tokio, das ist derzeit der Traum vieler Sportler. So auch für Potsdams Schwimmer Christian Diener, Eric Friese und Melvin Imoudu. „Klar möchten wir gerne dorthin zu Olympia 2020“, sagte Schmetterlingsspezialist Friese am gestrigen Dienstag bei einem Pressetermin, in dessen Rahmen die Kooperation zwischen dem Potsdamer SV und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse offiziell verlängert wurde. Demnächst kann sich das Trio einen vorolympischen Geschmack in Japans Hauptstadt holen.

Großer Schwimmzirkus ist fernöstlich geprägt

Am Montag reisen die drei Athleten mit ihrem Trainer Jörg Hoffmann und einer Auswahltruppe des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) ins Land der aufgehenden Sonne, absolvieren dort ein knapp zweiwöchiges Trainingslager und nehmen am Weltcup von Tokio teil. „Vor Olympia in Rio hatten wir mit dem DSV auch schon so ein Trainingscamp in Brasilien gemacht, um ein Gefühl für die Gegebenheiten da zu bekommen. Das war sehr hilfreich“, erinnerte sich Rücken-Ass Diener, der bei den Sommerspielen 2016 Siebter wurde.

Es ist der bisher größte Erfolg seiner Karriere. Dieser liegt wiederum zwischen Dieners beiden Medaillengewinnen bei internationalen Langbahn-Championaten. 2014 wurde er Vizeeuropameister über 200 Meter Rücken, vergangenen August bejubelte der 25-Jährige EM-Bronze mit der 4x100-Meter-Lagenstaffel. Für die neue Saison hat Diener neben der Teilnahme an der Kurzbahn-Weltmeisterschaft Mitte Dezember in China vor allem die WM auf der 50 Meter langen Bahn als Ziel. Letztere findet Ende Juli in Südkorea statt. Das bedeutet also Asien-Monate – der große Schwimmzirkus ist bis zu den nächsten Sommerspielen fernöstlich geprägt. Eric Friese und Melvin Imoudu möchten das hautnah miterleben. Sie sind die aktuellen Emporkömmlinge des Potsdamer Schwimmsports. Imoudu wurde dieses Jahr überraschend zweifacher Deutscher Meister auf Bruststrecken, Friese schmetterte zu Platz zwei im nationalen Elite-Vergleich. „Wir haben die Langbahn-WM nächstes Jahr im Kopf. Das wäre ein guter Schritt für uns“, sagte Imoudu.

Lebherz hat die Badehose an den Nagel gehangen

Diener als inzwischen Routinier und die beiden Youngster sind die derzeitigen Aushängeschilder des PSV, der nach zuletzt hektischen Zeiten „jetzt endlich wieder die nötige Ruhe hat“, erklärte Vereinspräsident Michael Prenz. Unstimmigkeiten zwischen Trainern hatten für die Turbulenzen gesorgt. In der Folge verlor der Stützpunkt am Luftschiffhafen sowie der PSV einige Top-Talente. „Das war alles ein bisschen traurig. Aber so ist es eben. Jetzt sind wir hier neu aufgestellt und blicken optimistisch nach vorne“, sagte Prenz, dessen Club nunmehr auch keine Vereinskonkurrenz mehr innerhalb der Stadt spürt. Das aus den Streitigkeiten heraus entstandene Schwimm-Team Potsdam hat seine Aktivitäten nach nur rund einem Jahr wieder eingestellt.

Abgeschlossen ist derweil auch eine erfolgreiche Potsdamer Schwimmkarriere. Yannick Lebherz hat die Badehose an den Nagel gehangen. Der zweifache Olympiateilnehmer, der Kurzbahn-Europameister wurde und EM-Staffelgold holte, bleibt jedoch dem Wasser verbunden. Seit März ist er Vizepräsident des Landesschwimmverbandes Brandenburg. Er wolle gerne etwas zurückgeben, sagte Lebherz, ein Mann, der im Becken stets mit großem Engagement beeindruckte. Das möchte er nun auch als Funktionär an Land.

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