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Olympischer Traum: Sebastian Brendel will auch in Tokio jubeln.

© Tamas Kovacs/dpa

Potsdamer Kanu-Rennsport: Gold, Silber, Bronze als Olympia-Ziel

Bei den Sommerspielen 2020 in Tokio möchte der KC Potsdam im OSC seine Erfolgsbilanz ausbauen. Aber es herrscht auch Demut. Sebastian Brendel ist derweil besonders angestachelt.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Es ist Olympiajahr. Ein Jahr, in dem aus deutscher Sicht wieder besonders sie im Fokus stehen: die Kanuten, die als Deutschlands erfolgreichster Sommersportverband bei Olympischen Spielen schon oft die Medaillenbilanz enorm aufpolierten. Der KC Potsdam im OSC war mit seinen Athleten stark daran beteiligt – und möchte auch 2020 in Tokio wieder Edelmetall fischen. KCP-Cheftrainer Ralph Welke gibt sich aber vorab bescheiden: „Ein Medaillensatz, Gold, Silber Bronze – das ist unser Ziel, mit dessen Erreichen wir sehr zufrieden wären.“

Bei den Spielen 2016 in Rio ging der Gewinn von je zweimal Gold und Silber sowie einmal Bronze auf das Konto der Potsdamer Paddler. Besser schnitt der erfolgreichste Kanuverein der Welt nur bei Olympia 1988 in Seoul ab, als sechs Medaillen geholt wurden. Trotzdem der KCP vorige Saison mit 13 Startern einen neuen WM-Teilnehmerrekord für sich aufgestellt hatte, etliche Podestplätze einfuhr und inzwischen mit dem Berliner Weltmeister Jacob Schopf noch mehr Potenzial hinzugewonnen hat, mahnt Welke zur Demut: „Wir müssen anerkennen, dass die internationale Konkurrenz deutlich stärker geworden ist. Der Weg aufs Olympia-Podest wird sehr hart.“

Brendel trainiert so intensiv wie wohl noch nie zuvor

Dessen ist sich auch Sebastian Brendel bewusst. Der Canadierfahrer, der bereits dreimal das oberste olympischen Treppchen erklomm, musste vergangenes Jahr einen Dämpfer hinnehmen. Zwar gewann er zweimal WM-Gold, doch auf der für ihn wichtigsten Strecke – dem Einer über 1000 Meter, der zum Programm der Sommerspiele gehört – musste er sich nach zuvor vier Triumphen in Folge mit Rang vier begnügen. „Das wurmt mich sehr. Immer noch“, sagt Brendel. Allerdings scheint der Dämpfer nur umso mehr seinen Ehrgeiz geschürt zu haben. „Basti hat auf jeden Fall eine Schippe draufgepackt“, berichtet Welke vom Training. „Er erreicht die Leistungsdaten von 2016 und ist sogar dabei, die Inhalte mit noch höherer Intensität als damals zu toppen.“

Qualifiziert für Tokio ist bisher kein deutscher Kanu-Rennsportler. Auf zwei Ebenen müssen sie sich erst empfehlen. Zunächst gilt es, bei den beiden nationalen Sichtungen im April in Duisburg die Nominierung zu den zwei Weltcups zu sichern. Diese finden einen Monat danach im tschechischen Racice und Duisburg statt. Dort braucht es eine gute internationale Leistung, um das Tokio-Ticket zu erhalten. Und dann hofft der KCP auf Zuwachs in seiner Olympia-Bilanz, die noch bei 19-mal Gold, elfmal Silber und fünfmal Bronze steht.

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