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Potsdamer Kanu-Rennsport: Auf Hilfe bauen

Trotz einer Flut an Erfolgen wird Sebastian Brendel nicht gerade von Sponsoren überschwemmt. Förderer sucht das Kanu-Ass inzwischen mit Unterstützung eines ehemaligen Weltklassesportlers. Am Ufer des Luftschiffhafens steigt derweil ein Paddelevent, bei dem hochdekorierte Athleten starten.

Von Tobias Gutsche

Mit ein paar lockeren Einheiten ist Sebastian Brendel ins Training zurückgekehrt. Ab November bereitet sich der Kanute des KC Potsdam in vollem Pensum auf die Saison 2018 vor, deren Höhepunkt die Weltmeisterschaft in Portugal ist. Es wird der zweite von vier Schritten auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio sein.

Begleitet wird der Dreifach-Olympiasieger dabei von einem neuen Partner. Okal Haus – ein Bauunternehmen – unterstützt ihn, Deutschlands Vorzeigeathleten, der trotz seiner Flut an Erfolgen nicht von Sponsoren überschwemmt wird. Sechs Firmen fördern den Bundespolizisten. Das ist immerhin eine mehr seit den Spielen von Rio, als er Doppelgold holte. Drei Partner kamen anschließend hinzu, zwei sprangen aber auch ab. „Ich bin ganz gut in dieser Hinsicht aufgestellt“, sagte Sebastian Brendel am gestrigen Donnerstag bei der Einweihung eines Okal-Musterhauses in Werder.

Preussen-Kanu richtet Oceansport Havel Challenge aus

Unterstützer zu finden sei allerdings mit viel Eigeninitiative verbunden. „Da steht niemand bei mir Schlange, sondern man muss selbst hinterher sein“, sagte der Canadierfahrer, der sich dafür inzwischen professionelle Hilfe gesucht hat. Er lässt sich durch Andreas Scheuerpflug von der Agentur Vitesse Kärcher managen. Scheuerpflug ist Potsdamer – und selbst ehemaliger Weltklassesportler, 2004 wurde er Beachvolleyball-Fünfter bei Olympia. Außer Brendel gehört noch Deutschlands Beachvolleyball-Duo Laura Ludwig/Kira Walkenhorst, das in Rio ebenfalls olympisch triumphierte, zu seinen Klienten. „Wenn sich jemand um Sponsorensuche und die Koordination von Terminen kümmert, ist das eine super Erleichterung für mich“, erklärte Sebastian Brendel. „So kann ich mich besser auf das Training konzentrieren.“ Und damit geht es nun also wieder sukzessive los.

Eine Vereinskollegin von ihm wird derweil am morgigen Samstag bereits einen Wettkampf bestreiten. Kajak-Olympiasiegerin Franziska Weber gehört zu den rund 80 gemeldeten Teilnehmern bei der sechsten Oceansport Havel Challenge. Mit diesem Event schließt der Verein Preussen-Kanu im OSC Potsdam die Saison für seine Spezialisten im SUP-, Outrigger-, Surfski- und Seekajakpaddeln ab. Ab 13 Uhr werden die Fahrten in Länge von neun bis zwölf Kilometern über einen drei Kilometer langen Rundkurs auf dem Templiner See absolviert. Es geht entlang des Ufers am Luftschiffhafen. Neben Franziska Weber, die in der Mixed-Surfski-Staffel dabei ist, werden auch weitere hochdekorierte Paddler antreten – zum Beispiel die Preussen-Athleten Marton Buday und Thomas Reppich, aktuelle Europameister der Bootskategorie Outrigger. 

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