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Publikumsmagnet. Potsdams Hallenmasters lockt stets viele Zuschauer – zur 24. Auflage werden rund 1300 Besucher erwartet.

© Julius Frick

Potsdamer Fußball-Hallenmasters 2019: Funkverbindung nach Fernost

Erstmalig ist Turniervater Sven Thoß nicht beim Potsdamer Fußball-Hallenmasters vor Ort. Der Trainer versuchte aber,während seiner China-Mission dennoch in der Organisation dabei zu sein. Und auch die Spiele möchte er möglichst live sehen.

Potsdam - Mittendrin statt nur dabei. So erging es bei den vergangenen 23 Auflagen Sven Thoß, dem „Vater“ und Turniergründer des Fußball-Hallenmasters in Potsdam. Wenn am Samstag ab 18 Uhr aber der Ball in der MBS-Arena am Luftschiffhafen rollt und die zehn Mannschaften um den Cupsieg spielen, wird der 52-Jährige erstmalig vor Ort fehlen. Denn seit Juli 2018 arbeitet der gebürtige Potsdamer als Trainer in China. Er coacht die U17-Fußball-Mannschaft einer Berufsschule in der 13 Millionen Einwohner zählenden Metropole Tangxia. 

Der Vater ist nicht zu Hause. Turniergründer Sven Thoß arbeitet derzeit in China.
Der Vater ist nicht zu Hause. Turniergründer Sven Thoß arbeitet derzeit in China.

© Matthias Schütt

Beim Budenzauber, seinem sportlichen Baby, nicht mit von der Partie zu sein, „ist schon irgendwie ein komisches Gefühl“, sagt Sven Thoß, der das renommierte Hallenspektakel 1996 als Studienprojekt an der Universität Potsdam auf den Weg brachte und mit dem Fachgroßhandel Taverpack seit zwei Jahren auch einen Namenssponsor hat. Die Gesamtverantwortung liege trotz China-Mission „immer noch in meinen Händen“, betont er. „Das Tagesgeschäft haben aber mein Neffe Felix Thoß sowie Sebastian Michalske, Sven Lange und Philipp Völker erledigt.“ 

Die Potsdamer Fußballfamilie wird wieder vereint

Jenes Quartett kümmerte sich bereits vor drei Jahren um viele Fragen rund um die Organisation, als Sven Thoß beim Regionalligisten Goslarer SC tätig war und alles aus rund 250 Kilometer Entfernung koordinierte. 2019 ist der Turniergründer aber einige tausend Kilometer und mehrere Zeitzonen entfernt. „Wir haben immer mal wieder Rücksprache gehalten, aber auch eigenständige Entscheidungen getroffen. Ein Großteil der Organisation ist abgeschlossen. Jetzt kann es auch endlich losgehen“, erzählt Felix Thoß, der schon seit über zehn Jahren bei der Ausrichtung des Hallenmasters hilft. „Im Kern bleibt das Fußballturnier natürlich erhalten. Das Runde muss nach wie vor ins Eckige. Daran ändert sich nichts.“

Es bleibt in der Familie. Felix Thoß ist in Abwesenheit seines Onkels Organisator des Masters.
Es bleibt in der Familie. Felix Thoß ist in Abwesenheit seines Onkels Organisator des Masters.

© Matthias Schütt

Auch in Sachen Teilnehmer bleiben sich die Organisatoren treu und setzen nach wie vor auf Lokalkolorit – zehn Mannschaften aus Potsdam und Umgebung sind am Start und spielen in zwei Vorrundengruppen um die vier Halbfinalplätze. Die Zeiten, in denen höherklassige Teams aus anderen Bundesländern oder gar dem Ausland aufdribbelten, sind längst vorbei. „Die Zuschauer, wir rechnen mit um die 1300, wollen die Teams aus der Region auf dem Parkett sehen. Darauf setzen wir auch bei der 24. Auflage. Für die Vereine geht es um das Prestige“, meint der „junge“ Thoß, der es wie sein Onkel genießt, in der MBS-Arena „die Potsdamer Fußballfamilie zu vereinen“.

SG Michendorf ist als Debütant dabei

Im Teilnehmerfeld der Gruppe A finden sich erneut „Henne & Friends“ wieder – ein Ehemaligenteam um den einstigen Torjäger des SV Babelsberg 03 Hendryk Lau. Zum dritten Mal in Folge kicken „Henne“ und seine Freunde beim Masters. Ebenso in Gruppe A mischen Vorjahresfinalist Werderaner FC Viktoria (Brandenburgliga), SG Bornim, ESV Lok Potsdam und Grün-Weiß Golm (alle Landesklasse) mit. Staffel B setzt sich aus den Mannschaften FSV Babelsberg 74, Fortuna Babelsberg (beide Landesliga), Debütant SG Michendorf, FSV Eintracht Glindow (beide Landesklasse) sowie Kreisoberligist Juventas Crew Alpha zusammen. Nach den 20 Vorrundenpartien geht es mit dem Halbfinale weiter, ehe zum Abschluss das kleine und große Finale angepfiffen werden. 

Sieger der Jahre 2017 und 2018 diesmal nicht am Start

Und nach rund fünfeinhalb Stunden soll dann der Sieger feststehen. Verglichen mit 2017 und 2018 wird es ein anderer sein. Denn der Ludwigsfelder FC aus der Oberliga, der zuletzt zweimal nacheinander triumphiert hatte, tritt diesmal nicht an. „Wir haben die Ludwigsfelder eingeladen. Sie legen ihren Fokus aber auf die Vorbereitung für die Rückrunde und haben daher abgesagt“, berichtet Felix Thoß. Denn als Tabellenzwölfter befinden sich die Brandenburger mitten im Abstiegskampf wieder. 

Nicht auf Kampf und Krampf während des Budenzaubers setzen Potsdams Masters-Organisatoren, die auf „technisch anspruchsvollen Fußball“ hoffen. Das wird dann auch sicherlich Sven Thoß freuen, der sich eigens einen Livestream nach Fernost aufbauen will, um dann doch irgendwie dabei zu sein.

Matthias Schütt

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