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Potsdamer Bobsport: Weder müde noch satt

Bobanschieber Kevin Kuske gewann bei der WM in Königssee Bronze. Es war seine 40. internationale Medaille. Doch dem soll nicht genug sein. Der Potsdamer sieht sich auf Top-Niveau und möchte das nächstes Jahr wieder unter den Olympischen Ringen demonstrieren.

Er war der Erste, der sich aus dem engen Bob räkelte und die Faust ballte. Kevin Kuske, der Anschieber-Dino in der internationalen Bobgilde, gewann am Wochenende im Viererbob seines Piloten Nico Walther Bronze bei der Weltmeisterschaft in Königssee. Die Heim-WM hatte durch den deutschen Dreifachsieg durch Francesco Friedrich und Johannes Lochner –sie lenkten ihre Schlitten zeitgleich zu Gold – und Walther einen historisch einmaligen Triumph gebracht – und Kuske reichlich Genugtuung. Der Athlet des SC Potsdam gewann seine 15. WM-Medaille – nunmehr so viele wie kein anderer Bobsportler – und demonstrierte eindrucksvoll, dass es eine Frage der Leistungsfähigkeit und nicht des Alters ist, bei internationalen Wettkämpfen erfolgreich zu sein. Er ist inzwischen 38 Jahre alt.

Der Weg aufs Podest in Königssee war kein einfacher für den viermaligen Olympiasieger. Nach den enttäuschten Medaillen-Hoffnungen bei den Winterspielen in Sotschi 2014, bei denen die gesamte deutsche Bobflotte den Erwartungen hinterherfuhr, wechselte Kuske in die Crew des Oberhofer Piloten Maximilian Arndt. Das Wettkampfjahr 2015 musste er wegen einer Oberschenkelverletzung absagen. 2016 wurde zu einer persönlichen Enttäuschung, da er trotz guter Leistungen für die WM in Innsbruck von Arndt nicht in den Viererbob geholt wurde. Nach Ende der vorjährigen Saison heuerte Kuske bei Nico Walther vom BSC Oberbärenburg an. Mit dem Sachsen fand Kuske, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere als der beste Anschieber der Welt galt, zurück in die Erfolgsspur. Die ersten zwei Weltcups dieses Winters lief es für den Viererbob noch nicht optimal – Zehnter in Whistler Anfang Dezember und Sechster zu Jahresbeginn in Altenburg. Doch als die Walther-Crew Mitte Januar Zweiter in Winterberg wurde und zwei Wochen später in Königssee nochmals – hinter Lochner – aufs Podest raste, wuchsen die Medaillen-Hoffnungen für die WM. Als Fünfter nach dem dritten Lauf setzten Walther & Co. im finalen Durchgang voll auf Angriff und wurden mit Bronze belohnt.

Kuske arbeitet fünfter Olympiateilnahme entgegen

Seit inzwischen 16 Jahren schiebt Kevin Kuske Bobschlitten an. Die Bronzemedaille vom vergangenen Sonntag war das 40. Edelmetall, das er in Zweier- und Viererbobs bei internationalen Großereignissen gewonnen hat. Eigentlich eine runde Zahl, um aufzuhören. Doch Kuske hatte schon nach dem Debakel von Sotschi angekündigt, dass er bis zu Olympia 2018 weitermacht. Heute reist er bereits nach Pyeongchang, wo das diesjährige Weltcup-Finale gleichzeitig zur Testfahrt auf der kommenden Olympiabahn wird. In genau einem Jahr will Kuske in die südkoreanische Metropole zurückkehren – zu seinen dann fünften Winterspielen. 

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