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Er hat allen Grund zum Jubeln. Patrick Dogue aus Potsdam überraschte mit einem starken Auftritt im Modernen Fünfkampf.

© Jeremy Lee/Reuters

Potsdamer bei Olympia 2016: Bronze um zehn Sekunden verpasst

Starker Auftritt von Patrick Dogue: Der Moderne Fünfkämpfer des OSC Potsdam überraschte bei den Olympischen Spielen in Rio mit einem hervorragenden sechsten Platz. Sein Vereinskollege Christian Zillekens schnitt als 21. ebenfalls ordentlich ab.

Was für ein Auftritt für Patrick Dogue! Der Moderne Fünfkämpfer vom OSC Potsdam hat bei den Olympischen Spielen in Rio den sechsten Platz belegt. Der 24 Jahre alte Sportsoldat erzielte am vergangenen Samstag trotz seiner Schwäche im Schwimmen eine unerwartet starke Platzierung, verpasste die durchaus mögliche Medaille am Ende um 9,03 Sekunden. Beim Schießen und Laufen hätte er noch besser abschneiden können. „Das, was ich am besten kann, das Schießen, habe ich heute nicht so gut gemacht. Ich bin trotzdem voll zufrieden“, sagte Dogue: „Da kann man nicht meckern.“

Gold gewann der Russe Alexander Lesun. Silber ging an den Ukrainer Pavlo Tymoschenko vor dem Mexikaner Ismael Marcelo Hernandez Uscanga. Christian Zillekens aus Potsdam belegte Platz 21.

Patrick Dogue glänzte in seiner "Wackeldisziplin" Fechten

Dogue hatte mit einer starken Leistung im Fechten und Platz zwei den Wettkampf begonnen, sodass er als Außenseiter überraschend auf Medaillen-Kurs lag. „Fechten ist meine Wackeldisziplin“, erklärte der Sportsoldat: “Wenn das gut ist, bin ich meistens vorne mit dabei.“ In Rio de Janeiro legte er mit 23 Siegen in 35 Gefechten den Grundstein für seine gute Platzierung. Aber beim Schwimmen hatte er nur Rang 31 belegt. „Damit war ich nicht zufrieden“, sagte der fast zwei Meter große Athlet. „Beim Schwimmen geht es für mich immer nur darum, nicht zu viel Punkte zu verlieren.“ Mit zwei Siegen in der Bonusrunden des Fechtens und beim Reiten holte er wieder auf. Mit dem ihm zugelosten Wallach kam Dogue – anders als tags zuvor die nach vier Abwürfen ausgeschiedene Medaillenkandidatin Lena Schöneborn – gut zurecht. Nur einen Abwurf leisteten sich Pferd und Reiter. Mit einem Rückstand von 25 Sekunden ging Dogue als Vierter in den letzten Wettkampf, einer Mischung aus 3200 Meter Laufen und vier Mal Schießen. Insgesamt elf Fehlschüsse kosteten aber zu viel Zeit. „Beim ersten Schießen war die Nervosität da, da wollte ich es gut machen“, sagte Dogue.

Es sei „allgemein eine Super-Saison für uns Fünfkämpfer“, sagte der 24-Jährige nach dem bisher besten Ergebnis seiner Karriere. In seiner Erfolgsstatistik stehen zwei deutsche Meisterschaften und ein zweiter Platz beim Weltcup-Finale 2016. Bei der WM in diesem Jahr in Moskau kam er auf Rang 32.

Beinahe hätte Dogue mit eienr Prognose recht behalten

Ihre Tickets nach Brasilien hatten die beiden Potsdamer über eine gute Platzierung in der olympischen Weltrangliste gebucht. Dogue punktete vor allem mit seinem zweiten Rang beim Weltcup-Finale in den USA, Zillekens glänzte als Sechster und Fünfter in den Weltcup-Rennen von Rio sowie Rom. In der italienischen Hauptstadt hatte sich Zillekens kurz vor dem Ziel einen Mittelfußbruch zugezogen, der ihn in den nachfolgenden Wochen bremste. Doch rechtzeitig hatte er die Verletzung auskuriert und sich seinen früheren Leistungsstand zurückerarbeitet.

Mit ihren Weltcup-Platzierungen hatten die beiden Potsdamer angedeutet, was an einem guten Tag möglich ist. Dennoch war Bundestrainerin Kim Raisner vor dem olympischen Wettbewerb skeptisch: „Bei den Herren wäre es eigentlich schon ein Erfolg, wenn sie unter die ersten 15 kommen“, hatte sie gesagt. Frohnatur Dogue indes hatte da vor der Abreise nach Rio ein anderes Gefühl: „Wenn wir unser volles Potenzial abrufen, haben wir – wie wir ja schon bewiesen haben – das Zeug, ganz nach vorne zu kommen, vielleicht sogar eine Medaille zu gewinnen.“ Er hätte fast recht behalten. 

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