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Der nächste Titel. Die U18-Europameisterin Leni Freyja Wildgrube ist nun auch Jugend-Olympiasiegerin.  

© REUTERS

Potsdam und die Olympischen Jugendspiele: Nachwuchs-Königin der Lüfte

Erneuter Himmelssturm von Leni Freyja Wildgrube: Die Potsdamer Stabhochspringerin gewann Gold bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires. Damit setzte sie eine beeindruckende Serie von Brandenburgs Landeshauptstadt bei Nachwuchs-Olympia fort. 

Von Tobias Gutsche

Sie sie ist die Königin der Lüfte in der Nachwuchs-Leichtathletik. Leni Freyja Wildgrube hat bei den dritten Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires das Stabhochspringen der Mädchen gewonnen. Sie sei überglücklich und freue sich sehr über die Goldmedaille, „die für mich schon irgendwie ein Ziel gewesen ist“, sagte die 17-jährige Sportlerin des SC Potsdam nach ihrem famosen Himmelssturm in Argentiniens Hauptstadt. 

Als Besonderheit des Stabhochsprungwettkampfes fanden zwei Durchgänge statt – die erbrachten Leistungen wurden für die Gesamtwertung addiert. Die beste Höhe erreichte jeweils Leni Freyja Wildgrube. Bei Regen am Donnerstag überflog sie 3,95 Meter, am sonnigen Sonntag gelangen 4,17 Meter. Mit insgesamt 8,12 Metern verwies die Sportschülerin Emma Brentel aus Frankreich (7,82) und die Weißrussin Krystsina Kantsavenka (7,72) deutlich auf die nachfolgenden Podestplätze. Für die Spiele hatte sich Wildgrube Anfang Juli qualifiziert, als sie mit persönlicher Bestleistung von 4,26 Metern den Titel bei der U18-Europameisterschaft holte. 2017 war sie schon Zweite der U18-Weltmeisterschaft geworden.

Sechstes Potsdamer Edelmetall bei Jugend-Olympia

Leni Freyja Wildgrube zählt zu den Ausnahmetalenten der Leichtathletik. „Als Trainer guckt man immer, ob es Grenzen bei einem Sportler gibt. Bei Leni sehe ich momentan keine“, sagte einmal ihr Coach Toralf Neumann. „Es ist spannend, wenn man nicht weiß, wo das Ende ist.“ In ihren jungen Jahren erreiche Wildgrube bereits Leistungsparameter, die teilweise Athletinnen aus dem Frauenbereich „neidisch“ machen, so Neumann. „Anlaufgeschwindigkeit, Kraft und Technik sind hervorragend.“ Es schlummere viel Potenzial in seinem Schützling, der sich durch eine extreme Konzentrationsfähigkeit und Zielstrebigkeit auszeichne. „Wenn dazu noch die nötigen Erfahrungen kommen, könnte das schon sehr interessant werden“, hofft der Trainer auf eine große Karriere. 

In Buenos Aires treten mehr als 3000 Sportler zwischen 14 und 18 Jahren bei Jugend-Olympia an. Deutschland hat ein 75-köpfiges Team entsendet. Neben dem Stabhochsprung-Ass ist kein weiterer Aktiver aus Potsdam dabei. Aber es wurde eine beeindruckenden Serie fortgesetzt. Bisher alle Potsdamer Teilnehmer an Olympischen Jugendspielen haben eine Medaille gewonnen. Bei der Premiere 2010 in Singapur holte der Ruderer Felix Bach Silber im Einer und Christian Diener schwamm zu Staffelbronze. Vier Jahre später im chinesischen Nanjing gab es einen kompletten Edelmetallsatz für Athleten vom Luftschiffhafen. Kristin Ranwig belegte in der Triathlonstaffel Platz eins, Diskuswerfer Clemens Prüfer sicherte sich Silber und bei den Modernen Fünfkämpferinnen wurde Anna Matthes Dritte. Nun hat Leni Freyja Wildgrube für Potsdams erstes Einzelgold bei Nachwuchs-Olympia gesorgt. 

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