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Taktikfuchs. Alexander Haase nimmt die Spielweisen der gegnerischen Teams genauestens unter die Lupe.

© Soeren Stache/dpa

Potsdam und die Handball-WM 2019: Kühler Kopf im Hexenkessel

Bei der Handball-Weltmeisterschaft ist Alexander Haase der stoische Analytiker des deutschen Teams. Bis tief in die Nacht seziert der Potsdamer in seiner Funktion als Co-Trainer die Taktik der Gegner. 

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Die deutsche Handball-Nationalmannschaft schreibt weiter an ihrem Wintermärchen 2019. Und zu den Autoren gehört auch der Potsdamer Alexander Haase, wenngleich er „nur“ am Seitenrand den Stift schwingt. Als Assistent von Bundestrainer Christian Prokop hat Haase seinen Anteil daran, dass das Team Deutschland bei der Heim-Weltmeisterschaft noch unbezwungen und auf einem guten Weg in Richtung Halbfinalqualifikation ist. Die entfachte Euphorie habe ihn natürlich auch gepackt, schwärmt Haase im Interview auf der Internetseite seines Vereins VfL Potsdam. Auf „Wolke Sieben“ sieht er sich allerdings noch nicht. „Ich darf nicht abheben und schweben, habe gar keine Zeit, wirklich darüber nachzudenken. Es gibt so viel zu tun“, erklärt er.

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Seit Ende 2014 ist der 42-Jährige im Nationalteam der Co-Trainer. Damals begann Haase an der Seite von Dagur Sigurdsson, mit dem er bereits bis 2013 bei Bundesligist Füchse Berlin zusammenarbeitete. Nach dem Abgang des Isländers gen Japan machte der Potsdamer Sportschul-Lehrertrainer und sportliche Leiter des Drittligisten VfL weiter in seiner Funktion bei der deutschen Männerauswahl. Ein Turnier wie die aktuelle WM bedeute für ihn „aufwendige, harte Detailarbeit“, die ihm viel Spaß bereite, sagt Alexander Haase. „Ich sitze zum Beispiel bis tief in die Nacht, studiere die Gegner und fertige Videoszenen für jeden Mannschaftsteil an, die ich dann auf Sticks speichere und den Jungs zur Anschauung gebe“, berichtet er. Derzeit in seinem Fokus: die Kroaten, gegen die am Montag der zweite Sieg im zweiten Hauptrundenspiel gelingen soll.

Haase, Europameister und Olympiadritter von 2016, referiert über seine Scouting-Erkenntnisse zudem in den Teamsitzungen und lässt seine Hinweise beim Training einfließen. Während der Partien ist er meist als stoischer Analytiker auf der Bank zu beobachten. Einer, der versucht, bei all den Emotionen kühlen Kopf im Hexenkessel zu bewahren, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Im Dialog mit Prokop feilt er dann an Verbesserungen für das laufende Match. Bei den Überlegungen spielen auch die Rückraumakteure Fabian Wiede und Fabian Böhm eine Rolle. Beide betreute Haase einst in der VfL-Jugend.

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