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Potsdam und die European Championships 2018: Mit Reserven auf der Paradestrecke

Auf den Kurzdistanzen hat Christian Diener starke Form bei der Europameisterschaft in Glasgow nachgewiesen. Nun möchte der Potsdamer Rückenschwimmer auch im Endlauf über 200 Meter glänzen. Nach dem Halbfinale setzte er ein Pokergesicht auf.

Von Tobias Gutsche

Ausgerechnet auf seiner Paradestrecke klappt es noch nicht so wie erhofft. Rückenschwimmer Christian Diener qualifizierte sich am Dienstag zwar als Sechstbester über 200 Meter für den Endlauf bei der Europameisterschaft in Glasgow, doch verfehlte der Potsdamer beim Halbfinale seine Bestzeit (1:56,27 Minute) um mehr als eineinhalb Sekunden und war knapp eine Sekunde langsamer, als bei seiner stärksten Leistung in 2018. „War gut“, sagte er trotzdem beim ZDF-Interview. „Mal gucken“, was morgen im Finale gehe, fügte der Olympiasiebte von 2016 und Vize-Europameister von 2014 mit einem Pokergesicht hinzu. Er glaubt an eine deutliche Steigerung, seine bereits vor der Abreise gen Schottland geäußerte Medaillenhoffnung bleibt.

Zumal er weiß, dass die Form eigentlich stimmt. Nach persönlicher Bestzeit über 50 Meter knackte der 25-Jährige am Montag beim 100-Meter-Endlauf in 53,92 Sekunden erstmalig die 54er-Marke. Und dennoch haderte der Siebtplatzierte: „Die Medaille war nur zwei Zehntel weg, das Podest also in Reichweite.“ Erklimmt er es heute? Diener wird zudem voraussichtlich noch am morgigen Abschlusstag in der Lagenstaffel zum Einsatz kommen.

Mit dem letzten Rennen der EM ist dann auch die Halbzeit auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 erreicht. In Hinblick darauf testete der Deutsche Schwimm-Verband dieses Jahr einen neuen Qualifikationsmodus. Es gab einen mehrmonatigen Zeitraum zum Erbringen des Leistungsnachweises, statt die Normerfüllung nur bei einem oder zwei konkret vorgegebenen Wettkämpfen realisieren zu können. „Mir hat das gut gefallen“, erklärte Diener. „Man hat mehrere Chancen, kann sich im Laufe der Zeit entwickeln. Und nach dem Ende der Qualiphase hatten wir eine deutlich längere Vorbereitungszeit für den Jahreshöhepunkt als früher.“ Das sei optimal, um dann richtig fit zu sein, wenn es darauf ankommt. Auf den Kurzdistanzen ist der Plan für ihn aufgegangen. Über 200 Meter geht er mit Reserven in den finalen Versuch. 

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