zum Hauptinhalt
Gutes Comeback. Nach Krankheitspause stand Paul Zimmermann wieder als Quarterback der Royals auf dem Platz.

© Gerhard Pohl

Potsdam Royals verlieren gegen Berlin Rebels: Stark in der Derby-Niederlage

Die Kulisse war prächtig, das Spiel spannend, der Auftritt der Potsdam Royals beeindruckend - aber letztlich musste sich der Football-Erstligist den Berlin Rebels geschlagen geben. Damit bestehen kaum noch Playoff-Chancen. Und von der Quarterbackposition gibt es wieder Neuigkeiten.

Potsdam - Die Potsdam Royals waren hin- und hergerissen. Am Samstag zeigte der Football-Erstligist beim Heimspiel gegen die Berlin Rebels seine mit Abstand beste Saisonleistung – und das vor der großen Kulisse von rund 2400 Zuschauern im Stadion Luftschiffhafen, wo die Royals-Fans ihr Team frenetisch unterstützten. „Das war Werbung für den American Football“, meinte Potsdams Vereinspräsident Stephan Goericke. Doch blieb ein nicht unwesentlicher Wermutstropfen: Die Gastgeber verloren das Derby 7:14 (0:0, 0:7, 0:0, 7:7). Damit wuchs der Rückstand auf die viertplatzierten Berliner auf nunmehr fünf Punkte an, sodass die Royals wohl aus dem Rennen um die Playoff-Qualifikation sein dürften. Saisonziel verfehlt.

Angesichts des engagierten und spielerisch starken Auftritts am Samstag kam Goericke nicht umhin, den Konjunktiv zu bemühen. „Wenn es uns gelungen wäre, so wie heute in den vergangenen Spielen aufzutreten, würden wir ganz anders dastehen“, sagte er. So stehen aber nach zehn von 14 Partien lediglich 5:15 Punkte auf dem Konto. Tabellenplatz sieben, der vorletzte, in der Nordstaffel.

Straub beendet Karriere nach Schädel-Hirn-Trauma

Ein Problem im Saisonverlauf war das Pech auf der Quarterbackposition. Es zog sogar bittere persönliche Konsequenzen nach sich. Der US-Amerikaner Samuel Straub, der als Royals-Offensivgestalter im vorhergehenden Heimspiel ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte, entschloss sich nun aus Rücksicht auf seine Gesundheit die Karriere zu beenden. Er war der sechste Quarterback, der diese Saison bei den Potsdamern in den Planungen seinen Platz hatte und der fünfte, der auch zum Einsatz kam.

Gegen die Rebels durfte nach Krankheitspause nun wieder der ursprünglich als Ersatzmann gelistete Paul Zimmermann ran. „Er hat seine Sache gut gemacht“, sagte Cheftrainer Michael Vogt nach dem Match, das aber vor allem durch die aufmerksam agierenden Defensivreihen beider Kontrahenten geprägt war. Daher kamen spät die ersten Punkte auf die Anzeigentafel. Zwei Sekunden vor der Halbzeitpause gingen die Gäste 7:0 in Führung, nachdem sie zuvor eine erfolgsversprechende Angriffsaktion der Potsdamer unterbunden hatten. 

"In dieser Liga wird jeder kleinste Fehler sofort bestraft"

Die Vogt-Mannschaft ließ sich von dem Dämpfer aber nicht beirren, kämpfte nach dem Seitenwechsel beherzt weiter. Punktlos verlief das dritte Viertel. Als im finalen Spielabschnitt noch 5:32 Minuten auf der Uhr standen, bekam dann Timothy Knüttel einen präzisen Pass von Paul Zimmermann zugeworfen: Touchdown. Frederik Myrup Nielsen versenkte zudem den Extrapunkt-Kick zum Ausgleich. Die Freude darüber wehrte aber nicht lange, denn nur eine Minute später stellte Berlin auf 14:7. „Eigentlich haben wir uns durch zwei Unachtsamkeiten nicht belohnt. In dieser Liga wird jeder kleinste Fehler sofort bestraft“, sagte Vogt. Dessen Team hatte sich nach dem erneuten Rückschlag abermals aufgebäumt. Und fast hätte es noch mit dem Ausgleich geklappt, denn 31 Sekunden vor Ultimo fing Myrup Nielsen den Ball, landete aber mit ihm nur wenige Zentimeter neben der Endzonenlinie, sodass nichts Zählbares heraussprang.

Mit dem Ergebnis könne man nicht einverstanden sein, fand Paul Zimmermann: „Wir hatten es durchaus in der Hand, die Punkte zu behalten.“ Trotzdem sei es eine gute Darbietung gewesen. Es wurde Hoffnung geschöpft, dass in den nächsten beiden Spielen gegen die Tabellennachbarn Düsseldorf und Kiel die seit sieben Partien währende Sieglosserie ihr Ende nimmt. 

Gerhard Pohl

Zur Startseite