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Jagd nach Touchdowns. Diese beginnt in der Saison 2019 für die Royals sehr anspruchsvoll.

© Gerhard Pohl

Potsdam Royals starten in die Saison 2019: Kickoff mit großen Ambitionen

Die footballfreie Zeit in Potsdam geht zu Ende. Zum Start der neuen Saison hegt Erstligist Potsdam Royals Titelträume - das erste Heimspiel gegen die Hildesheim Invaders wird dafür gleich ein echter Gradmesser.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Die zweite Saison im deutschen Football-Oberhaus hält für die Potsdam Royals den gleichen Auftaktgegner wie in ihrem Premierenjahr bereit. Am Samstag um 16.30 Uhr spielen sie im heimischen Stadion Luftschiffhafen gegen die Hildesheim Invaders. 2018 hatten die „Königlichen“ den Kontrahenten am ersten Spieltag der German Football League 1 (GFL) auswärts mit 56:0 regelrecht überrollt, wurden am Ende im Tabellenmittelfeld der Nordstaffel Fünfter, während Hildesheim als Vorletzter lange gegen den Abstieg kämpfte. Doch das ist Vergangenheit. Beim Saisonstart-Wiedersehen der beiden Clubs ist vieles anders.

Invaders haben aufgerüstet, Royals nachverpflichet

So werden jetzt etwa die Invaders als heißer Kandidat auf den Meistertitel gehandelt. Aufgrund einer großen Transferoffensive. „Ihren Kader haben sie im Vergleich zur Vorsaison von Position 1 bis 50 nahezu komplett ausgetauscht“, berichtet Royals-Cheftrainer Michael Vogt. Hildesheim habe auf höchstem GFL-Niveau Spieler-Shopping betrieben, unter anderem starke Akteure vom Deutschen Rekordchampion New Yorker Lions Braunschweig angelockt. „Das wird zu Beginn gleich eine richtig harte Aufgabe für uns“, prophezeit Vogt.

Allerdings hat sich auch das Gesicht seiner Mannschaft verändert. „Qualitativ konnten wir einen Sprung nach vorne machen“, urteilt der Coach, der zuletzt noch einmal viel Energie für die Akquise von neuem Personal aufwenden musste. Weil sich den zunächst bei den Royals fest eingeplanten deutschen Top-Akteuren Max Zimmermann und Thiadric Hansen die Möglichkeit auf einen Profivertrag in Kanada bietet, musste der Brandenburger Verein nachverpflichten. Für die Offensive wurde der Schwede Jacob Dahre geholt. Defensive Stärkung kommt durch Marko Bates aus Serbien sowie den gebürtigen Londoner Francis Kallon. Letzterer bereichert Potsdams Football-Team – wie bereits drei andere Neuzugänge auch – um NFL-Erfahrungen. Kallon schaffte es, sich bei Clubs aus der US-amerikanischen Liga, der weltweit besten ihrer Art, ins Aufgebot zu kämpfen. „Ich glaube, jeder Coach ist über einen solchen Spieler mehr als glücklich“, meint Michael Vogt.

"Sind auf einem guten Weg, hier eine Football-Hochburg zu werden“

Das Erreichen der Playoffs – dafür ist mindestens Nordstaffel-Platz vier nötig – ist das erklärte Ziel der Royals. Doch allein das reizt die Spieler nicht genug. Sie wollen mehr, streben nach dem ganz großen Coup. Sowohl Kallon, Bates und Dahre als auch andere Zugänge machten in den Mitteilungen des Vereins unmissverständlich klar, dass sie sich den 12. Oktober dick im Kalender markiert haben: Dann wollen sie mit Potsdam in der Commerzbank-Arena von Frankfurt am Main um den German Bowl, den nationalen Meistertitel, spielen und möglichst gewinnen. „Es ist gut, wenn die Jungs heiß sind, mit so einer Einstellung hierherkommen“, findet Michael Vogt. Und er hält das auch nicht für unrealistisch geleiteten Ehrgeiz. „Unsere Maxime war schon immer: Wir wollen in jedem Spiel den Sieg. Wenn bei uns alles passt, wir uns gut nach den teils kurzfristigen Kaderveränderungen finden, können wir sicher ganz weit kommen.“ Zudem winkt den Potsdamern, die sich rasant von der untersten bis in die oberste deutsche Liga arbeiteten und 2018 den zweithöchsten Football-Europapokal gewannen, die Erweiterung ihrer Titelsammlung um den Eurobowl. Dieser wird am 8. Juni im Luftschiffhafen – ohne vorherige Runden – direkt beim Duell zwischen den Royals und Amsterdam Crusaders vergeben.

Zuvor gilt es, in der GFL gut zu starten. Fast exakt acht Monate nach dem Ende der vergangenen Saison folgt am Samstag gegen Hildesheim der Kickoff zur Spielserie 2019. Es ist ein Kickoff mit großen Ambitionen. „Wir wollen unsere positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen“, sagt Michael Vogt. Er meint den sportlichen Erfolg ebenso wie die öffentliche Wahrnehmung des Vereins. Auf 1450 Zuschauer pro Partie stieg laut Clubangaben vorige Saison der Besucherdurchschnitt bei den – zum Familienfest ausgeschmückten – Heimspielen im Stadion Luftschiffhafen. Deutlich mehr Zuspruch auf den Rängen – diesen Trend haben die Royals im Potsdamer Sport exklusiv. Vereinspräsident Stephan Goericke betont: „Wir sind auf einem guten Weg, hier eine Football-Hochburg zu werden.“ Dementsprechend scheuen sie sich bei den „Königlichen“ auch nicht, laut vom Sitz auf dem Thron zu träumen. 

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