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Potsdam Royals: Erst den Gegner und dann den Trainer nass gemacht

Es war eine Machtdemonstration: Im Spitzenspiel der German Football League 2 Nord setzten sich die Potsdam Royals bei Düsseldorf Panther durch, womit sie sich dem Ziel Erstliga-Aufstieg weiter nähern. Nach der Partie gab es eine spezielle Form der Dusche.

Von Tobias Gutsche

Michael Vogt wurde heimtückisch überrumpelt. Nichts ahnend stand der Cheftrainer des Football-Zweitligisten Potsdam Royals kurz vor Ende der Auswärtspartie gegen Düsseldorf Panther am Spielfeldrand, als sich einige seiner Schützlinge von hinten anschlichen. Mit einem riesigen Getränkebehälter in den Händen, den sie feixend über Vogt ausgossen. Diese spezielle Form der Dusche für den Coach – eine Tradition aus der US-Profiliga NFL nach ganz besonderen Siegen.

Bereits frühzeitig Weichen auf Sieg gestellt

So einen feierten die Royals am Samstagabend in der Rhein-Metropole. Vor 2743 Zuschauern – darunter eine lautstarke Truppe von der Havel – gewannen sie das Spitzenspiel der German Football League 2 Nord mit 30:7 (14:0) und machten dadurch einen riesigen Schritt Richtung Teilnahme an der Relegation um den Erstliga-Aufstieg. Es war eine Machtdemonstration des Brandenburger Teams, das erst den Gegner nass machte – und dann den eigenen Trainer. „Wir“, sagte später der inzwischen wieder abgetrocknete Michael Vogt, „waren von Beginn an recht dominant.“

Gleich im ersten Viertel zogen die Gäste auf 14:0 Punkte davon. Jacob Tucker und Frederik Myrup Nielsen sorgten für Touchdowns, Patrick Felber sicherte jeweils den Zusatzzähler. „Dann haben wir es leider nicht geschafft, den Sack etwas früher zuzumachen“, meinte Vogt. „So haben wir Düsseldorf im Spiel gehalten.“ Und der Erstliga-Absteiger des Vorjahres kam in der zweiten Halbzeit auch nochmal ran, verkürzte auf 7:14. „Aber wir haben super reagiert, uns nicht nervös machen lassen und zurückgeschlagen.“ Neben einem Fieldgoal und einem Extrapunkt durch Felber war es der starke US-Quarterback Jacob Tucker, der durch seine beiden Touchdowns die passende Antwort auf das Panther-Aufbegehren lieferte. Anschließend erklärte der Regisseur der Royals: „Heute haben wir wie das Team gespielt, das wir sind.“ De facto das klar beste der zweiten Liga Nord.

Royals stehen vor dem Einzug in die Releagtion

Ungeschlagen mit der Maximalausbeute von 20:0 Punkten liegen die Potsdamer auf Tabellenrang eins – Düsseldorf, das schon zwei Matches mehr bestritten hat, folgt (20:4). Die Relegation ist nun zum Greifen nah. Zwei Erfolge aus den verbleibenden vier Duellen reichen bereits, um das Ticket zu buchen. „Volle Kanone“, versprach Michael Vogt für den Hauptrunden-Endspurt. „Dann gucken wir, wie es weitergeht.“

Aller Voraussicht nach mit den finalen Entscheidungsspielen, in denen ermittelt wird, wer nächste Saison in der Nordstaffel der höchsten deutschen Football-Klasse ran darf: entweder der Zweitliga-Primus oder das Erstliga-Schlusslicht, aktuell die Hamburg Huskies. Eine Aufstiegsdusche für den Cheftrainer würden Spieler, Vereinsführung und Fans der Royals zweifelsfrei genießen – und Michael Vogt selbst sicherlich auch.

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