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Pokal-Halbfinale: Babelsberg gegen Cottbus: „Da liegt Geld auf dem Rasen“

Der SV Babelsberg gilt zwar im heutigen Pokal-Halbfinale gegen Energie Cottbus als Außenseiter, will sich aber mit einer Überraschung belohnen. Die wird auch dringend benötigt.

Potsdam - Diesmal wollen sie sich das Fußball-Highlight in Babelsberg nicht verhageln lassen. Vor zwei Wochen wurde das Landespokalspiel des SV Babelsberg 03 gegen den FC Energie Cottbus buchstäblich vom Winde verweht. Am heutigen Mittwoch ist für das Halbfinale alles bestens angerichtet– zumindest was die äußeren Bedingungen betrifft. Was die Ausstattung mit Selbstvertrauen angeht, haben es beide Mannschaft zuletzt versäumt, sich gut zu präparieren. Der SVB ist in der Regionalliga auf Punkte-Diät – fünf Zähler aus den vergangenen fünf Spielen. Und der Drittligist aus Cottbus dürfte sich nach vier sieglosen Partien in Serie von seinen Aufstiegsträumen verabschiedet haben.

6000 Fans werden erwartet

Viert- gegen Drittligist heißt die Konstellation des Halbfinals – die Ligazugehörigkeit diktiert die Rollen: Babelsberg ist Außenseiter, Cottbus Favorit. Doch die Geschichte des Pokals hat oft die vermeintlich Schwächeren zu Helden gemacht, sodass Nulldrei-Trainer Cem Efe weiß: „An so einem Tag kann alles gehen.“ Der 37-Jährige wird das Saison-Highlight allerdings nicht aus der Coachingzone diktieren können. Efe leidet an einer Lungenentzündung und wird – wenn überhaupt – auf der Tribüne sitzen. An der Seite von Co-Trainer Enrico Große wird Almedin Civa, Sportlicher Leiter des SVB, die Mannschaft im Halbfinale betreuen.

Sechs Jahre musste der Babelsberger Anhang auf ein Heimspiel im Landespokal warten. Umso mehr haben sich die Vereinsverantwortlichen bemüht, möglichst vielen Fans das Zuschauen zu ermöglichen und den ursprünglich angesetzten Spielbeginn von 18 auf 19 Uhr verschoben. 4100 Karten wurden im Vorfeld verkauft, 6000 Fans werden erwartet, drei Dutzend Journalisten sind akkreditiert. Energie-Trainer Stefan Krämer war schon vor 14 Tagen im Karl-Liebknecht-Stadion und beobachtete den SVB beim 0:0 in der Regionalliga-Partie gegen den BFC. „Ich glaube, er hat sich viele Notizen gemacht“, meinte Efe anschließend und verriet schon vor zwei Wochen: „Ein paar Ideen haben wir.“ Auch Civa ist überzeugt: „Wir können für eine Überraschung sorgen.“

Wann wird Babelsberg wieder gewinnen?

Voraussetzung dafür ist, dass der SVB das Tor trifft – mindestens einmal mehr als Cottbus. Bekanntlich kommt man mit einem Unentschieden im K.o.-Wettbewerb wie dem Pokal nicht weiter. Doch daran leidet das Babelsberger Spiel seit Wochen. Fast scheint es, als hätten die Blauweißen ihr Schießpulver für die heutige Partie aufgehoben: „Gegen Cottbus“, antwortete jedenfalls Spielmacher Bilal Cubukcu auf die Frage, wann der SVB endlich mal wieder gewinnen wird. Auch Kapitän Christian Schönwälder hofft, „dass vielleicht schon heute gegen Cottbus der Knoten platzt“. Es sei gut, mal nicht die Favoritenrolle zu tragen beziehungsweise den Nachweis für den eigenen Anspruch zu erbringen, in der Liga jeden Gegner schlagen zu können. „Vielmehr haben wir die Chance für eine Überraschung“, sagt Schönwälder.

„Im Pokal ist alles möglich, da wirken einfach andere Mechanismen als in der Liga“, sagt Nulldrei-Torhüter Marvin Gladrow und zitiert Arminia Bielefeld als jüngstes Beispiel: Der Drittligist kickte in der Vorwoche Borussia Mönchengladbach aus dem DFB-Pokal. „Gerade gegen höherklassige Teams ist die Motivation besonders hoch“, sagt Gladrow. Der 25-jährige Ex-Cottbuser dürfte das meiste Selbstvertrauen beim SVB in den vergangenen Wochen getankt haben: Er zeigte sich in guter Form und als sicherer Rückhalt – am vergangenen Freitag erntete er nach zwei tollen Paraden von Torwarttrainer Matthias Boron Extra-Lob an der Seitenlinie. „Und natürlich will man im Halbfinale auch den letzten Schritt ins Endspiel machen.“ Dort wartet bereits Oberligist Union Fürstenwalde.

Finanzieller Anreiz für 03

Neben dem sportlichen Ehrgeiz lockt der finanzielle Anreiz. Der Gewinn des Landespokals bedeutet die Teilnahme in der ersten Runde des DFB-Pokals, die mit rund 140 000 Euro garniert ist. „Da liegt Geld auf dem Rasen“, meint daher Energie-Trainer Stefan Krämer, der mit einigen Personalsorgen nach Babelsberg kommt, aber betont, dass die Ein- wichtiger als Aufstellung sei. Der Chance zum Kassenklingeln ist man sich beim klammen SVB nur allzu gut bewusst – auch weil sie in den vergangenen Jahren nicht genutzt wurde. Zuletzt vor vier Jahren spielte Nulldrei als Landespokalsieger in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals.

Hinweis in eigener Sache: Ab 19 Uhr tickern wir live vom Spiel auf pnn.de

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