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Paralympische Schwimmwettkämpfe in Berlin: Neuling schwimmt sich in den Fokus

Vor der Weltmeisterschaft in Mexiko City traf sich die paralymlische Schwimm-Elite zu den internationalen deutschen Meisterschaften in Berlin. Im Feld der rund 600 Athleten erfüllten vier Potsdamer Athleten die WM-Norm. Am Rande der Wettkämpfe gab es zudem noch Auszeichnungen.

Für einen Paukenschlag bei den internationalen deutschen Meisterschaften der paralympischen Schwimmer hat am vergangenen Wochenende die erst 16-jährige Gina Böttcher vom SC Potsdam gesorgt. Gleich in vier Disziplinen – 150 Meter Lagen, 50 und 100 Meter Freistil sowie 50 Meter Rücken – packte sie die Norm für die Weltmeisterschaft vom 30. September bis 6. Oktober in Mexiko City. „Gina Böttcher hat bisher integrativ in den letzten vier Jahren in Potsdamer Vereinen trainiert. Seit dem 1. Mai ist sie am paralympischen Stützpunkt in Potsdam aktiv“, sagte Potsdams Bundesstützpunkttrainer Maik Zeh, der seit März im Amt ist und vorher in der Bundeshauptstadt als Trainer tätig war.

Schmidtke, Schnittger und Prochnow werden ausgezeichnet

Durch den starken Auftritt in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark kann sich Gina Böttcher nun berechtigte Hoffnungen auf die WM machen. „Hierfür muss der Deutsche Behindertensportbund dem WM-Nominierungsvorschlag der Bundestrainerin Ute Schinkitz zustimmen“, erklärte Zeh die Prozedur. Entschieden werden soll Ende Juli.

Unter den 600 Athleten aus 52 Nationen waren 21 Para-Schwimmer des SC Potsdam. Mit den Leistungen, es gab immerhin 23 Goldmedaillen, zeigte sich Maik Zeh zufrieden. „Das Kernteam hat die WM-Normen geschafft. Und auch der Nachwuchs klopft mittlerweile von unten an“, so sein Fazit nach den drei Renntagen. In Berlin wurden zudem die paralympischen Medaillengewinner von Rio 2016, Maike-Naomi Schnittger und Torben Schmidtke (beide SC Potsdam), als Sportlerin und Sportler des Jahres 2016 im Para-Schwimmen geehrt. Schnittgers ehemaliger Heimcoach Christian Prochnow wurde zudem als Trainer des Jahres 2016 ausgezeichnet. In den anschließenden Rennen stellte die Silbermedaillen-Gewinnerin von Rio zwei deutsche Rekorde auf. Die 23-Jährige blieb im 50-Meter-Freistil-Rennen zum ersten Mal unter 28 Sekunden. Am Ende stoppte die Uhr bei 27,99 Sekunden. Über 50 Meter Schmetterling kam die SCP-Athletin auf 31,01 Sekunden. Torben Schmidtke, der nach einer Pause erst seit sieben Wochen wieder trainiert, „ist auf einem guten Weg“, wie Maik Zeh sagt. Zudem konnte Verena Schott, die für das Berliner Schwimmteam startete, aber in Potsdam trainiert, über 200 Meter Lagen einen neuen deutschen Rekord erzielen. Nun warten die vier Sportler auf die WM-Nominierungen.

Matthias Schütt

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