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Kampf ums Obenbleiben. Der OSC mit Torjäger Lukas Küppers möchte den Gang in die Abstiegsrelegation vermeiden. Vielmehr soll es in den Playoffs weitergehen.

© Sandra Seifert/Verein

OSC Potsdam: Zwischen Medaillenhoffnung und Abstiegsangst

Zum Abschluss der Bundesliga-Hauptrunde sind die Wasserballer des OSC Potsdam in zwei Heimspielen gefordert. Die Brisanz ist groß - aber nicht nur aus Potsdamer Sicht. Dazu hat auch eine Ligareform geführt, die das Geschehen attraktiver macht.

Von Tobias Gutsche

Mit einem Doppelspieltag endet am Wochenende die Hauptrunde in der 1. Wasserball-Bundesliga der Männer. Wie der OSC Potsdam die reguläre Saisonphase abschließen wird, ist dabei völlig offen, denn in der acht Mannschaften umfassenden A-Staffel können die derzeit fünftplatzierten Potsdamer noch zwischen Rang vier und sieben landen. Die Gefühlslage schwappt herum wie das Wasser im Becken: Einerseits lebt beim OSC die Hoffnung auf die herbeigesehnte Medaille in der deutschen Meisterschaft, zum anderen belastet die Angst vor dem Abstieg. „Wir sind angespannt“, sagt der sportliche Leiter André Laube.

Gegen Bayer Uerdingen und ASC Duisburg

Im heimischen Bad soll gleich am Samstag für Entspannung gesorgt werden, indem ein Sieg gegen Verfolger Bayer Uerdingen gelingt (Spielbeginn: 19 Uhr). Der drohende Absturz auf den siebten Platz, der letztlich den Gang in die nervenaufreibende Relegation bedeuten würde, wäre damit verhindert. Im Falle eines Misserfolges würde tags darauf der Druck nochmal steigen, wenn der Dritte ASC Duisburg zu Gast ist (12 Uhr). „Auf dem Duell mit Uerdingen liegt unser Fokus. Da wollen wir den Klassenerhalt klarmachen und unsere ordentliche Playoff-Position als Fünfter absichern“, erklärt Laube. „Wenn das durch ist, können wir gegen die Duisburger befreit aufspielen und sie sicherlich auch ärgern.“

Für den OSC Potsdam, aber eben auch viele andere Clubs, herrscht kurz vor Hauptrundenende also richtig Brisanz, was die 1. Wasserball-Bundesliga attraktiv macht. Dafür gesorgt hat eine Ligareform durch den Deutschen Schwimm- Verband. Das bisherige System war eher schwerfällig, weil Auf- und Abstieg zwischen der A- und B-Staffel nur über vier Relegationspaarungen entschieden wurden. Nunmehr tauschen der A-Letzte und B-Erste zur nächsten Saison definitiv die Gruppenzugehörigkeit – zudem gibt es eine Relegation mit dem A-Siebten und B-Zweiten. „Das sind gute Veränderungen für die Liga. So wurde die Hauptrunde aufgewertet, sie hat jetzt mehr Bedeutung“, meint André Laube.

Potsdamer ließen zu viele Punkte liegen

Dass sich der OSC auch im Kampf um den Klassenerhalt wiederfindet, sei für den sportlichen Leiter derweil enttäuschend. „Wir können mit unser Saison bislang nicht zufrieden sein“, urteilt er. Zusammengerechnet habe die Mannschaft von Trainer Alexander Tchigir zu oft Punkte gegen schlagbare Kontrahenten liegen lassen – vier allein durch die beiden Schlappen gegen Schlusslicht White Sharks Hannover, das sonst selbst bloß verlor.

Nach dem erstmaligen Erreichen des Liga-Halbfinales im Vorjahr hatte sich der aufstrebende Potsdamer Verein für die aktuelle Saison einen Podestplatz vorgenommen. Die bisherige Bilanz ist zwar durchwachsen (drei Siege, zwei Unentschieden, sieben Niederlagen), „doch wir sind ja noch im Rennen um Edelmetall“, betont Laube. Während gemäß Spielbetriebsreform die zwei besten Hauptrundenteams – erwartungsgemäß die Wasserfreunde Spandau und Waspo Hannover – direkt ins Semifinale kommen, spielen der Dritte bis Sechste in einer Playoff-Zwischenphase die anderen beiden Teilnehmer der Medaillenrunde aus. Um bei den Top 4 dazuzugehören, hat der OSC gewiss das nötige Potenzial. Vorher muss die Tchigir-Truppe aber am abschließenden Doppelheimspieltag erst einmal Nervenstärke angesichts der ebenso vorhanden Abstiegsgefahr beweisen.

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