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Ein fairer Spieler. Beim Pokalspiel um Platz drei bekam Matteo Dufour die erste Rote Karte seiner Karriere - zu Unrecht, beteuert er.

© Sandra Seifert/Verein

OSC Potsdam: Wien, Potsdam, Podium

In der Wasserball-Bundesliga kämpft der OSC Potsdam erneut um den ersten nationalen Männer-Medaillengewinn. Wie zuletzt bei der Pokalendrunde geht es gegen den ASC Duisburg. Matteo Dufour, der für seinen OSC einige Strapazen auf sich nimmt, lechzt besondern stark nach Revanche.

Von Tobias Gutsche

Mit dem Schlagwort „Medaillen-Mai“ titulieren die Wasserballer des OSC Potsdam den aktuellen Monat auf ihrer Facebookseite. Es beschreibt die zwei Chancen des Vereins, das lang ersehnte Edelmetall in einem nationalen Männer-Wettbewerb an Land zu holen. Chance eins wurde vergeben. Vor zwei Wochen sprang daheim bei der Endrunde des Deutschen Pokals zum nunmehr siebten Mal nur Platz vier heraus. Also ruhen zum Abschluss der Saison alle Hoffnungen auf dem Bundesliga-Playoffduell um Bronze gegen den ASC Duisburg. Der Auftakt der Serie steigt am morgigen Samstag im Potsdamer Sportbad (Beginn: 19 Uhr) – Match zwei und – falls nötig – drei folgen eine Woche später an der Wedau.

Wie schon beim Pokalturnier spielen also der OSC und Duisburg den untersten Platz auf Deutschlands Wasserballpodium aus. Mit einem Fuß standen die Potsdamer zuletzt schon drauf, hatten während des dritten Viertels einen Vier-Tore-Vorsprung und unterlagen am Ende doch 12:15. „Das war bitter für uns als Mannschaft“, sagt Matteo Dufour. „Und für mich sicherlich ganz besonders.“ Kurz vor der Halbzeitpause hatte der Linksaußenakteur eine Rote Karte bekommen – der Schiedsrichter meinte einen Ellbogenschlag von Dufour gegen einen Duisburger gesehen zu haben. „Aber da war nichts. Ich wurde in meiner ganzen Karriere bis dahin noch nicht ein einziges Mal mit Rot rausgeschickt. Ich schlage nicht, ich bin fair“, betont der Italiener, der letztlich vom Beckenrand zuschauen musste, wie sein Team in der entscheidenden Phase die Kontrolle verlor. „Da hätten wir Matteos Erfahrung dringend gebraucht“, hadert André Laube. Ihm tue der 27-Jährige leid, sagt der sportliche Leiter der Potsdamer Wasserballer. „Das hat er nicht verdient. Kaum ein Athlet hat so viel für den OSC in den letzten Jahren getan.“

Medizinstudium in Österreichs Hauptstadt

Seit 2010 trägt Matteo Dufour die Kappe der Brandenburger Mannschaft. 152 Bundesligapartien hat er bisher bestritten und vor allem diese Saison einige Strapazen auf sich genommen, um seinen „Herzensverein“ zu unterstützen. Im vergangenen September begann er nämlich ein Medizinstudium in Österreichs Hauptstadt Wien, trainiert nun dort und kommt – wenn es denn zeitlich klappt – zu den OSC-Spielen. „Ob das so weiter funktioniert, weiß ich nicht“, erzählt Dufour. Für die anstehende Bronzerunde der Deutschen Meisterschaft ist er am gestrigen Donnerstagabend wieder nach Deutschland geflogen. Im Wissen, dass die Duelle gegen Rivale Duisburg womöglich seine vorerst letzten mit dem OSC sind, sagt der vorbildliche Führungsspieler entschlossen: „Ich bin super motiviert, will die Revanche nach dem verlorenen Pokalspiel. Und endlich, endlich, endlich möchte ich diese Medaille.“ 

Bereits um 17 Uhr sind am morgigen Samstag die Junioren des OSC Potsdam im heimischen Bad gefordert – sie empfangen die White Sharks Hannover zum Halbfinalhinspiel in der U18-Bundesliga.

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