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Premiere. Hannes Schulz darf erstmals bei einer EM der Erwachsenen ran.

© Sandra Seifert/Verein

OSC Potsdam und die Wasserball-Nationalmannschaft: Duo im nationalen Aufgebot

Bislang nahm noch nie ein Potsdamer Wasserballer an einem großen Championat der Elite teil. Nun sind es gleich zwei: Hannes Schulz und Reiko Zech spielen bei der Wasserball-Europameisterschaft für Deutschland. Einer der beiden ist künftig aber kein OSC-Akteur mehr.

Tolles neues Etikett für die Wasserballer des OSC Potsdam, die erstmals zwei Spieler für eine Europameisterschaft stellen. Hannes Schulz und Reiko Zech werden bei den am 14. Juli startenden kontinentalen Meisterschaften in Barcelona für Deutschland ins Wasser steigen. Auch dem erst 20-jährigen Dennis Strelezkij, der im vergangenen Jahr sein Abitur an der Potsdamer Sportschule abgelegt hat und jetzt für die Wasserfreunde Spandau 04 spielt, gelang der Sprung in die Auswahl. Äußerst knapp scheiterten Ferdinand Korbel und Lukas Küppers an der Nominierung, die ihr Wasserball-Handwerk in Potsdam lernten. Genau wie Strelezkij wechselten beide zum Kooperationspartner nach Berlin, dürfen aber noch mit dem eigens für U23-Nationalspieler eingeführten Doppelstartrecht in der DWL für den OSC starten.

„Das ist für uns die Bestätigung einer guten, kontinuierlichen Arbeit“, freut sich Wasserball-Abteilungsleiter Andreas Ehrl. „Fünf Jungs aus unserem Dunstkreis standen im engsten EM-Kader, drei haben es nun gepackt. Das ist echt toll.“ Damit wird der OSC mit Zech und Schulz erstmals auch im Herrenbereich Spieler für ein großes Championat entsenden, nachdem seit Jahren bereits etliche Junioren-Nationalspieler aus Potsdam international an den Start gingen.

Sehr schwere Gruppe zugelost bekommen

Die Aufgabe in Barcelona, bis ins Viertelfinale vorzustoßen, ist unglaublich schwer. Mit Vizeweltmeister Ungarn, den Olympia-Dritten Italien und Georgien hätten es die Deutschen in der Vorrunden-Auslosung kaum härter treffen können. In der Parallelgruppe würde dann voraussichtlich ein Entscheidungsmatch gegen Olympiasieger Serbien oder den WM-Vierten Griechenland warten, um in den Kreis der besten acht Teams vorzustoßen.

In der unmittelbaren Vorbereitung zeigte sich das deutsche Team mit gemischten Leistungen. Beim Vier-Nationen-Turnier in Duisburg Ende Juni besiegte die Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm China 17:5 mit Treffern von Korbel (2), Strelezkij und Schulz sowie die USA mit 15:14 (Korbel 1). Gegen Ungarn, die dort noch nicht in Bestbesetzung aufgelaufen waren, hieß es 12:15 (Schulz 2, Zech 1). Am vergangenen Wochenende im italienischen Cosenza unterlag das Stamm-Team gegen den Gastgeber nach starker erster Halbzeit (3:5) noch 5:13. Gegen China siegte Deutschland 13:8 (Küppers 3, Zech 2). Mit einem 8:8-Unentschieden gegen Holland, in dem Zech zwei Treffer erzielte, endete die Vorbereitung.

Reiko Zech wechselt zum Meister Waspo Hannover

Das Turnier in Süditalien gab bei Reiko Zech, der den OSC zur kommenden Saison zum Deutschen Meister Waspo 98 Hannover verlassen wird, den Ausschlag zur Nominierung. Der Zwei-Meter-Hüne kam in Duisburg wegen einer Rückenverletzung nur zu einem Kurzeinsatz gegen Ungarn und war für den letzten Test in Italien zunächst gar nicht berücksichtigt. Erst wegen einer Grippeerkrankung von Spandaus Marko Stamm wurde der 23-Jährige noch mitgenommen und nutze die Chance. „Ich habe in Italien immer besser reingefunden und freue mich riesig“, so Zech. „Ich bin dem OSC sehr dankbar, dass ich bis hierhin entwickelt wurde.“

So bedauerlich für OSC-Wasserball-Chef Ehrl der Weggang von Zech ist, so sehr freue er sich, „dass er sich das Ticket als Noch-Potsdamer gesichert hat. Der Schritt Richtung Hannover ist absolut nachvollziehbar. Wir wünschen ihm dort viel Erfolg“, so Ehrl.

Hannes Schulz indes verpasste wegen eines grippalen Infektes den letzten EM-Test in Italien. „Es ist schon deutlich besser. Bis zum EM-Start bin ich wieder fit", meint Schulz, der als OSC-Nachwuchs-Akteur bereits zwei Junioren-Europameisterschaften spielte. 2011 wechselte der heute 28-Jährige von Potsdam nach Spandau und kehrte 2014 zurück zu seinem Heimatverein. Vergangene Saison führte er den OSC als Kapitän zur ersten Medaille im Herrenbereich. Mit dem Gewinn von Bundesliga-Bronze hat Potsdam nun die Möglichkeit, in der Champions League-Qualifikation zu spielen. 

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