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Wechselnde Gesichter. Aufgrund des neuen Doppelstartrechts können Spieler beim Kooperationspartner Wasserfreunde Spandau antreten und umgekehrt.

© Sandra Seifert/Verein

OSC Potsdam: Saisonstart auf Raten

Für die Wasserballer des OSC Potsdam haben es die ersten Aufgaben zu Beginn des Pflichtspieljahres 2017/18 in sich. Die Phase soll zum Zusammenwachsen genutzt werden, denn das umformierte Team muss sich noch finden, um wieder in der Spitze der Bundesliga mitmischen zu können.

Von Tobias Gutsche

Einen Titel durfte der OSC Potsdam vergangene Wasserballsaison für sich beanspruchen. Wenn dieser auch nur inoffiziell ist. Die Potsdamer waren in der Bundesliga „Best of the Rest“, sie wurden Vierter hinter den drei über Jahre hinweg Deutschlands Niveau bestimmenden Mannschaften Wasserfreunde Spandau, Waspo Hannover und ASC Duisburg. „Das war das erfolgreichste Abschneiden unserer Vereinsgeschichte“, freut sich OSC-Trainer Alexander Tchigir im Rückblick noch einmal. Mit Voraussicht auf die am morgigen Samstag startende neue Bundesligaserie lässt er das Schwelgen aber gleich wieder sein. „Wir möchten möglichst erneut in diesen Bereich vorstoßen und versuchen, eine Medaille zu holen. Dafür müssen wir allerdings viel und hart arbeiten, unsere Leistungsgrenze erreichen. Es wird ein langer Weg.“

Aktuell stehen die Tchigir-Männer an dessen Anfang. Und sie werden sich darauf einstellen müssen, dass die nächsten Schritte wohl eher ohne Siege gemacht werden. Schon vor zwei Wochen hatte der OSC beim Euro-Cup seine ersten sechs Pflichtspiele der Saison bestritten und ausnahmslos verloren. Etwas anderes als eine weitere Schlappe morgen beim historisch ersten Ligaspiel in Potsdams neuem Schwimmbad wäre eine Riesensensation. Denn: Das nationale Nonplusultra ist zu Gast – der deutsche Rekordmeister Wasserfreunde Spandau, zugleich amtierender Champion (Beginn: 19 Uhr). Es folgt dann der Supercup in Berlin, wo die elitäre Konkurrenz selbstredend Spandau, Hannover und Duisburg heißt, sowie anschließend die Liga-Auswärtsfahrt zum Vizemeister Waspo, ehe am 4. November daheim gegen den SSV Esslingen erstmals dieses Spieljahr richtig gute Erfolgschancen bestehen. „Bis dahin müssen wir uns gut verkaufen, um Selbstvertrauen für die Partien zu holen, in denen nicht gerade die absoluten Top-Teams unsere Gegner sind“, sagt der Coach über den Saisonstart auf Raten. „Vor allem aber ist es die Aufgabe, uns als Mannschaft zu finden, besser einzuspielen.“

Durchlässigkeit zwischen Potsdam und Spandau

Schließlich hat es einen personellen Umbruch gegeben. Neben den vereinseigenen Talenten Sascha Seifert, Lu Meo Ulrich und Florenz Korbel müssen die externen Neuzugänge Dragan Kolesko, Deni Cerniar und Maximilian Sturz integriert werden. Obendrein kann der Potsdamer Kader dank des neu eingeführten Doppelstartrechts flexibel mit Akteuren des Kooperationspartners Spandau aufgewertet werden. Mit den zuvor beim OSC geformten Lukas Küppers, Ferdinand Korbel und Dennis Strelezkij sowie dem Berliner Hoffnungsträger Tomi Tadin haben vier junge Nationalspieler der Wasserfreunde die Erlaubnis, auch in den Reihen der Brandenburger zum Einsatz zu kommen – Potsdams Reiko Zech dürfte wiederum ebenso die Spandauer Kappe überstreifen. Eine Maßnahme, um deutschen Talenten viel Spielzeit und damit bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. „Das ist sicher sinnvoll, muss aber auch erst einmal zusammenwachsen“, betont Andreas Ehrl, Leiter der Wasserballabteilung des OSC.

Am besten lässt sich dieser Prozess durch Spiele vorantreiben. Und davon hat das ostdeutsche Wasserball-Aushängeschild bereits zu Beginn des aktuellen Wettkampfjahres reichlich. Euro-Cup, Potsdams Vorbereitungsturnier namens Ehrl-Cup, Supercup sowie Liga: 15 Partien wird das Team vor dem wichtigen Match gegen Esslingen bestritten haben. „So viele“, merkt Tchigir an, „machen andere in der gesamten Saison.“ Der OSC hat sie hinter sich, wenn für ihn die Saison erst so richtig losgeht.

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