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Ein Signal. Mit dem Erfolg in Duisburg demonstriert der OSC um Kapitän Hannes Schulz, dass die Mannschaft das Potenzial hat, unter Deutschlands Top-Drei zu kommen.

© Sandra Seifert/Verein

OSC Potsdam: Doppelt erfolgreich

Zwei Siege fuhren die Wasserballer des OSC Potsdam bei ihrem ausgedehnten Bundesliga-Wochenendtrip ein. Gegen Top-Club ASC Duisburg gelang ein Triumph für die Vereinschronik, gegen Bayer Uerdingen war es einer mit Schockmoment.

Von Tobias Gutsche

Hannes Schulz war fertig mit den Nerven. „Ein aufregendes Wochenende liegt hinter uns, das uns mental und körperlich viel gekostet hat. Aber – und das ist das Großartige daran – es war ein sehr erfolgreiches Wochenende“, sagte der Wasserballer über den Auswärts-Doppelspieltag seines OSC Potsdam. Nach einem klaren 14:8 (5:0, 3:1, 4:4, 2:3) am Samstag gegen den SV Bayer Uerdingen folgte dann gestern ein Stück Vereinsgeschichte: Erstmalig gewannen die Potsdamer Männer eine Partie gegen den ASC Duisburg. Der sechsfache deutsche Meister wurde 14:13 (5:2, 3:1, 1:6, 5:4) bezwungen – in einem Wellenbad der Gefühle.

Sehr stark waren die Gäste gestartet, führten zur Halbzeit 8:3. Doch im dritten Viertel erlebten sie einen herben Einbruch, der zur Folge hatte, dass es 9:8 für Duisburg stand. „Da hätte ich mir mehr Coolness von uns gewünscht“, erklärte Kapitän Hannes Schulz. „Wir sind eben eine junge Mannschaft, der es teilweise noch an der Erfahrung dafür fehlt.“ Allerdings nicht an Leidenschaft. „Vor dem Schlussviertel haben wir uns noch mal richtig gepusht und dann den absoluten Siegeswillen gezeigt.“ Knapp eine Minute war noch auf der Uhr, als Lukas Küppers letztlich das entscheidende Tor zum 14:13 erzielte. Der Triumph war perfekt und ein Signal gesendet.

Im Lokalduell soll nächster Sieg her

Der Potsdamer Club demonstrierte nämlich das Potenzial, die nächste Stufe seiner steilen Positiventwicklung zu erreichen, also unter die Top-Drei Deutschlands zu kommen. Die Wasserfreunde Spandau, Waspo Hannover und der ASC Duisburg hatten für gewöhnlich in der Vergangenheit die Medaillenplätze der Meisterschaft unter sich ausgemacht, doch nach einem großen personellen Umbruch der Duisburger scheint der aufstrebende OSC nun das bisherige Triumvirat sprengen zu können. In der Tabelle der A-Gruppe ist Potsdam jedenfalls für den Moment auf Rang drei vorgerückt. „Aber das lässt uns nicht durchdrehen. Wir wissen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben“, mahnte Nationalspieler Schulz, dessen Team bereits am Donnerstag eine weitere schwere Aufgabe zu bestehen hat. Dann ist die SG Neukölln im neuen Brauhausberg-Bad zu Gast (Beginn: 20 Uhr). Mit dem fünften Pflichtspielsieg in Serie sollen die „Wochen der Wahrheit“ im November abgerundet werden.

Beim dritten Erfolg des Monats, vorgestern gegen Uerdingen, verließ der OSC aber trotz des Sieges eher geschockt das Wasser. Kurz vor Spielende hatte es laut dem Verein eine schwere Tätlichkeit gegen Center Ferdinand Korbel gegeben, der daraufhin ins Krankenhaus musste. Gehirnerschütterung und Prellungen im Gesicht lautete die Diagnose. „Völlig unsportlich“, ärgerte sich Hannes Schulz. Was die Potsdamer noch mehr in Rage versetzte: Der „Täter“ aus dem Bayer-Team hatte bereits im Januar gegen einen OSC-Akteur heftig ausgeteilt, sodass diesem das Trommelfell gerissen war.

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