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Sie blieb cool. Laura Lindemann bestritt ein starkes Rennen.

© Joseph Kleindl/DTU

Olympischer Testlauf in Tokio: Heißer Vorgeschmack

Bei einer extremen Hitzeschlacht in Tokio hat Triathletin Laura Lindemann das Ticket für die Olympischen Spiele 2020 an gleicher Stelle gelöst. In der Staffel gab es jedoch eine Enttäuschung.

Tokio - Die brütende Sommerhitze bereitet den Organisatoren der Olympischen Spiele im kommenden Jahr schon jetzt große Sorgen. So wurde wegen der hohen Temperaturen und ihrer möglichen Folgen für die Sportlerinnen und Zuschauer die Laufstrecke beim Testwettkampf der Triathletinnen in Tokio am Donnerstagmorgen (Ortszeit) um die Hälfte auf fünf Kilometer verkürzt.

Die Potsdamerin Laura Lindemann ließ sich durch die schwierigen Umstände von Temperaturen über 30 Gard und einer Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent nicht beirren. Der 23-Jährige sicherte sich in dem Rennen das Olympiaticket für 2020. Lindemann belegte dank einer starken Laufleistung bei dem Testevent den sechsten Rang und erfüllte mit der Platzierung unter den besten Zwölf das Kriterium des Deutschen Olympischen Sportbundes.

„Ich bin sehr froh darüber, dass am Ende das Ticket herausgesprungen ist“, sagte sie. Lindemann hatte ihre gesamte Saison auf das Rennen in Tokio ausgerichtet: „Jetzt kann ich entspannt auf das Jahr 2020 schauen.“

Rücksicht auf die Gesundheit der Athleten

Die ehemalige Sprint-Europameisterin lag 1:08 Minute hinter Flora Duffy aus Bermuda, die nach der Disqualifikation der Britinnen Jessica Learmonth und Georgia Taylor-Brown zur Siegerin erklärt worden war. Die beiden waren nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen über die fünf Kilometer Laufdistanz schließlich Hand in Hand über die Ziellinie gelaufen und hatten damit – unwissentlich – gegen die Wettkampfregeln der Internationalen Triathlon-Union (ITU) verstoßen.

Die Entscheidung, die Laufstrecke zu halbieren, sorgte für geteilte Meinungen. So gab der Verband aus Australien sofort bekannt, dass das Rennen mit dieser verkürzten Laufstrecke nicht mehr als Qualifikationsrennen für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr zähle, da keine olympische Distanz absolviert wird. Somit steht das Olympia-Ticket für Laura Lindemann noch unter Vorbehalt.

Unter den medizinischen und technischen Delegierten der ITU herrschte indes Konsens, die Laufstrecke unter Berücksichtigung der Gesundheit der Athleten zu verkürzen. ITU-Sportdirektor Gergely Markus schloss eine ähnliche Maßnahme für den olympischen Wettkampf 2020 nicht aus. Unter den Extrem-Bedingungen litt vor allenm die die Französin Cassandre Beaugrand – sie musste nach dem Zieleinlauf mit Verdacht auf Hitzeschlag ins Krankenhaus gebracht werden. Die beiden anderen Potsdamer Triathletinnen Lisa Tertsch und Nina Eim kamen auf die Plätze 26 und 48. mit dpa

+++ Deutsche Mixed-Staffel nur auf Platz zehn +++

Mit seinem zehnten Platz beim vorolympischen Test-Wettkampf in Tokio hat das deutsche Mix-Staffelteam eine gute Ausgangsposition für die Qualifikation für die Sommerspiele 2020 verpasst. Am Sonntagmorgen waren die beiden Potsdamerinnen Laura Lindemann und Nina Eim sowie Valentin Wernz und Jonas Schomburg beim Sieg der französischen Staffel mit zweieinhalb Minuten Rückstand chancenlos. Damit vergab das deutsche Quartett wertvolle Zähler für eine gute Platzierung in der Weltrangliste, auf der die deutsche Staffel nach den Kriterien der Deutschen Triathlon Union zum Ende des Qualifikationszeitraums im März 2020 unter dem Top 7 stehen muss, um für die olympische Spiele nominiert zu werden. In der aktuellen Weltrangliste rangiert Deutschland auf Platz fünf.

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