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Die Potsdamer Triathletin Laura Lindemann gilt als Deutschlands große Triathlon-Hoffnung. Hier ist sie zu sehen, wie sie die Ziellinie bei der WM in Kanada 2014 überquert - und gewinnt.

© Delly Carr/ITU Media/dpa

Olympia und Potsdam: Triathlon-Hoffnung Laura Lindemann darf nicht nach Rio

Die dritte Nominierungsrunde des Deutschen Olympischen Sportbundes für Olympia 2016 hat große Enttäuschung bei Potsdams Triathletin Laura Lindemann ausgelöst. Sie erhält kein Rio-Ticket, obwohl sie vom nationalen Fachverband für einen Start vorgeschlagen wurde.

Potsdam - Harter Schlag für Potsdams Triathlon-Ass Laura Lindemann: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die 19-Jährige nicht für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nominiert und sich damit gegen den Vorschlag der Deutschen Triathlon Union (DTU) als Fachverband entschieden. Denn der hatte Lindemann und auch Anja Knapp (Dettingen) für einen Olympiastart vorgeschlagen, ebenso Steffen Justus (Saarlouis) und den Ex-Potsdamer Gregor Buchholz (Wiesbaden). In der dritten und abschließenden Nominierungsrunde für die Olympischen Spiele nominierte der DOSB als aktive Teilnehmerin nur Anne Haug (Saarbrücken), die sich als einzige aus der Triathlon-Nationalmannschaft gemäß der offiziellen Nominierungskriterien der DTU ihren Olympiaplatz gesichert hatte.

„Ich glaube, jeder kann verstehen, dass ich unendlich traurig bin und auch nicht viel dazu schreiben oder sagen will“, schrieb Lindemann auf ihrer Facebook-Fanseite. „Ich danke hier nur allen, die mit mir bis heute an diesen Traum geglaubt und mich unterstützt haben: meiner Familie, meinem Freund, meinen Freunden, meinem Trainer, meinen Trainingskollegen.“

Tickets für Hintze, Diener und Roloff

Die zweifache Junioren-Weltmeisterin gilt als Deutschlands große Triathlon-Hoffnung, die bei ihren ersten Auftritten im Erwachsenenbereich im vergangenen Jahr gleich den Anschluss an die Weltspitze schaffte. Die DTU hatte sich von ihrer Nominierung für einen Olympiastart vor allem auch einen teamtaktischen Vorteil erhofft. „Die Entscheidung macht uns als Dachverband natürlich traurig, da wir gehofft hatten, mit fünf Athleten nach Rio reisen zu können und die Mannschaftsgröße so ein verzerrtes Bild der Gesamtstärke von Triathlon-Deutschland abgibt“, sagte Reinhold Häußlein, DTU-Vizepräsident Leistungssport. „Immerhin hatten wir als eine von nur acht Nationen fünf Quotenplätze erkämpft. Aber letzten Endes hat die fehlende sportliche Qualifikation unserer Sportler mit Ausnahme Anne Haugs nun zu dieser Nominierung geführt.“

Die sportliche Norm indes haben die beiden Potsdamer Schwimmer Johannes Hintze und Christian Diener geschafft, sodass ihre gestrige Nominierung nur Formsache war. Nun haben Hintze für seinen Start über 400 Meter Lagen und Diener für die 200 Meter Rücken bei den Olympischen Schwimmwettkämpfen ihre Tickets offiziell in der Tasche. Eine Potsdamer Note hat auch die Nominierung von Stabhochspringerin Annika Roloff. Die Leichtathletin startet zwar für MTV 49 Holzminden, trainiert aber am Bundesstützpunkt in Potsdam in der Gruppe von Stefan Ritter, unter dem sie sich in diesem Jahr bereits bis auf eine Höhe von 4,60 Meter verbessert hat.

Turbine-Trio hofft noch auf Berufung

Noch nicht namentlich nominiert sind die beiden Fußballteams sowie die Handballmannschaft, bei denen aus größeren Pools die endgültigen Kader noch benannt werden. Im Fußball sind das bei Frauen und Männern je 18 Athletinnen und Athleten, dazu kommen jeweils vier Ersatzleute. Hoffnungen, am Donnerstag in den Kader berufen zu werden, machen sich Tabea Kemme, Felicitas Rauch und Svenja Huth von Turbine Potsdam. Nach der dritten Nominierungsrunde stehen 13 Potsdamer Sportler offiziell im Rio-Aufgebot. 

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