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Eindeutige Bildersprache: Während sich die Spieler von Wacker Nordhausen über ihren ersten Auswärtssieg freuen, kann Nulldrei-Kapitän Julian Prochnow seine Enttäuschung nach der 2:3-Niederlage nicht verbergen.

© Jan Kuppert

Sport: Nulldrei enttäuschte Heimpublikum

Nach der 2:3-Niederlage gegen Wacker Nordhausen übte Trainer Efe erstmals Kritik an seiner Elf

Die Bilder ersetzten die Worte, die Cem Efe nach der vierten Heimniederlage in Folge des SV Babelsberg 03 noch fehlten. 2:3 hat Nuldrei am Sonntagnachmittag gegen Wacker Norhausen verloren. Während Heiko Schwarz kopfschüttelnd den Platz verließ und Süleyman Koc sich wütend seiner Schienbeinschoner entledigte, saß SVB-Trainer Efe Minuten später in der Pressekonferenz: „So kurz nach dem Spiel bin ich überfragt“, gab er seine Ratlosigkeit zu.

Schließlich bestätigte Efe in seiner ersten Analyse, was zuvor die 2 009 Zuschauer gesehen hatten. Seine Mannschaft betreibt einen hohen Aufwand, kann aber keinen Druck aufbauen. Erst recht nicht, wenn wie gestern der Gegner mit robuster Zweikämpfführung zur Sache geht. Beleg: Schon nach 14 Minuten sah Wacker-Mittelfeldspieler Martin Hauswald die gelbe Karte. Sieben Verwarnungen folgten, drei davon für die Babelsberger Koc, Hebib und Druschky. Höhepunkt des intensiven Spiels, bei dem Schiedsrichter Lasse Koslowski nicht immer souverän agierte, war der Platzverweis für Wackers Matti Langer, der Maximilian Zimmer in der 60. Minute rüde von den Beinen geholt hatte.

Doch eine halbe Stunde mit einem Mann mehr auf dem Platz und zwei Elfmeter konnten die Babelsberger nicht zum Punktgewinn verwerten. Zu selten gelang es ihnen, das Plus an Ballbesitz zu einer Effizienz zu führen, wie das noch an den ersten drei, vier Spieltagen gelang. Im Gegenteil: Die Führung der Gäste in der 10. Minute, als Caglayan Tuinac einen Freistoß gefühlvoll in den Babelsberger Straftraum hob und Robert Stark über Nulldrei-Keeper Feber ins Tor köpfte, verunsicherte die Platzherren. Viele Querpässe und wenig Mut, mal in die Tiefe zu spielen, machten das Spiel der Babelsberger harmlos. Zudem ließen sie den Gästen zu viel Platz für deren einfaches, aber geradliniges Spiel. Es dauerte gut 30 Minuten, ehe die Nulldreier einige Szenen mit konstruktivem Spielaufbau hatten, ohne aber wirklich für Gefahr vor dem Gäste-Tor zu sorgen. Dafür bedurfte es schließlich eines Elfmeters: In der 38. Minute hatte Christopher Blazynski, der früh für den verletzten Sascha Rode eingewechselt worden war, einen flach in den Strafraum getretenen Freistoß nicht richtig verwerten können, weil er bedrängt wurde. Die schmeichelhafte Elfmeter-Entscheidung nutzte Koc zum 1:1-Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel brauchten die Gäste drei Minuten zur erneuten Führung: Nach einer Ecke köpfte Jan Benes zunächst an die Latte, die zweite Chance nutzte Martin Hauswald zum 2:1. Die Babelsberger wollten den Ausgleich, doch zu selten nutzten sie ihre spielerischen Mittel. Die Gäste setzten – auch in Unterzahl – viel Kampf- und Laufbereitschaft sowie eine kopfballstarke Abwehr entgegen und konnten nach einem Fehler von Nulldrei-Verteidiger Zlatko Hebib in der 85. Minute sogar zum 3:1 erhöhen. Der Anschlusstreffer der Nulldreier durch Koc’ zweiten verwandelten Strafstoß kurz vor Abpiff war nur noch von kosmetischer Bedeutung.

SVB-Coach Efe äußerte sich zum ersten Mal kritisch: „Ich frage mich, was in bestimmten Situationen in dem einen oder anderen Spieler vorgeht.“ Wacker indes werde nach seinem ersten Auswärtssieg der Saison mit „breiter Brust“ die nächsten Spiele angehen, so Gäste-Trainer Jörg Goslar.

Babelsberg 03: Febeer; Zimmer, Hebib, Rohde (21. Blazynski), Mihm; Prochnow, Fuster (75. Druschky); Koc, Becker, Schwarz; Albrecht.

Nordhausen: Siefkes; Benes, Tunc, Eckermann, Stark; Jurascheck (82. Lehmann); M. Goslar, Hauswald (59. Rischker), Langer, Biank; S. Hauck (67. Löhmannsröben)

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