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Die Entscheidung. Marcel Ziemer hat das Leder zum Saarbrücker Siegtor über die Linie gedrückt, Babelsbergs Schlussmann Frederick Löhe (dahinter) ist bei dieser Szene machtlos.

© Jan Kuppert

Sport: Null Nulldrei-Tore

Fußball-Drittligist Babelsberg unterlag daheim Saarbrücke 0:1 – Trainer Benbennek kritisiert seine Stürmer

Es bleibt dabei: Der SV Babelsberg 03 kann gegen den 1. FC Saarbrücken nicht gewinnen. Am Samstag kassierte er mit einem 0:1 im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion die vierte Niederlage im fünften Fußball-Drittliga-Duell mit dem FC; nur beim 2:2 Ende Januar dieses Jahres an der Saar hatte er nicht verloren. Für das einzige Tor des Tages sorgte diesmal Stürmer Marcel Ziemer, der nach einem links vorgetragenen Konter über Christian Eggert und Sven Sökler aus Nahdistanz am rechten Pfosten einköpfte (68.). „Es gibt Mannschaften, zu denen fahren wir gern“, gestand später Trainer Jürgen Luginger, dessen FC als Achter im Tabellenmittelfeld bleibt, während Nulldrei um einen Platz auf Rang 17 direkt über den Abstiegs-Keller rutschte.

Der SVB 03 muss die Gründe für die unnötige Niederlage, durch die er die englische Woche mit zwei Heimspielen nur mit vier statt mit sieben Punkten abschloss, bei sich selbst suchen. Der FCS war vor 2262 Zuschauern nicht überlegen, im Abschluss aber cleverer. In einer blassen ersten Halbzeit hatte Nulldrei durch Oliver Kragl und Oliver Heil (8.) die erste, der Gast durch einen noch abgefälschten Ziemer-Schuss (34.) die beste Chance. Nach der Pause kam mehr Bewegung in die Partie, hatte Philipp Kreuels nach Zuspiel Markus Müllers die Chance zur SVB-Führung. Er scheiterte jedoch im Strafraum an FC-Schlussmann Michael Müller (50.), ehe es auf der Gegenseite durch Ziemers Treffer klingelte. Erst jetzt drückten die Gastgeber wirklich aufs gegnerische Tor. Matthias Kühnes Schuss von rechts parierte der Gäste-Keeper (70.), der auch nach einem Christian-Groß-Zuspiel von rechts vor Nicolas Hebisch am Leder war (74.); schließlich versiebte Groß selbst aus Nahdistanz die große Chance zum Ausgleich (80.). Die Babelsberger berannten Saarbrückens Kasten, doch am Ende rannte ihnen die Zeit davon. „Unser Tordruck kam zu spät. Wenn wir nach der Pause aus der Kabine kommen, müsste sofort ein Feuerwerk abgebrannt werden“, meinte später SVB-Keeper Frederic Löhe, der beim 0:1 machtlos war. „Wenn wir kein Tor schießen, können wir nicht gewinnen.“ So kassierte Nulldrei nach zuletzt einem 1:0 gegen Aachen und 0:0 bei Dortmund II die siebte Saisonniederlage.

„Das 0:1 jetzt ist ein Rückschritt, aber keiner, der uns umwirft“, meinte Christian Benbennek. Er hatte nach der Pause „von außen nicht das Gefühl, dass wir mit aller Macht gewinnen wollen“, so der SVB-Cheftrainer am Samstag. „Das habe ich erst nach dem 0:1 gesehen.“ Dass seine Mannschaft in zwölf Saisonspielen nur neunmal traf und damit zusammen mit Schlusslicht Dortmund II den schwächsten Angriff aufbietet, machte Benbennek – der die Samstag-Partie mit der Mannschaft gleich am Sonntag per Video auswertete – an seinen Stürmern fest. „Wir haben Probleme auf der Position neun“, erklärte er.

Auch Geschäftsführer Klaus Brüggemann sagte: „Was wir derzeit im Sturm aufbieten, ist nicht drittligatauglich.“ Das müsse geändert werden, „entweder durch eine Leistungssteigerung oder durch personelle Nachbesserung im Winter. Um dafür finanzielle Möglichkeiten zu haben, müssten wir aber einige Verträge auflösen.“ In der derzeit unbefriedigenden Situation seien Mannschaft und Trainer gefragt. „Sie müssen“, so Brüggemann, „jetzt Antworten auf dem Rasen geben.“

Babelsberg: Löhe; Kühne, Hebib, Berzel, Touré; Evljuskin (72. Groß), Reiche; Heil, Kreuels, Kragl (60. Essig); Ma. Müller (52. Hebisch).

Saarbrücken: Mi. Müller; Jüllich, Lerandy, Kruse, Stegerer; Eggert, Pazurek; Sökler (90.+2 Knipping), Laux, Kohler (88. Straith); Ziemer.

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