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Nach dem Finaleklat des SV Babelsberg 03: Nulldrei-Vorstand vermisst klare Positionierung

Nach den skandalösen Vorfällen beim Fußball-Landespokalfinale gegen Energie Cottbus hadert die Führungsriege des SV Babelsberg 03 mit einer Erklärung aus der Fanszene. Demnächst möchte der SVB-Vorstand Maßnahmen bekanntgegeben und setzt auf einen offenen Dialog.

Es war eine Rückkehr zu Wurzeln. Almedin Civa, Trainer des SV Babelsberg 03, war nach dem Fußball-Landespokalfinale mit dem desatrösen Ende für ein paar Tage nach Bosnien gereist, der Heimat seiner Familie. Begleitet wurde er von Nulldrei-Präsident Archibald Horlitz. „Ich hatte Almedin schon immer gesagt, dass ich das gern mal machen würde“, sagt Horlitz und meint: „Jetzt schien mir das ein guter Zeitpunkt.“ Der Heimatbesuch hat gutgetan.

Nach dem skandalösen Ende des Finalspiels am Pfingtsmontag, als Chaoten aus der Babelsberger Nordkurve mit Böller-Attacken die Siegerehrung des FC Energie Cottbus verhinderten, hatte sich Civa gefragt, ob der SVB noch seine sportliche Heimat ist. Nun, zumindest der Fußball-Alltag ist etwas zurückgekehrt – wie üblich in der Sommerpause ist Civa mit Transfers neuer Spieler und der Kaderbildung für die kommende Saison beschäftigt. 

Entwicklung eins bindenden Verhaltenskodexes

Jenseits dieser Routine hat die Aufarbeitung der Geschehnisse vom Pfingstmontag begonnen. Vergangene Woche gab es ein erstes Treffen des SVB-Vorstandes mit allen relevanten Fan-Gruppierungen. Erkenntnis: Um die aktuelle Fangeneration zu den Wurzeln und Werten des Vereins zu führen, braucht es mehr als ein Flugticket. Denn die in der Folge des Treffens an den Vorstand adressierte Erklärung von organisierten Gruppen aus der Nordkurve zu den Vorkommnissen, ist dürftig. Dass das „unachtsame Werfen von Böllern“, wodurch Personen gefährdet werden, verurteilt werde, könne bei weitem keine ausreichende Reaktion auf die Ereignisse sein, heißt es seitens des Vorstandes. „Es fehlt eine klare Positionierung. Auch gegenüber unseren Aktiven, dem Trainer und dem Funktionsteam, vor allem aber gegenüber dem sportlich fairen Publikum und der überwiegenden Mehrheit unserer Vereinsmitglieder, können wir eine solch lavierende Stellungnahme nicht vertreten“, heißt es in der Antwort der Vereinsführung an den Fanbeirat.

Zudem kündigte der Vorstand an, dass er in Kürze Maßnahmen öffentlich bekanntgeben und der Mitgliederversammlung zur Abstimmung vorstellen werde. Deren Ziel und Zweck soll es sein, „Kräften, die die Werte unseres Vereins im Speziellen und des Sports im Allgemeinen mit Füßen treten, Grenzen zu setzen und übrige Zuschauer zukünftig vor Gewalt und unkontrollierter Verwendung von Pyrotechnik zu schützen“. Sowohl Vorstand als auch Fanszene betonen, dass man sich am Beginn eines Prozesses und Dialoges befinde. Der Vorstand lädt alle ernsthaft interessierten Mitglieder und Fans ein, einen offenen Dialog über Ziele und Werte des Vereins zu führen und gemeinsam einen bindenden Verhaltenskodex für die Zukunft zu entwickeln.

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