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Erste Hürde gemeistert. Potsdams Janine Kohlmann, die bei ihren Wettbewerben mit einem Pferd durch den Sprungparcours muss, hat 2015 bereits einen Olympia-Quotenplatz für das deutsche Pentathlon-Frauen-Team erkämpft.

©  dpa

Moderner Fünfkampf in Potsdam: Auf dem Sprung nach Rio

Ein Potsdamer Fünfkampf-Quartett muss bei der Weltcup-Serie gut punkten, um sich für Olympia zu qualifizieren. Während OSC-Athletin Janine Kohlmann sowie die Berlinerin Lena Schöneborn bereits einen wichtigen Schritt Richtung Teilnahme an den Sommerspielen gemacht haben, gibt es bei deren männlichen Kollegen aus dem deutschen Team noch Nachholbedarf.

Von Tobias Gutsche

Jetzt wird es ernst: Die entscheidende Phase im Kampf um ein Ticket zu den Olympischen Spielen 2016 beginnt für die besten Fünfkämpfer des OSC Potsdam am heutigen Mittwoch. In Kairo fällt dann der Startschuss für die diesjährige, fünf Stationen umfassende Weltcup-Serie, in deren Rahmen besonders gut für die Olympia-Qualifikationsrangliste gepunktet werden kann. Als Mitglieder des je vier Frauen und Männer umfassenden deutschen Top-Teams dieser Saison gehen in Ägyptens Hauptstadt die Potsdamer Janine Kohlmann, Patrick Dogue, Stefan Köllner und Christian Zillekens an den Start.

„Das Erreichen des Finales der besten 36 Athleten muss für die Vier unbedingt das Ziel sein“, sagt Claudia Adermann. Gute Chancen, sogar unter die Top 15 zu kommen, räumt die Pentathlon-Cheftrainerin des OSC dem momentan stärksten Schützling ihrer Trainingsgruppe ein: Janine Kohlmann. Die 25-Jährige hatte mit dem sechsten Platz bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr bereits einen Olympia-Quotenplatz erkämpft. Der Berlinerin Lena Schöneborn war das durch ihren WM-Sieg 2015 ebenfalls gelungen, sodass Deutschlands Fünfkampf-Frauen definitiv mit der maximalen Anzahl von zwei Teilnehmerinnen bei den kommenden Sommerspielen in Rio vertreten sein werden. „Für Janine geht es jetzt darum“, erklärt Adermann, „ihre zweite Position im nationalen Ranking zu behaupten, um dann auch für Olympia nominiert zu werden.“

Rio ist bereits im März das Reiseziel

Anders gestaltet sich die Situation derweil bei Kohlmanns männlichen Kollegen. Diese haben in der zurückliegenden Saison noch nicht die erforderlichen Leistungen für das Sichern eines Quotenplatzes erbracht. Nachholen können sie das nun über zwei Wege. Entweder sie gewinnen bei der Weltmeisterschaft Ende Mai in Moskau eine Medaille oder aber – was in Anbetracht ihrer internationalen Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit deutlich realistischer erscheint – sie schaffen es durch eine gute Platzierung in der olympischen Fünfkampf-Weltrangliste. Die darin zum Stichtag 1. Juni am besten positionierten Sportler, die noch keinen Quotenplatz über die vorherigen Qualifikationswettkämpfe erreicht haben und deren jeweilige Nation noch nicht zwei Plätze innehat, werden ebenfalls für Rio berücksichtigt. Laut offizieller Ausschreibung erhalten je sechs Männer und Frauen so ihren Olympia-Startplatz. Bis zu jeweils drei zusätzliche Weltranglistenqualifikanten sind außerdem möglich, wenn es bereits für die Spiele qualifizierte Athleten bei der WM auf das Podium schaffen sollten.

„Es wird spannend, wie das Ganze aus unserer Sicht ausgehen wird“, sagt Claudia Adermann. „Für die Jungs wird es sicherlich ein enges Rennen bis zum Schluss.“ Sprich: Erst nach dem letzten relevanten Qualifikationswettkampf – der WM – werde wohl klar sein, ob Potsdamer Pentathlon-Männer das Olympia-Ticket gelöst haben. Eines steht aber schon fest: Die deutschen Top-Team-Mitglieder werden auf jeden Fall in dieser Saison am Zuckerhut fechten, schwimmen, reiten sowie laufen und schießen, denn Mitte März starten sie beim zweiten Weltcup in Rio. Doch das ganz große Ziel für Janine Kohlmann, Patrick Dogue, Stefan Köllner und Christian Zillekens ist natürlich, fünf Monate später wieder dort anzutreten, wenn das olympische Feuer brennt. 

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